Bratwurst mit Senf und Seelenheil. Adrian Plass

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Bratwurst mit Senf und Seelenheil - Adrian Plass

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Ich habe reichlich zu essen für uns beide. Kommen Sie! Gehen wir!

      G: Oh. Äh, gut. Okay. Gut! Ich packe nur schnell meine Sachen.

      R: (schaut sich um) Sachen? Was denn für Sachen? Sie haben doch gar keine Sachen. Kommen Sie, gehen wir!

      G: Richtig, Sie haben ja recht. Aber wissen Sie, es ist doch ein bisschen kalt um diese Tageszeit. Vielleicht gehen wir lieber am Vormittag, sobald die Sonne ein bisschen –

      R: (reicht ihm eine dicke Jacke) Hier haben Sie eine Jacke. Los, ziehen Sie sie an!

      G: (nachdem er die Jacke angezogen hat) Puh! Da wird es einem aber mächtig warm drin. Ich schwitze jetzt schon, und –

      R: (reicht ihm ungeduldig seine eigene Jacke) Dann tauschen Sie meinetwegen mit mir! Meine ist dünner. Aber jetzt lassen Sie uns gehen, bevor es zu spät ist! Kommen Sie! (Sie tauschen.)

      G: Okay! (zögert) Sie kennen doch den Weg, oder?

      R: (zeigt ihm eine Landkarte) Ich habe eine Karte! Ich kenne den Weg!

      G: Gut! Okay! Okay! Jawohl! Gut …

      R: Also los dann!

      G: (nach einer Pause) Sagen Sie, Sie hätten nicht zufällig Lust, hier bei mir einzuziehen, oder? Es ist gar nicht so übel, wenn man sich dran gewöhnt hat, und jeden zweiten Mittwoch veranstalten sie hier so ein ganz nettes …

      R: Nein, natürlich will ich nicht hier bei Ihnen einziehen! (Pause) Hören Sie – wollen Sie jetzt frei sein oder nicht?

      G: (eingeschnappt) Nun ja, aber ich finde, ich sollte derjenige sein, der entscheidet, wann ich gehe. Ich finde es nicht fair, dass Sie hier einfach so hereinplatzen, so ganz unangemeldet, und –

      R: Aber Sie haben doch gerufen, dass Sie unbedingt hier herauswollen! Ich habe Sie gehört! Jetzt kommen Sie schon! (packt ihn am Arm) Lassen Sie uns –

      G: Hilfe! Hilfe! Ich werde gekidnappt! Bitte helft mir! Hilfe! Hilfe! Rettet mich! Hilfe!

      R: (angewidert) Ach, dann bleiben Sie eben hier! (verschwindet)

      G: (nach einer Pause, um sich zu vergewissern, dass er weg ist) Hilfe! Hilfe! Rettet mich! Jemand muss mich hier herausholen! Hilfe! Hilfe! (usw.)

      Freiwillige: Leute, die niemals befürchten müssen, stundenlang in einer Schlange warten zu müssen.

      Freizeit: häufige christliche Veranstaltung zur Füllung von Wochenenden oder Urlaubstagen mit strammem Vortragsprogramm.

      Friedensgruß: Element des anglikanischen Kommunionsgottesdienstes, das bei denen unter uns verschwitzte Handflächen und innere Panik auslöst, die sich nicht ganz sicher sind, ob sie a) die ganze Gemeinde, b) nur die Leute, die sie kennen, c) die Leute in den Reihen vor und hinter ihnen oder d) überhaupt niemanden begrüßen sollen, was sich dadurch bewerkstelligen lässt, dass man still mit geschlossenen Augen sitzen bleibt, so als ob man für jeden in der Gemeinde betete.

      Weitere Spannung entsteht durch die Frage, ob sie diejenigen, die sie begrüßen a) umarmen, b) küssen, c) mit einem Händedruck grüßen, d) ihnen kumpelhaft auf die Schulter klopfen oder e) ihnen über die Köpfe anderer hinweg zuwinken sollten. Wie schön ist es doch, dieses entspannende kleine informelle Intermezzo inmitten eines traditionellen Gottesdienstes zu haben.

      Frommes Crescendo: ein Phänomen, das sich häufig unter Christen bei Aktivitäten wie dem Gebet, der Anbetung und der Ausübung von Geistesgaben zeigt. Es scheint ein verbreitetes Missverständnis zu geben, dass Gott solche Äußerungen unsererseits eher hören und darauf antworten kann, wenn die Stimmen seiner Anhänger allmählich an Lautstärke und Eindringlichkeit zunehmen, bis es sich anhört, als würden die Sprecher jeden Moment explodieren. Manchmal steht dahinter auch ein gemeinschaftliches Bemühen. Ein denkwürdiges Beispiel dafür erlebte ich vor einigen Jahren an einem warmen Abend im West Country.

      Es handelte sich, soweit ich mich erinnere, an eine pfingstlerische Kundgebung, eine gemeinschaftliche Anbetungsveranstaltung am Ende eines Tages voller Seminare und Lektionen. Nach einigen Chorälen und Chorussen stand ein Mann auf, um vor der Versammlung eine Prophetie vorzutragen. Dagegen spricht natürlich nichts. Die Prophetie ist zweifellos eine der Gaben des Geistes, und je mehr wir Bedürftigen von Gott hören können, desto besser. Probleme gibt es allerdings dann, wenn Gruppenüberschwang, Wunschdenken und leichte Hysterie den gesunden Menschenverstand überwältigen. Jene Art von himmlischen Bildern, in denen grüne Käfer sanft auf den Stufen des Gemeindehauses vor sich hin zittern, kann auch die aufgeschlossenste Versammlung in Verwirrung und Niedergeschlagenheit stürzen.

      Wie war es nun mit der Botschaft (oder den Botschaften), die bei diesem Anlass weitergegeben wurden? Rührte Gott da jemanden in der Versammlung an oder ließ sich nur wieder einmal der menschliche Übereifer ein wenig hinreißen? Das Urteil überlasse ich Ihnen selbst.

      Die Prophetie des ersten Mannes war noch einigermaßen vernünftig und zurückhaltend im Ton.

      »Ich sehe ein Kaminfeuer«, sagte er, »dessen Flammen kleiner werden, sodass es keine Wärme mehr gibt wie zuvor. Schürt das Feuer, bevor es ganz erlischt. So ergeht das Wort des Herrn.«

      Abgesehen von dem eigentümlichen Rückfall in die Sprache des sechzehnten oder siebzehnten Jahrhunderts am Schluss der Prophetie, hörte sich das ganz vernünftig und hilfreich an, ob es nun direkt von Gott kam oder nicht. Es muss wohl mindestens eine Person in dieser großen Menge gegeben haben, die frisches Brennholz für das Feuer ihres geistlichen Lebens nötig hatte. Wahrscheinlich mehr als eine. Eine Menge, schätze ich. Aber als der erste Mann sich setzte, stand ein zweiter auf. Die Stimme dieses Mannes erhob sich eine Stufe höher als die des ersten.

      »Das Feuer ist jetzt schon ganz niedrig! Das Holz ist verzehrt, und es wurde nicht nachgelegt. Bringt Holz an das Feuer, solange es noch wieder entfacht werden kann. Die Zeit ist kurz, und ich werde nicht immerdar in euch walten, spricht der Herr. Hört meine Worte und gehorcht meinem Willen, damit das Feuer erhalten werde.«

      Nun, wenn es damit geendet hätte, wäre es vielleicht noch in Ordnung gewesen, auch wenn mir das mit »ich werde nicht immerdar in euch walten« nicht besonders gefiel. Den Leuten kommen diese Worte viel zu leicht über die Lippen, und das mit einer eigenartigen Befriedigung. Die Bibel sagt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Mächte und Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns von der Liebe Gottes trennen kann, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Wie könnte ein bisschen Nachlässigkeit bei der Brennholzbeschaffung unsere Beziehung zu ihm zerstören, wenn all diese anderen Dinge das nicht können? Aber wie auch immer. Es war klar und deutlich gesagt worden, dass wir unser Leben neu von Gott entfachen lassen sollten. Zweimal. Wie wär’s jetzt mit dem nächsten Lied?

      Aber nicht doch. Ehe wir uns versahen, erhob sich ein dritter, mit prächtigem Bart gezierter Prophet wie ein Behemoth von seinem Platz in der Mitte der sitzenden Heiligen.

      Dieser Bursche trieb die stimmlichen Effekte auf eine neue Spitze. Wie einer jener Theaterschauspieler alter Schule aus der Zeit, als es noch keine Mikrofone gab, ließ er seine Baritonstimme vor schicksalsschwerer Gefühlswallung röhren und tremolieren und zittern. Verglichen mit diesem Kerl war Donald Wolfit ein Taubstummer mit angeschlagenem Selbstbewusstsein.

      »Ich

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