Juana - Vom Pech verfolgt. Lee Kojek
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»Natürlich.«
Hope betrat die Kajüte, ohne zu klopfen, und wurde rot, als sie sah, wie Mary sich gerade anzog.
»Tut mir leid, ich komme später nochmal.«
»Schon gut, aber wenn du hier bist, um mit mir Sex zu haben und dabei einen anderen Namen zu stöhnen als meinen, dann kannst du gleich wieder gehen! Wenn man sich nicht den Namen des Sexpartners merken kann, soll man einfach die Klappe halten!«
Mary schien ziemlich genervt zu sein. Sie zog sie ein bauchfreies Top zu ihrer kurzen Hose an und setzte sich auf ihr Bett. Hope sah sie verwirrt an.
»Ich wollte nicht mit dir schlafen.«
»Nicht?«, fragte Mary verblüfft, »schade, so könntest du Almyra eins auswischen.«
»Ich will es ihr doch gar nicht heimzahlen.«
Hope setzte sich neben Mary.
»Was war denn los?«
Mary verdrehte genervt die Augen.
»Maxine kam auf einmal in meine Kajüte und hat mich angemeckert, weil ich Sex mit Clair hatte. Dann wollte sie aber auf einmal auch mit mir schlafen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber dann hat sie Clairs Namen gestöhnt – die ganze Zeit. Ich hatte in den letzten 24 Stunden mit zwei Frauen Sex, die beide einen anderen Namen gestöhnt haben. Ich habe keine Lust mehr.«
Maxine hatte also Sex mit Mary? Hope hätte der Blondine nicht zugetraut, einfach so mit Mary zu schlafen. Andererseits war das ja nicht die einzige Überraschung an diesem Tag. Hope ließ sich seufzend in Marys Bett fallen und sah die Rudergängerin an.
»Wieso hast du mir nicht früher schon erzählt, was zwischen Clair und Almyra gelaufen ist?«
Mary sah Hope schwermütig an.
»Hättest du es mir denn geglaubt?«
»Ich weiß nicht. Aber ich hätte Almyra bestimmt darauf angesprochen.«
»Es tut mir leid. Du hast es nie gut vertragen, wenn ich über Almyra geredet habe. Und die anderen glauben ihr eher als mir.«
Hope nickte verstehend und ließ Mary weitersprechen.
»Früher oder später wird Almyra dich für Clair verlassen. Das sage ich nicht, weil ich sie schlecht machen will, sondern weil ich mir Sorgen um dich mache. Beende das mit ihr lieber, bevor sie es tut.«
»Du weinst ja.«
Irritiert fasste Hope sich an die Wange. Ihr waren tatsächlich Tränen gekommen. Sie richtete sich auf und sah Mary traurig an.
Weltschmerz
Irgendwann musste Hope das Wasser dann aber abdrehen und sich etwas anziehen. Danach beschloss sie, erst einmal etwas zu essen. Die letzten Tage kam sie kaum dazu, in Ruhe zu frühstücken, und so früh würde sie ja wohl nicht auf der Brücke gebraucht werden.
In der Kantine war es, wie sonst überall auch, leer. Die Tische waren noch nicht einmal gedeckt und Isabella saß alleine in einer Ecke und trank aus einer Tasse. Als sie Hope bemerkte, sah sie diese überrascht an.
»Guten Morgen.«
Hope nickte leicht und setzte sich zu der blonden Köchin. Diese stand auf.
»Was möchtest du Essen?«
»Das ist mir eigentlich egal.«
Isabella überlegte kurz.
»Wie wäre es mit Pfannkuchen?«
»Okay.«
Die Köchin verschwand für einige Minuten in der Küche und kam dann mit einem Teller voller Pfannkuchen in der einen und einer Tasse Tee in der anderen Hand wieder. Beides stellte sie vor Hope auf dem Tisch ab.
»Du bist früh. Die Ersten kommen sonst immer erst in ein oder zwei Stunden.«
Meistens verdeckte die Köchin diese Stelle, doch heute nicht. Außerdem hatten sich weitere Verletzungen dazu gesellt. Es waren mehrere dunkelrote Flecken, die Isabellas alten Wunde ähnelten.
»Hast du dich verbrannt?«, fragte Hope besorgt. Isabella nickte und trank einen Schluck Tee.
»Wie ist das denn passiert?«
»Clair hat mit einer Tasse Tee nach mir geworfen.«
Geschockt sah Hope die Köchin an.
»Was?!«
»Sie ist wegen Mollys Tod ziemlich überempfindlich. Sie hat ja auch Almyras Lippe blutig geschlagen.«
»Isabella? Darf ich dich etwas fragen?«
»Kommt auf die Frage an.«
Hope zögerte kurz.
»Wieso hat mir Almyra nie etwas von sich und dem Käpt’n erzählt?«
Die Köchin lehnte sich zurück und seufzte.
»Sie hat es dir nicht erzählt? War ja auch klar.«
»Was meinst du?«
»Almyra erzählt einem nie etwas. Mir würden ein paar Gründe einfallen, warum sie dir nichts gesagt hat, aber ich will mich da wirklich nicht einmischen. Wenn es da etwas zu klären gibt, dann mach das lieber mit ihr persönlich.«
Hope sah Isabella entmutigt an.
»Mary erzählt viel Scheiße. Almyra hing sehr an Clair, aber das ist schon lange vorbei,«, antwortete Isabella genervt stöhnend. Dann stand sie auf und nahm ihr Geschirr vom Tisch.
»Kannst du wieder arbeiten?«
»Ich denke schon.«
Eigentlich war Hope sich dabei nicht ganz sicher. Sie konnte immer noch an nichts anderes denken als den Streit mit Almyra. Doch Befehl war Befehl. Sie sollte zur Brücke kommen und war nun hier. Leise atmete sie durch und ging zu Amelia, welche gerade Kommandos an Mary weitergab. Man brauchte die Navigatorin im Moment eigentlich gar nicht. Sie würden in den nächsten 24 Stunden in Spanien ankommen.
»Was ist die letzten Tage passiert? Wie steht es um das Schiff?«
Clara, die gerade dabei war sich eine Zigarette zu drehen, überlegte kurz, ehe sie antwortete.
Bei der Aussage sah Clair betreten zu Boden und schwieg.
»Eine gute Idee. Wo ist Almyra? Ich bin ihr eine Entschuldigung schuldig.«
Als Clair nach Almyra fragte, spürte Hope, wie die Wut