Italien - Gefangen in Land und Liebe. Alexander Frey

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Italien - Gefangen in Land und Liebe - Alexander Frey

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passen Sie auf die Jagdbomber auf, wir brauchen die Wagen, die Munition und die Leute, sonst können Sie Ihr Testament machen.“

      „Jawohl, Herr Oberfeldwebel“, kam es von mir zurück und schon saß ich beim Fahrer Rohling im ersten Wagen, einem 3,5-Tonner Fiat. Ein zweiter 3,5-Tonner folgte uns. Den Schluss machte der 6-Tonner, in dem Fischer als Beifahrer saß und den Anschluss halten musste.

      Rohling war ein guter Fahrer, das merkte ich sofort. Er kannte sich auch in der finsteren Nacht in dem Gelände gut aus.

      Niemals zuvor hatte ich ihn kennengelernt, niemals zuvor war ich hinter der Front eingesetzt gewesen. Es war daher eine gute Abwechslung, ein völlig neues Gefühl. Ich machte es mir im Wagen bequem und drückte mich in meine linke Ecke (der Wagen hatte Rechtssteuerung).

      Rohling war Kettenraucher und zog eine Zigarette nach der anderen in seine Lungenflügel. Die Packung „Nil“ in Großformat war mir sofort aufgefallen, sie lag griffbereit auf dem Armaturenbrett.

      „Rauchst Du?“

      „Nein, Danke, selten, außerdem brummt mir der Kopf von der Sauferei. Wir haben nämlich 80 Flaschen Wein und Cognac gefunden und einen drauf gemacht.“

      „Was hat denn da der Alte gesagt?“

      „Och, der Alte ist in Ordnung. Der hatte uns schon letzte Woche oben auf dem Futa-Pass eine Sonderration Rum mit Tee verschrieben, um die Stimmung zu halten.“

      „So kenn´ ich den ja gar nicht! Vor Monaten hat er uns noch die weißen Halstücher vom Hals gerissen und drei Tage Bau aufgebrummt.“

      „Stimmt“, gab ich zurück, „und bei Abano gab er mir den Befehl, bis zur letzten Patrone zu kämpfen, weil ich Meldung machte, dass Amis mit 5 Panzern vor unserem Kompanieabschnitt standen und wir keine Panzerfäuste zur Verfügung hatten.“

      „Und wie ging das dann weiter?“ wollte Rohling wissen.

      „Ja“, sagte ich, „der Pätzold hat zwei und der Bauer einen mit der Gewehrgranate abgeschossen, die Artillerie einen und der Letzte ist abgehauen.“

      „Am anderen Morgen standen 7 Stück vor der Kompanie, angegriffen haben sie zum Glück nicht. Die hatten anscheinend die Hosen gestrichen voll, wir aber auch, was die Amis aber Gott sei Dank nicht wussten.“

      „Der Alte hat dann den beiden Jungs das Ritterkreuz 2 und das Ehrenkreuz 1 an die Brust geheftet. Später bekamen sie dann noch die Panzerabschußstreifen auf die Ärmel genäht. Heute sind sie beide bei uns in der Sicherungsgruppe beim Stab. Pätzold ist schon zum Unteroffizier ernannt worden.“

      „Wie lange bist Du schon bei dem Haufen?“ fragte Rohling.

      „Ich? Seit der Neuaufstellung in Perugia Anfang Januar 44“.

      „Dann sind wir zwei ja zur gleichen Zeit gekommen und trotzdem haben wir uns nie gesehen.“ „Ja, das finde ich auch komisch, aber ich war immer vorne im Einsatz.

      „Also dann gönne ich Dir mal ein paar ruhige Tage. Kannst in Piacenza mit mir in ein Bordell gehen, da gibt es prima Bienen, die stehen ausgezeichnet.“

      „Nee, danke“, sagte ich, „mein Kopf brummt wie ein ganzes Bienenhaus und Frauen hatte ich hier in Italien noch nicht.“

      „Wat, soo grün bist Du noch?“

      „Ja, leider!“

      „Nimm wenigstens eine von meinen Zigaretten, die Nacht ist lang.“ Dankend lehnte ich ab, ich hatte genug zu tun, mich wach zu halten.

      Die Straße war eng, mehr ein Feldweg. Wir waren kurz vor Bologna und die Sicht bei den Tarnscheinwerfern sehr schlecht, trotzdem erkannten wir beide fast zur selben Zeit eine Gestalt vor uns. Ein Krad-Melder mit seinem dunkelgrünen Gummimantel, der ganz braun glänzte, schwankte uns entgegen und hob zum Zeichen, dass wir anhalten sollten, die Hand.

      „Mensch, was ist denn das?“ sagte ich zu Rohling, der sofort gehalten hatte und aus den Wagen gesprungen war.

      Nun war auch ich hellwach und sofort bei dem verwundeten Landser, der vor dem Wagen zusammenbrach, mit der einen Hand nach hinten zeigte und nur noch die Worte „da hinten liegt noch einer“, herausbrachte, dann dämmerte er in eine Ohnmacht. Die braune Farbe, die wir von oben bis unten auf seinem Gummimantel gesehen hatten, war Blut.

      Die anderen beiden Wagen waren aufgefahren und hielten an.

      „Wir müssen sofort zurück“, sagte ich kurz, „hier sind Partisanen.“

      „Den Verwundeten müssen wir sofort zurückbringen, sonst stirbt uns der arme Kerl unten den Händen!“

      „Die Schweine“, kam es aus Rohling hervor, „erst schießen sie unsere Leute zusammen und dann türmen sie in die dunkle Nacht, nicht zu fassen!“

      „Wollen wir nicht zuerst nach dem anderen Krad-Fahrer sehen?“

      fragte ich Fischer und die anderen Fahrer. Aber alle waren sich einig, dass wir erst Verstärkung holen und den Burschen den Arsch warm machen müssen.

      Also machten wir mit unseren Fahrzeugen kehrt und hielten in der ersten Ortschaft vor der Kirche an. Ich klingelte den Pfarrer aus dem Bett, der schlaftrunken seinen dicken Bauch durch die Türe schob. „Was ist los?“ fragte er ängstlich.

      „Wir haben einen verwundeten deutschen Soldaten auf dem Lastwagen, den wir nicht transportieren können, bitte versorgen Sie ihn.“

      „Si,si, va bene, subito (ja, ja, ist gut, bin schon da)“ kam es spontan zurück, „ich werde helfen.“

      Langsam trugen wir den Schwerverletzten in das Gebäude, wo nun auch die Haushälterin erschien und Verbandsmaterial her schaffte.

      „Wer war da?“ fragte der Pfarrer. „Partisanen“, gab ich kurz zurück. Er murmelte: „Oh Dio mio (oh mein Gott).“

      „Versuchen Sie, einen Arzt zu bekommen, wir sind in einer Stunde zurück.“ Er versprach es und erleichtert fuhren wir zum Tross, wo wir alles, was Beine hatte, aus den Betten holten.

      Schwer bewaffnet suchten wir das ganze Gelände ab. Von Partisanen und dem Krad keine Spur.

      „Wo steckt nur der zweite Mann?“ fragte mich der Oberfeldwebel, der mit uns gekommen war. „Der muss hier irgendwo liegen, aber wo?“

      Wir wollten schon umkehren, als wir endlich das Krad am Hang hängen sahen. „Dort unten liegt was, tatsächlich, es ist das gesuchte Krad.“

      Kaum waren wir am Fahrzeug, da bewegte sich in dem Beiwagen etwas. „Gott sei Dank, er lebt“ sagte der Oberfeldwebel.

      „Was, er lebt?“ fragten wir ungläubig, „das ist ein Wunder!“

      „Ich hatte Glück“, sagte der Beifahrer, ich stellte mich tot, da sind sie abgehauen.“

      „Sie sind aber verletzt?“ fragte der Oberfeldwebel. „Ja, am Bein und an der Schulter.“

      „Mann, haben Sie einen Dusel und auch noch die

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