Yan Chi Gong. Frank Rudolph

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Yan Chi Gong - Frank Rudolph

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eine wichtige flexible Grundkraft aufgebaut. Die Bewegungen dieser ersten Form sind so strukturiert, dass Spannung und Entspannung sich abwechseln. Besonders die Gelenke und die Gelenkmuskulatur werden durchgestreckt und flexibel gemacht, ebenso das gesamte Gewebe. Auch im yǒngchūnquán spielt das Prinzip des dǐngtiānlìdì (wie beim Dǎoyǐn-Übungsprinzip) eine wichtige Rolle, was man an der Körperhaltung erkennen kann.

      Fotos 26 bis 30 zeigen einen Teil der ersten Form des yǒngchūnquán.

      Foto 26

      Foto 27

      Foto 28

      Foto 29

      Foto 30

      Dies ist ein daoistisches gōng – »die Acht betrunkenen Unsterblichen«. Im Stand dreht man sich nach hinten und wieder nach vorn, wobei man die Arme entgegengesetzt weich und rund bewegt. Durch diese Bewegung wird der Körper unter Spannung flexibel bewegt, und Spannung und Flexibilität bleiben somit verbunden. Das gesamte Gewebe im Körper wird vollständig gedehnt.

      Fotos 31 bis 36 zeigen einen Bewegungsablauf aus dem Zuìbāxiān.

      Páidǎ ist eine alte Grundübung, die auch zu den Gōng-Übungen gerechnet wird.12 Man steht vollkommen entspannt. Dann wird der Oberkörper um eine unsichtbare Achse gedreht, nach links und nach rechts. Dabei werden durch die Rotation die Arme vom Körper weg geworfen und schlagen beim Richtungswechsel auf den Leib. Man kann allerdings auch ganz entspannt mit den Handflächen den Körper abklopfen. Beides ist gut für das Gewebe und fördert die Durchblutung. Wichtig dabei ist, nur Körperteile wie Außenarme und Schultern zu klopfen. Die inneren Teile (Innenarme, Rippen, Weichteile) dürfen nicht geklopft werden, da sich dort sensibles und verletzungsanfälliges Gewebe befindet.

      Foto 31

      Foto 32

      Foto 33

      Foto 34

      Foto 35

      Foto 36

      Generell teilt man in der chinesischen Tradition den Körper in wàizé (外 則) – das Äußere – und nèizé (內則) das Innere – ein (so zum Beispiel unterscheidet man beim Arm die weiche Innenseite und die harte Außenseite), und man betrachtet ihn als eine harmonische Vereinigung aus weichen und harten Teilen.

      Fotos 37 bis 44 zeigen eine Páidǎ-Übung.

      Foto 37

      Foto 38

      Foto 39

      Foto 40

      Foto 41

      Foto 42

      Foto 43

      Foto 44

      Zuòchán (jpn. zazen) ist eine entspannte Sitz- und Meditationshaltung, durch welche der dāntián trainiert wird. – Wichtig dabei ist, nicht zu denken. Dies ist jedoch ein schwer zu erreichender Zustand. Durch das bewegungslose Sitzen geschieht Folgendes: Das Natürliche übernimmt die Kontrolle über den Organismus und alle ablaufenden Prozesse. Wir geraten zum Kern aller Dinge, werden zur Schöpfung und zum Verfall, erleben Geburt und Sterben, den Anfang und das Ende aller Dinge. Wir können, wenn wir das Denken abstellen und uns dem Unterbewusstsein hingeben, zur natürlichen Selbstheilung zurückkehren. Des Weiteren wird in dieser Haltung der dāntián sehr gut trainiert, er wird tief in den Körper eingezogen. Das wird dadurch durch den gesamten Körper gelenkt. Auch die Atmung reguliert sich auf ganz natürliche, die Gesundheit fördernde Weise.

      Abbildung: Meditation in der Zuòchán-Haltung.

      Auch diese Haltung ist ein ursprüngliches Gōng-Übungsprinzip. Es geht darum, den dāntián tief in den Körper einzuziehen und zu bewegen. Die Körperkanäle werden in dieser Haltung geweitet, so dass alles frei fließen kann. Das gilt für den Atem und das Blut gleichermaßen. Die Embryonalhaltung gehört als Übung zu allen ursprünglichen gōng und deren Übungskonzepten dazu, sei es das dǎoyǐn, das xíngqì oder das liàndān. Auch im Yàn Chí Gōng wird sie mehrfach eingenommen (siehe Seite 190).

      Foto 45: Embryonalhaltung.

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