Gamer. Группа авторов

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hinter ihm verstummten, zwei Atemzüge später klopfte es an der Tür. Seine Lebens-sehr-kurz-Abschnittsgefährtin verließ das Bad und öffnete im Bademantel die Tür. Eine Frau trat ein, ebenfalls nur mit einem Bademantel bekleidet, den sie sofort nach Verschließen der Tür von ihrem Körper gleiten ließ. Unter ihrer rassig schwarzen Mähne offenbarte sich ein Körper, wie ihn ein Bildhauer nicht besser hinbekommen hätte. Perfekte Proportionen.

      Die frisch Geduschte ging an dem Neuankömmling vorbei, stellte sich neben Mark und hauchte ihm ins Ohr: »Das ist Mia. Ich hab sie heute an der Bar getroffen. Du hattest doch gesagt, du wolltest mal einen Dreier ausprobieren?« Sie gab ihm einen Kuss auf den Hals und ließ ihre Hand in Richtung seines Schwanzes gleiten.

      »Sieh es als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk!«

      Mark stöhnte auf, als ihre Hand das Ziel erreichte. Die Schwarzhaarige kam näher und ging ohne irgendein Wort der Begrüßung gleich vor ihm auf die Knie.

      Was war er doch für ein glücklicher Mann!

      Dereks Herz pumpte bis zum Anschlag. Seine Beine flogen nur so über den rissigen Asphalt des Hinterhofs. Das Gewicht der Dienstpistole in der Rechten verdoppelte sich alle paar Sekunden, doch er gab nicht auf.

      »Stehen bleiben!«, rief er dem flüchtenden Kerl im Kapuzenpulli zu, der den Hinterhof hinter sich ließ und mit einem viel zu einfach aussehenden Wandsprung über den Maschendrahtzaun zum Parkplatz sprang. Keine Reaktion auf die Aufforderung, stattdessen vergrößerte der Mistkerl den Abstand.

      Derek fluchte, zog eine Mülltonne heran und kletterte mit ihrer Hilfe ebenfalls über den Zaun. Sein Trenchcoat verfing sich, und Derek fluchte, als er bei der Landung das reißende Geräusch hörte. Sein Mantel! Ein Lieblingsstück, das er vor ein paar Jahren auf dem Trödel erspäht hatte und ihm treue Dienste in den Jahren beim Department geleistet hatte. Er würde den Kerl fertigmachen!

      Der Flüchtige jagte gerade zwischen geparkten Autos hindurch. Eine alte Dame auf der Suche nach einem freien Platz musste in die Eisen steigen, um ihn nicht zu überfahren. Der Kerl schlug wütend auf die Motorhaube und rannte weiter. Derek schaute sich um. Wenn er außenrum lief, konnte er den Mann vielleicht am Ausgang des Parkplatzes abfangen. Bis dahin mochte auch die Verstärkung endlich da sein. Solange die ihm nicht in die Quere kam! Er hatte den Gesuchten auf der Straße erkannt. Eine hässliche Doppelmordgeschichte aus Eifersucht, Freundin und bester Freund. Beide mit so vielen Einschusslöchern, dass der Kerl dabei wohl nachgeladen hatte. Das war eine Hinrichtung gewesen! Und der spazierte ihm, Derek, am helllichten Tag vor die Flinte. Das wäre seine dritte Sensationsverhaftung in kürzester Zeit. Die letzten Monate häuften sich seine Erfolge. Dabei machte er nichts anders als früher. Trotzdem war er die Karriereleiter zuletzt nur so emporgestürmt!

      Derek rannte außen am Parkplatz entlang. Er konnte den Kopf des Flüchtigen immer mal wieder zwischen geparkten Fahrzeugen sehen. Der würde ihm nicht entgehen! Derek war am Ausgang angelangt. Zeitgleich hielten zwei Fahrzeuge des Departments mit Blaulicht und quietschenden Reifen auf der Straße und blockierten sie in beide Richtungen. Derek gab den Kollegen von der Streife die Anweisung, sich rund um den Zaun zu positionieren. Jetzt saß der Kerl in der Falle!

      Derek fasste seine Dienstpistole noch fester und ging durch die Ausfahrt wieder auf den Parkplatz. Der Gesuchte musste irgendwo in der Mitte sein. Derek nutzte die geparkten Fahrzeuge als Deckung und arbeitete sich langsam vor. Plötzlich eine Bewegung zu seiner Rechten. Derek duckte sich, und im selben Moment zerbarst die Scheibe eines Jeeps hinter ihm unter mehreren Kugeln.

      »Gib endlich auf, du sitzt in der Falle!« Derek glaubte nicht, dass der Idiot sich davon überzeugen ließ. Aber es machte sich immer gut, falls irgendein Amateur auf der Straße seine Kamera auf die Szene richtete. In den Nachrichten musste man gut aussehen!

      Statt einer Antwort schlugen weitere Kugeln in das Fahrzeug hinter Derek ein. Ein Querschläger traf auf den Asphalt und ließ Splitter gegen Dereks Hose prallen.

      Derek lugte hinter der Deckung vor und zog sofort den Kopf ein. Der Flüchtige hatte sich hinter einem Van verkrochen. Dereks Gedanken rasten. Da fiel sein Blick auf eine zertretene Limo-Dose am Boden und ein Detail aus der Akte des Gesuchten kam hoch. Militärhintergrund. Mal schauen, was er daraus machen konnte. Derek nahm die klebrige Dose in die Linke, holte aus und schleuderte sie im hohen Bogen über seine Deckung und den Van hinweg.

      »Granate!«, rief er aus vollem Hals.

      Die in Monaten der Ausbildung gestählten Reflexe des ehemaligen Soldaten reagierten blind, und er warf sich zur Seite. Sofort sprang Derek aus der Deckung, überbrückte die Entfernung mit mehreren Schritten. Da riss der Kerl seine Waffe hoch. Derek trat im Lauf zu, der Schuh traf die Waffenhand, die Pistole flog in hohem Bogen davon, und zufrieden hörte er das Geräusch brechender Knochen. Der Mann jaulte auf und zog die Hand schützend an sich. Derek packte ihn an der Schulter, drehte den Arm mit einem Griff auf den Rücken, und die Handschellen klickten. Er achtete darauf, das gebrochene Handgelenk so fest zu schnüren, wie er konnte. Das Jaulen des Mörders war Musik in den Ohren. Das war für den Trenchcoat!

      Mehrere Polizisten näherten sich. Der Polizeipräsident samt Eskorte? Was machte der denn hier? Derek nahm Haltung an, während zwei Jungs von der Streife den vor Schmerzen Schreienden hochhievten und zu ihrem Fahrzeug führten.

      Der Polizeipräsident kam näher, und Derek konnte die Zufriedenheit in den faltigen Zügen sehen.

      »Ich war gerade in der Gegend, als die Nachricht Ihrer geglückten Verfolgungsjagd über den Funk kam. Da wollte ich es mir nicht entgehen lassen, Sie persönlich zu beglückwünschen. Ich hab in den letzten Monaten so viel über Sie gehört, da war es überfällig, Ihnen mal persönlich zu begegnen.«

      Derek ergriff die ausgestreckte Hand und schüttelte sie. Der Polizeipräsident berührte ihn mit einer väterlichen Geste an der Schulter.

      »Melden Sie sich Montag früh in meinem Büro. Ich plane, eine neue Abteilung aufzubauen, und mit Ihnen hab ich genau den Richtigen für den Job des Leiters gefunden!«

      Derek strahlte über das ganze Gesicht. Er war noch nie so glücklich gewesen.

      Frank richtete die Taschenlampe nach oben. Der Strahl strich über ein Dutzend Versorgungsdrohnen, die mehrere Aufbewahrungseinheiten befüllten. Sie umschwirrten einander in perfekter Harmonie, ihre metallenen Körper wirkten, als ob sie tanzen würden. Frank mochte ihr Treiben. Es war in sich stimmig. Und dabei so effizient wie leise. Das Gesetz hatte ihnen allen diese Harmonie verschafft. Es hatte Chaos durch Ordnung ersetzt und jedem eine Perspektive gegeben.

      Bei einer Aufbewahrungseinheit im Parallelgang wechselte das Display am Kopfteil von Hellgrün zu Rot. Frank schauderte, aber er machte sich trotzdem auf den Weg. Es gehörte zu seinem Job. Wenn er auf einer Patrouille ein rotes Licht sah, sollte er nachschauen, ob die Drohnen ihre notwendige Arbeit richtig taten. Also weiterhin sauber und effizient. Aber auch mit so viel Würde und Pietät, wie ihnen einprogrammiert worden war. Das Gesetz war in der Wahrnehmung der Gesellschaft seit seiner Einführung vor mehr als zwanzig Jahren ein stetig wachsender Erfolg. Nichtsdestotrotz konnten Restzweifel bleiben. Und die wenigen menschlichen Wächter im Programm sollten ein Auge darauf haben, dass es zu keinen Ereignissen kam, die diesen Zweifeln Futter geben konnten.

      Frank erreichte die Aufbewahrungseinheit. Bodenebene. Wenigstens etwas, er musste keine Leiter hochklettern. Die Einheiten reichten bis zur Decke. Und er war nicht sonderlich schwindelfrei.

      Zwei Drohnen kamen bereits herangeflogen, eine dritte folgte Sekunden später. Alle hielten etwas Abstand von der gut zweieinhalb Meter langen Einheit, deren Display langsam zu pulsieren begann. Es stand kurz bevor. Frank sah den Timer

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