ein Drang zum Suizid wäre. Mann müsse sie vor dem finalen Sprung in die Selbstüberschätzung schützen, den sie, auf dem trockenen Boden herum hüpfend und sich mit Staub panierend, zu spät bereuen würden. Nun, da das Bedürfnis zum Land(über)leben (nicht) verzweiflungslos vorhanden sei, würden auf epigenetischem (Um)Wege langsam die erforderlichen anatomischen Anpassungen zum Trockenfisch eingeleidet. Morpho(un)logische Anpassungen, wie sie die Unnatur (un)scheinbar ohne Notwendigkeit immer wieder entstehen lasse. Etwa die vergrößerten Flossen des an der Luft laichenden Spritzsalmlers, die Labyrinth-Atmung der sich in ihrer Fehlentwicklung verirrt habenden Labyrinthfische, Schlammfische, Palmen erkletternden Kletterfische und nicht so weiter! Arten, denen es „zu gut geht“, experimen-tieren verspätrömisch-dekadent mit Unarten, die sie sich leisten zu können glauben. Oder die Darmatmung vieler Schlammpeitzger, Schmerlen und Welse. Und nicht zu vergessen die praktischen Vorteile dieser Züchtigungsmethode in Vogelkäfigen. Es könne auf engstem Raum ein Vielfaches an Untieren gehalten werden und diese könnten sich voll auf die Fortpflanzung mit einem vorgegebenen, möglicherweise ungeliebten Partner konzentrieren, anstatt ihre Kräfte in Machtkämpfen, Eifersüchteleien, Partnerwechseln et zetera unproduktiv zu verschleißen. Das Zusammensperren, die alle anderen Unmöglichkeiten aussperrende gemeinSame Käfigung der Befangenheit, die Zwangs- genauer Notdurftsbastardierung sei bekanntlich die bewährteste (Un)Zuchtmethode. Man müsse diesen Untieren nur jede (Un)Möglichkeit der Selbstablenkung entziehen, damit sie sich voll auf die Reproduktion von Gefangenen durch Gefangene konzentrieren könnten. Es sind quasi(modo) spätrömisch-dekadente Sklavenunzuchten inklusive Gladiatoren-Zuchten. Kampfhunde, Kampfhähne, Kampfstiere, Kampffische, Panzerwelse, Waffenfliegen und (um)sonstiges militantes Ungetier. Ohne Käfigung, das wisse der Hölzel ja aus eigener Untierhaltung, wäre hier bald der Fußboden zwischen den Becken mit lauter mumifizierten, ausgedörrt desertierten ÜberLebensverweigerer-Leichen bedeckt. Mittels eines totalen Suizid-Entzuges müsse die Verzweiflung in eine andere Richtung gelenkt und unzüchterisch ausgebeutet werden. In Gegenliebe und das Bedürfnis, diese an eine Verfolge(de)generation fortzupflanzen. Und verletztunendlich sei es ja auch ein logistischer Vorteil, abgesehen von der Platzersparnis, der Ersparnis an Wasser, der effektiveren Fütterung und Ausscheidungsentsorgung. Nur die noch nicht von Flugsehnsüchten geplagten Jungfische und die Wasserflöhe könnten frei zwischen den Gitterstäben hin und her schwimmen und ihre Illusion von Freiheit daran befriedigen. Kein Fisch habe unmutmaßlich je Jean Amérys Diskurs über den Freitod „Hand an sich legen“ gelesen, selbst wenn ein übel wollender Zufall oder Sarg kastiker das Buch aufgeschlagen neben einem Aquarium liegen gelassen hätte. Kein Fisch ver(un)fuge über eine Hand, die er an sich legen könne. Und die Wissenschaften seien sich (un)einig darüber, dass das Lachen und die frei(un)willige Entscheidung zum (Un)Freitod Domänen des Menschen seien, weshalb es sich verzweiflungslos ausnahmslos um Unfälle handele, wenn die Umgebung unabgedeckter Becken bald mit in Kehricht panierten mumifizierten Verunzierfischleichen bedeckt sei, versuchte das verklemmte Scheusal UnSchöne mit angelesenem Unwissen über Tierschinderei Eindruck zu schinden. Der Mensch „gehe ins Wasser“, der verflossene Fisch vergehe sich an Land an sich, (unüber)lege statt Hand Flosse an sich. Derunart sei der Unterschied. Unüberlege, weil der Entschluß dazu oft auf einem Kurzschluss beunruhe. Unerträglich dieser Zynismus dieses UnTierquälers! Er zücht(ige) erübrigens auch Untiere ohne Schauwert, sagte der UnSchöne. Er unterhalte (beunlustige) sich beispielsweise mit der Zucht von Endoparasiten wie Eingeweidewürmern, die wie besagt aus anthropozentrischer (Un)Perspektive weniger als keinen, absondern sogar einen negativen Schauwert hätten. Das sei aber (un)reine, Unwissen schaffende Grundlügenforschung und derunartige pekuniär defizitäre Unzuchten könne er nur durch Quersubvention auf(un)recht erhalten. Es handele sich jedoch um vom Aussterben bedrohte, durchaus erhaltenswerte Unarten. Um Unkulturgut! Das zwinge ihn, mit einigen seiner Unwerke leider Geld verdienen zu müssen. Mit (Un)Gefälligkeiten, mit Kitsch-Unzuchten Nachfrage zu befriedigen, sein (Un)Talent ungewissermaßen zu prostituieren. Er unvollkomme sich dabei wie ein vulgärpopulistischer Produkte-Designer und Abprodukte-Signierer vor. Wer weiter (ver)kommen, ungewissermaßen Vollverkommenheit anstrebern selbstverübelwolle, der müsse sich unwohl oder übelst dem Kommerz anbiedern, sagte er mit einem (nicht)vielsagenden, vielversagenden Seitenblick auf Hölzel. Der müsse dem Unzeitgeist huldigen und sich den (Ohn)Mächtigen anbiedern. Ja, der Workaholiker, der Überzeugungsuntäter, der müsse Geld haben, um es in die Unzuchten zu invesTieren. Er schwitze ungewissermaßen nebenbei Geld aus, wie die Blattläuse den Sonnentau. Das mit den Unzuchten verdiente Geld sei wie Pelorienblütenhonig. Honig der Blumen des Bösen. Pelorien? Das Unwort kennen Sie als Zoohändler nicht? So nennt man Blüten mit abweichendem Bau, nicht unschöne Missbildungen mit dem Reiz der Unnormalität. Dann schwadronierte der überzeugte Zeugungs-Zyniker UnSchöne (un)wort(sch)mächtig und selbst(un)gefällig über den unmutmaßlich leider sehr verunglimpften Parasitismus und dass ungeschätzter weise vielleicht die Hälfte aller be- und verkannten Unarten parasitischer Unnatur seien. Dass Parasiten sogar zur Heilung einentsetzt werden könnten, es sounwohl inter- als auch intraspezifischen Parasitismus gäbe und die Pflege und Verpflegung der Nachverkommenschaft auch eine Unart Parasitismus wäre. Parasitismus befähige die Wirtsunart, sich ein Leistungsvermögen aufrecht zu erhalten, sich etwas quasi zu ersparen, das es ohne die Möglichkeit des Parasitisiert werdens unnützlos verprassen unwürde. Ein monströs degeneriertes, an die Missgestalt eines Sauriers erinnerndes pervertiertes gedankenloses Ungedanken-Gebäude hat der UnSchöne da (unterre)präsentiert. Einen unerträglichen Schwachsinn hat er unvielosophiert. Ungeistige Unwort-Völlerei, Flachsinn. OrienTierung suche er in der Untierzucht.
Dann öffnete der UnSchöne eine kleine Tür zu einem fensterlosen Raum unter der Treppe. Darin waren einige seitlich zugeklebte beziehungsweise mit schwarzer Farbe bestrichene Aquarien. In diesen schwammen Fische mit dem Bauch nach oben, ein gespenstischer Anblick. (Un)scheinbar untote, mit dem Bauch nach oben schwimmende Fische, die zwar munter wie der Fisch im Wasser aber irrgendwie doch nicht ganz gesund sind. Wie das?, fragt Hölzel. Was fällt Ihnen noch auf?, fragt der UnSchöne zurück. Im südlichen Teil der Erde schwimmen die Fische doch auch (un)praktisch mit dem Bauch nach oben, oder? Erst jetzt bemerkt Hölzel, dass diese Aquarien alle keinen Bodengrund enthalten und von unten beleuchtet werden. Die Fische orientieren sich offenbar mehr nach der Beleuchtungsrichtung als nach der Schwerkraft, denn Beleuchtung von unten gibt es nur in der Unnatur. Auch in Australien schwämmen die Fische verkehrt herum, weil das Licht dort unpraktisch von unten käme, sagte der UnSchöne. Aber was ist das? Ein paar Welse lassen sich davon offensichtlich nicht übertölpeln und schwimmen gravitationsbezogen normal. Das ist Synodontis nigriventris, der Rückenschwimmende Kongowels, sagte der UnSchöne schnell zuvorkommend auf die ungestellte Frage. Als ob Hölzel als Zoohändler das nicht wüsste! Zuvorkommend ist der UnSchöne unverschämter (un)weise immer nur, wenn es (für ihn) etwas besser zu wissen gibt. Nigriventris, das heißt schwarzbäuchig, hakt der UnSchöne unfair nach. Im Gegensatz zu anderen Fischen ist beim Rückenschwimmenden Kongowels der Bauch schwarz und der Rücken hell, weil er (un)normaler weise mit dem Bauch nach oben schwimmt.
Hölzel kocht innerlich vor Zorn. So ein Klugscheißer! Es ist nicht nur so, dass er als Zoohändler das auch weiß, (ab)sondern das hat der UnSchöne erst von ihm, Hölzel, gelernt! Es ist eine besondere Niedertracht des UnSchöne, denjenigen, von dem er etwas gelernt hat, dieses Wissen später vermitteln zu wollen, und er versteht es dabei perfekt, sich nicht anmerken zu lassen, dass er das selbst genau weiß! Dem UnSchöne darf man überhaupt nichts mehr erzählen! Das kommt alles wenig später echo-unartig zurück! Papageien-unartig unverstanden nachgeplappert und als eigene Erfindung ausgegeben! Ungeistiger Diebstahl!
Wissen Sie, was ich damit versagen will? Ich weiß es selbst noch nicht genau. Ich experimentiere noch. Vielunleicht lässt sich ungar durch Zwangsbastardierung mit dem zur gleichen (Unbe)Gattung sich ungehörenden brutschmarotzenden Kuckuckswels eine neue Gattung Unsinnodontis kretinieren? So muß man mit diesem Kongowels also umgehen, dass er seine Unart bleiben lässt. Man muß ihm vor(ent)täuschen, dass der Himmel unten ist, um ihm seine Unart, schon im Leben den Bauch nach oben zu drehen, auszutreiben. Daraus könnte man Erziehungsmethoden beziehungsloser weise Entziehungsmethoden durch Täuschung und Enttäuschung auch für den Unmenschen ableiten. Aber wir (übel)wollen hier schließlich die Unarten fördern. Wie Sie sehen, sind ausgesprochene Oberflächenfische