Eines Tages hol’ ich sie mir!. Heidemarie Pläschke

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Eines Tages hol’ ich sie mir! - Heidemarie Pläschke

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führt entlang an stillen Buchten, Landzungen, Brutstätten für Seevögel und herrlichen Buchenwäldern.

      Während der Fahrt können sich auch die vielen Blasen ein wenig erholen.

      Ach, gibt es da viel zu sehen, sogar kleinere Inseln, wo nur Vögel und Enten wohnen. Einfach herrlich, auf dem Wasser zu sein und von einem See in den anderen zu gleiten. Mit ihren Augen möglichst viel zu erfassen, nimmt die Schüler gefangen.

      Auf dem Weg nach Bosau entdecken sie diesen Turm, den Stine für einen Leuchtturm hält und fotografiert:

       Uralter »Leuchtturm« auf dem Wege nach Bosau

      Abends werden die Schuhe geputzt unten am See; zumindest die Mädchen halten es so. Die männlichen Mitschüler staunen und meinen, dass sie keine Schuhe zu putzen hätten, weil gar kein Putzzeug im Gepäck sei. Na, da sind die Mädels aber schnell dabei und helfen gerne aus. Einige Jungens putzen dann wirklich auch ihre Schuhe und andere suchen schnell das Weite. Dabei geht es lustig zu. Es werden Späße gemacht und gelacht. Natürlich wird sich gegenseitig fotografiert, was lustig ist.

      Nach dem Abendessen in der Jugendherberge werden Spiele gespielt, Karten gekloppt, gequasselt und Pläne für den nächsten Tag gemacht.

      Die acht Mädels teilen sich ein Zimmer mit vier Etagenbetten. Zum Glück darf Stine unten schlafen.

      Die zehn Jungens haben zwei Zimmer. Lange werden Witze erzählt und Reime gemacht bis endlich Ruhe einkehrt … das dauert. Ärger gibt es aber keinen.

      Eines Morgens meint Stine, ihre langen Haare mit hundert Bürstenstrichen kopfüber bürsten zu müssen, wie sie es einmal gelesen hatte. Kopfüber lässt sie die ganze Pracht ihrer langen Haare ins Treppenhaus fallen.

      Darüber wundert sich ein Klassenkamerad und fragt: »Was machst du da?«

      »Ich spiele Rapunzel«, entgegnet Stine.

      Sie erntet nur Kopfschütteln.

      Dann bürstet sie, was das Zeug hält, weiter und zählt bis 100 Bürstenstriche voll sind.

      Oh, jetzt aber dalli, dalli, neue Pflaster auf die aufgestochenen Blasen und runter, denn eine weitere Wanderung nach Malente steht auf dem Plan, aber erst noch zum Plöner Schloss.

      Ja, zu sehen gibt es auf so einer Klassenfahrt recht viel. Für den Klassenverband und das Sozialverhalten sind diese gemeinsamen Tage mit Sicherheit auch sehr nützlich. Schließlich werden ja alle 18 Schüler, ja, das war noch eine Traum-Klassengröße, möglichst bis zum Ende der 10. Klasse bei einander bleiben.

      Mit wehen Füssen, bester Laune und viel Erinnerungen im Gepäck geht es nach fünf Tagen wieder zurück nach Travemünde. Schnell holt der Schulalltag die Schüler wieder ein und verlangt nach Leistung.

      Stine ist bei Lara zu Besuch.

      Eines Tages macht Laras Vater den Teenagern ein Angebot. Wenn die Mädels sein Auto putzen würden, könnte er sie mit nach Kiel nehmen. Er hätte dort etwas zu erledigen.

      In der Zwischenzeit könnten sich beide ein wenig die Stadt anschauen. An einem warmen Sommertag eine Fahrt nach Kiel; das sei schon was. So schnell kämen sie dort nicht wieder hin. Für die Rückfahrt stellt Laras Vater noch in Aussicht, seinen Schwager bei Stockelsdorf zu besuchen. Der hätte dort einen großen Bauernhof und würde sich bestimmt freuen, die Mädels mächtig zu bewirten. Ja, diese Aussichten gefallen den Teenagern. Also, ran an die Arbeit.

      Eimerweise wird warmes Wasser mit Spülmittel aus der Küche in den Hof geschleppt. Dann die Schwämme rein und runter mit dem Staub und Schmutz auf dem schwarzen Mercedes. Nun noch einmal das Ganze mit klarem Wasser und mit Lederlappen hinterher gewienert. Oh, là, là, da strahlt die Karosse, dass die Mädels sich drin spiegeln können. Der Chef ist sehr zufrieden und bittet sie, einzusteigen.

      Da Stine zu ihrem 12. Geburtstag von ihren Eltern einen Fotoapparat bekommen hat, trägt sie ihn möglichst immer bei sich; … man kann nie wissen, ob nicht ein Motiv auftaucht oder ein Moment um die Ecke kommt zum Festhalten. Ach, ist das schön, mit so einem frisch geputzten großen Auto durch Schleswig-Holstein zu fahren. Kiel ist ja nicht gleich um die Ecke.

      Eine hübsche Strecke durch die Seenlandschaft der Holsteinische Schweiz und den vielen Äckern mit lauter Knicks. Das sind lange Erdanhäufungen zwischen den einzelnen Ackerflächen und mit Büschen bepflanzt, damit das Land dazwischen nicht so leicht durch den Wind austrocknet, denn in diesem nördlichsten Bundesland gibt es wenig Waldflächen.

      Nach ca. zwei Stunden Fahrt kommt die Landeshauptstadt in Sicht. In der Nähe des Marktplatzes lässt Laras Vater die Mädchen aussteigen. Nach zwei Stunden würde er sie dort wieder abholen. Schön ist der große Platz mit Bäumen drauf, unter denen jeweils Bänke zum Verweilen stehen. Die beiden Mädels verspüren Lust auf Torte und suchen nach einer Bäckerei. Auf der anderen Straßenseite springt ihnen die Reklame einer solchen in die Augen. Sie spazieren geradewegs drauf zu. Lara drückt gegen eine große metallene Brezel, und die Tür öffnet sich. Nein, Sitzplätze können sie hier nicht entdecken. Egal, nichtsdestotrotz entscheiden sie sich für zwei Stücke Nusstorte mit Marzipan und zwei Sahneschnitten mit Früchten. So ziehen die Mädels mit ihrem Tortenpaket in den Park und machen es sich auf einer Bank unter einem Baum bequem. Na ja, und nun? Ohne Bestecke müssen sich die beiden jungen Damen ganz undamenhaft die Torten mit den Händen in den Mund stopfen.

      Dabei fotografieren sie sich gegenseitig und haben mächtig viel Spaß:

       Lara hat das Tortenstück in der Hand beißt genussvoll hinein.

       Stine hat schon den Mund voller Torte und greift gerade mit ihren Fingern in das Tortenstück.

      Danach machen sie einen kleinen Spaziergang durch Kiel.

      Schnell vergeht die Zeit und schwups steht Laras Vater wieder mit seinem Mercedes an verabredeter Stelle. Er will wissen, was seine Mädels denn unternommen hätten und hört erstaunt, dass sie Torten gegessen hätten. »Wie, Torten? Ihr hattet doch gar keine Löffel oder Kuchengabeln.«

      »Stimmt, Pappi«, entgegnet Lara, »wir haben sie mit den Fingern gegessen und davon Fotos gemacht.«

      Lara Vaters schüttelt voller Erstaunen seinen Kopf und meint: »Früher haben die Menschen nur mit den Händen gegessen. So, dann wollen wir mal. Da wir eine recht weite Fahrt vor uns haben, werden wir einen Zwischenstopp machen. Da könnt Ihr dann bei Laras Onkel wieder Euren riesigen Appetit bändigen, der hat nämlich einen Bauernhof.«

      Da Herrn Stockborn ständig der Besuch bei seinem Vater durch den Kopf geht, muss er loswerden, dass dieser ihn immer noch wie einen kleinen Jungen behandelt, obwohl er schon so alt ist.

      Bei den Verwandten angekommen, geht es dann gleich los mit dem Abendessen, denn, dass die Damen hungrig sind, wird noch in der Tür lautstark verkündet. Es kommt reichlich auf den Tisch und jeder langt tüchtig zu, während alle Neuigkeiten ausgetauscht werden. Gut gesättigt treten die Drei die Heimfahrt Richtung Travemünde an und lassen diesen Tag immer wieder Revue passieren.

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