Geheimnisvoller Da Vinci Code in Wien. Gabriele Lukacs
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Code Nr. 4:
Der musikalische Code im „Letzten Abendmahl“
Leonardos Abendmahl enthält eine Geheimmusik, im Bild versteckte Noten, die eine himmlische Melodie ergeben. Diese völlig überraschende Entdeckung machte der italienische Musiker und Computerfachmann Giovanni Maria Pala im Jahr 2007 und publizierte sie in seinem Buch „La musica celata“ („Die verborgene Musik“).
Gemeinsam mit seiner Frau, einer Kunstexpertin, meint er hinter Leonardos Geheimnis gekommen zu sein und den wirklichen Da Vinci Code geknackt zu haben.
Er entdeckte die Musiknoten in den runden Brotlaiben und den Händen der Apostel. Das Tischtuch der Abendmahltafel ergibt sozusagen ein Notenblatt. Pala spiegelte es, da Leonardo ja in Spiegelschrift schrieb, und spielte die Noten auf der Orgel, dem bevorzugten Instrument für sakrale Musik.
Der musikalische Code im „Letzten Abendmahl“ (Zeichnung G. Lukacs nach G. M. Pala, „La musica celata“).
Was er zu hören bekam, war eine 40 Sekunden andauernde Sequenz einer himmlischen Melodie, ein feierliches Adagio, ähnlich einer Hymne – zur Stimmung des letzten Abendmahls passend. Es sind Moll-Akkorde und neun Terzen, welche die als Noten gelesenen Brotlaibe und Hände ergeben. Eine Melodie zu erkennen, gelang Pala erst nach vielen Versuchen. Vier Jahre lang tüftelte er an der Entschlüsselung, bis er mit seiner Entdeckung an die Öffentlichkeit trat. Heute ist er fest davon überzeugt, dass Leonardo Noten, ja sogar eine göttliche Melodie im Abendmahl verborgen hat.
Die Fachwelt hat Palas Entdeckung natürlich mit Skepsis aufgenommen, musste aber mittlerweile anerkennen, dass die theoretische Möglichkeit einer im Abendmahl-Gemälde versteckten Melodie durchaus realistisch ist. Einzelne Renaissance-Komponisten haben bereits im heutigen Notensystem geschrieben. Der Kunsthistoriker Alessandro Vezzosi hält Palas Erkenntnisse für plausibel. Vezzosi verwies darauf, dass Leonardo Musikinstrumente entworfen und in seinen Schriften musikalische Rätsel versteckt hatte, die von rechts nach links gelesen werden mussten.
Pala machte noch eine weitere Entdeckung. Die Verbindung der Noten ergibt – wieder von rechts nach links geschrieben – aramäische Buchstaben. Luigi Orlando, ein italienischer Bibelwissenschaftler, erkennt darin eine durchaus sinnvolle Konsonantenreihe. Übersetzt würde sie heißen: „Weihe und Ruhm durch Ihn“, eine „Hymne an Gott“, die auf Leonardos Religiosität ein neues Licht werfen könnte.
Pala hat tatsächlich einen neuen Da Vinci Code entdeckt. Seine Erkenntnisse hat er in einem Buch veröffentlicht, welches seit seinem Erscheinen 2007 in mehrere Sprachen übersetzt worden ist. Die Zugriffe auf seine Webseite gehen in die Hunderttausende. Dort kann man auch die von Pala entschlüsselte Musiksequenz hören.
Tipp
Giovanni Maria Pala: La musica celata. 2007 Buch und CD
Die Umrisse der Maria-Magdalena-Kirche auf dem Stephansplatz.
DER MARIA-MAGDALENA-MYTHOS
Der Festtag der Maria Magdalena ist der 22. Juli. Eine Bauernregel für diesen Tag besagt: „An Magdalena regnet’s gern, denn sie weinte um den Herrn.“
Die Maria-Magdalena-Attribute sind:
roter Mantel – blaues Kleid,
lange Haare, weil sie Christus Füße mit ihren Tränen benetzte und mit ihren Haaren trocknete,
Salbgefäß, weil sie Christus salbte (Christos, griech. „der Gesalbte“)
Schädel als Symbol für Golgatha, die Schädelstätte, wo Christus gekreuzigt wurde.
Sie ist die Patronin der Frauen, der reuigen Sünderinnen, der Verführten und zahlreicher Berufe wie Salbenhersteller oder Prostituierte.
Wer war Maria Magdalena?
Die urchristlichen Überlieferungen über Maria Magdalena sind spärlich. Biografische Daten zu ihrer Person lassen sich kaum noch rekonstruieren. Trotzdem lässt sich noch einiges über ihre Stellung in der Jesusbewegung und in den frühchristlichen Gemeinden aus den Quellen herauslesen. In den Evangelien nimmt sie eine Sonderstellung in der Urgemeinde ein. Sie muss verstanden werden als Jüngerin Jesu, die ihn auf seinem Weg begleitete, als Auferstehungszeugin und als apostolische Autorität. In den gnostischen und apokryphen Quellen (das sind solche, die nicht der offiziellen Bibel angehören) nimmt Maria Magdalena ebenfalls eine Sonderstellung ein.
Der Anhängerkreis Jesu war größer als die uns bekannten zwölf Apostel. Er umfasste auch Frauen, unter denen Maria Magdalena offenbar eine besondere Stellung hatte. Sie sorgte zusammen mit anderen Frauen für Jesu Lebensunterhalt (Lk 8,3). Mit Jesus und den Jüngern zog auch Maria Magdalena nach Jerusalem. Sie war bei der Kreuzigung und dem Sterben Jesu dabei (Mt 27, 55–56). Anschließend salbte sie seinen Leichnam, weshalb sie oft mit dem Salbgefäß unter dem Kreuz stehend dargestellt wird.
Das Evangelium der Maria (manchmal auch Evangelium der Maria Magdalena genannt) gehört zu den Apokryphen des Neuen Testaments. Dieses Schriftstück soll etwa 160 n. Chr. entstanden sein. Bei der Maria, die dem Evangelium den Namen gegeben hat, handelt es sich vermutlich um Maria Magdalena. Da im Text jedoch nur allgemein von „Maria“ die Rede ist, bleibt diese Zuordnung unsicher.
Das Evangelium besteht im ersten Teil aus Dialogen zwischen dem auferstandenen Jesus und seinen Jüngern und Jüngerinnen. Es enthält außerdem im zweiten Teil eine Vision Maria Magdalenas. Das Evangelium ist nicht vollständig erhalten. Ungefähr die Hälfte der insgesamt 18 Seiten umfassenden Schrift ist verloren.
Die Vision der Maria Magdalena. Altarbild in der Augustinerkirche.
Jüngerin oder Ehefrau Jesu?
In den Schriften der Rosenkreuzer-Mystik, einer Geheimgesellschaft aus dem 16. Jahrhundert, wird überliefert, dass Maria Magdalena die Gefährtin Jesu gewesen sei. In Südfrankreich glaubt man, dass sie Jesu Ehefrau und Mutter eines Kindes war. Alten Erzählungen nach sei sie dort in Begleitung von Martha, Lazarus und ihrer schwarzen Dienerin Sarah, nach abenteuerlicher Überfahrt von Jerusalem übers Meer, gelandet. Im Fischerdorf Saintes-Maries-de-la-Mer wird seit Jahrhunderten ihr Festtag mit Umzügen und Prozessionen begangen. Seit dem Jahr 790 wird sie ebendort verehrt und soll in der Kathedrale von Vezelay begraben sein.
Als Beweis, dass Maria Magdalena Jesus sehr nahe gestanden, ja eine Liebesbeziehung gehabt haben muss, wird das Philippusevangelium gerne herangezogen. Darin wird berichtet: „Und