Juana - Vom Pech verfolgt. Lee Kojek

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Juana - Vom Pech verfolgt - Lee Kojek

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worden, mh? Wenn du deine Haare schneidest, siehst du Molly vielleicht ähnlich genug.“

      Doch selbst diese blöde Bemerkung ignorierte Almyra einfach. In ihrer eigenen Kajüte angekommen, sank sie zu Boden und lehnte sich an die eben geschlossene Tür. Tränen rannen ihr über die Wangen. Clair hatte sie verdammt nochmal zum Weinen gebracht!

      ***

      »Was ist passiert?«

      Erst war Almyra von der Frage irritiert, doch dann fiel ihr auf, dass Hope es gar nicht hatte mitbekommen können. Die beiden hatten sich den ganzen Tag nicht gesehen. Almyra nahm Hopes Hand in ihre und lächelte.

      »Nicht so wichtig.«

      Die Mechanikerin drehte sich weg und nahm sich ihre Schlafkleidung vom Bett. Nachdem sie sich umgezogen und in ihr Bett gelegt hatte, schlief sie auch sehr schnell ein.

      »Guten Morgen.«

      Almyra erwiderte das Lächeln.

      »Guten Morgen. Gehen wir frühstücken?«

      »Gerne.«

      »Ist bei dir alles in Ordnung? Du bist blasser als sonst.«

      »Es geht mir besser, wenn wir wieder in Spanien sind«, antwortete Almyra schnaubend.

      Eine Weile saß sie schweigend da und dachte einfach nur nach. Was machte sie eigentlich hier oben?

      »Gibt es noch etwas Wichtiges?«

      Clara schüttelte den Kopf.

      »Nein, ich habe alles im Griff.«

      Die Mechanikerin stand auf und sah Clara an.

      »Ich bin im Maschinenraum. Halte mich auf dem Laufenden.«

      »Aye.«

      »Weißt du Almyra, jetzt verstehe ich auch, warum du dich immer wieder von Clair hast verarschen lassen. Sie ist wirklich gut im Bett. Aber hat es dich nicht gestört, wenn sie statt deinem Namen Mollys gestöhnt hat? Ich meine, diese Nacht konnte ich es ja nachvollziehen, aber bei dir hat sie das ja auch schon gemacht.«

      »Was meint Mary damit?«

      Almyra machte einen Schritt von Mary weg und sah Hope schuldbewusst an. Was genau sollte sie jetzt nur darauf antworten? Wie sollte sie das Ganze erklären? Bedauerlicherweise hatte sie nicht viel Zeit zum Nachdenken, da Estella sich nun ebenfalls einmischte.

      »Mary, das hättest du nicht tun sollen. Almyra und Clair sind doch so ein schönes Paar.«

      Hope sah Almyra aufgebracht an.

      »Du hattest was mit Clair?!«

      Almyra nickte leicht.

      »Ja. Wir hatten eine Beziehung«, murmelte die Mechanikerin und konnte Hope dabei nicht in die Augen sehen. Mary lachte amüsiert.

      »Lass Mary da raus! Du hattest also was mit Clair und hast es mir nicht gesagt?! Das ist vielleicht etwas, was ich hätte wissen sollen!«

      »Hope, es tut mir leid.«

      Doch die Navigatorin hörte ihr nicht zu.

      »Und was ist das jetzt zwischen dir und Clair? Dass sie dir immer Essen in den Maschinenraum bringt und sich von dir rumkommandieren lässt?! Habt ihr noch etwas miteinander?!«

      Hektisch schüttelte Almyra den Kopf.

      »Nein, natürlich nicht! Das mit Clair und mir ist schon lange vorbei.«

      Skeptisch hob Hope eine Augenbraue.

      »Und deswegen reagierst du so heftig auf Mary?«

      Almyra wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie sah Hope einfach nur entgeistert an und schwieg. Offenbar deutete Hope aus dem Schweigen eine falsche Antwort.

      »Also doch.«

      Die Mechanikerin schüttelte den Kopf.

      »Ich muss hier weg.«

      »Hope, bitte…«

      »Lass mich in Ruhe!«

      »Ist gut. Ich gehe.«

      Almyra sah zu Clara und schluckte. Die Rothaarige hatte sich komplett aus dem Gespräch rausgehalten. Das war auch verständlich. Immerhin war Clair die Freundin von Claras großer Schwester gewesen, da wollte man solche Geschichten nicht unbedingt mitbekommen.

      »Halte mich auf dem Laufenden.«

      Die Mechanikerin sah noch einmal zu Hope.

      »Es tut mir wirklich leid.«

      ***

      Hope blieb auf der Brücke zurück und wusste nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Sie setzte sich neben Clara.

      »Und ihr wusstet es alle?«

      Die Anwesenden nickten, blickten Hope dabei aber nicht an. Nur Mary sah sie an und seufzte.

      »Ich hatte dich vorgewarnt, oder? Man kann Almyra nicht vertrauen.«

      Die Rudergängerin verließ die Brücke und verschwand unter Deck. Hope konnte nicht fassen, was sie gerade erfahren hatte. Sie hatte doch von Anfang an gemerkt, dass da etwas zwischen Clair und Almyra gewesen war. Trotzdem war sie jetzt die Dumme, während alle anderen an Bord wussten, was Sache war und es ihr einfach verschwiegen hatten.

      Amelia tippte Hope auf die Schulter und sah sie besorgt an.

      »Ist bei dir alles in Ordnung?«

      »Nichts ist in Ordnung! Meine Freundin hatte etwas mit dem Käpt’n und nicht eine Person an Bord, einschließlich ihr selbst, hielt es für nötig, mir das zu erzählen!«

      Neugierig blickte Estella in die Runde.

      »Du hast eine Freundin? Wen denn?«

      So gern Hope Estella hatte, jetzt gerade würde sie die Rudergängerin am liebsten erwürgen. Sie hatte doch alles mitbekommen!

      »Ja, ich habe eine Freundin! Almyra!«

      »Aber Almyra ist doch mit Clair zusammen«, murmelte Estella sichtlich verwirrt. Clara stand auf und murrte genervt.

      Nach dieser Standpauke verließ Clara die Brücke, stellte sich draußen an die Reling und zündete sich eine Zigarette an. Hope blieb vorerst sitzen und versuchte, ihre Wut zu schlucken. Sie hatte doch nun wirklich nichts falsch gemacht! Es war Almyra, die diesen ganzen Stress verursacht hatte. Amelia seufzte.

      »Es tut mir leid, Hope. Ich dachte, es wäre Almyras Aufgabe,

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