Jahrbuch der Baumpflege 2021. Группа авторов

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Jahrbuch der Baumpflege 2021 - Группа авторов

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Investigation in penetration of tree roots in modern PVC- and concrete sewer pipes

       von Don Ridgers, Kaj Rolf und Örjan Stål

       Zusammenfassung

      Funktionsfähige Abwassersysteme und ästhetische Baumumwelt sind beide wesentliche Elemente des modernen städtischen Aufbaus. Um Schäden durch das Eindringen von Wurzeln in das Kanalsystem effektiver vermeiden zu können, müssen heutzutage die Verantwortlichen in der Stadtplanung und im Städtebau ein höheres Bewusstsein und einen besseren Kenntnisstand entwickeln.

      Besonders wichtig sind die Ausgestaltung des Baumstandorts, Unterschiede zwischen Baumarten in Bezug auf ihre Penetrationskraft, kritische Punkte im Abwassersystem, Bedeutung der Baumplatzierung in Relation zu Material, zur Tiefe und zur Verlegungstechnik von Rohrleitungen.

       Summary

      Functional sewage systems and aesthetic tree environments are both essential elements of modern urban construction. However, during the greater part of the 20th Century, urban environments were designed without regard to how trees and sewage pipes were positioned in relation to each other. The penetration of tree roots into sewage pipes has therefore become a problem that is creating an everincreasing financial burden for urban society.

      Tobe more effective at preventing root intrusion into sewage systems, today’s planners and constructors of urban environments must improve their knowledge, be aware of and have an understanding of growing site conditions and their significance, of variations between tree species in their demands on growing site, of vulnerable points in the sewage system, of variations between tree species in their capacity to penetrate vulnerable points of sewage pipelines and of significance of tree placement in relation to the type, depth and placement of pipelines.

      1 Einleitung

      Sowohl die Funktionalität von Abwassersystemen als auch die Ästhetik städtischer Grünanlagen sind wesentliche Elemente des modernen Städtebaus. Während des weitaus größten Teils des 20. Jahrhunderts wurde jedoch in der Stadtplanung nicht berücksichtigt, in welcher Konstellation zueinander Stadtbäume und Abwasserleitungen positioniert werden sollten. Der Wurzeleinwuchs in Abwasserleitungen ist infolgedessen zu einem Problem geworden, das größere finanzielle Belastungen nach sich zieht. Generell ist das Bewusstsein für die Problematik des Wurzeleinwuchses in Abwassersysteme sowohl bei den Planern im Kanalbau als auch bei den Grünflächenplanern gering. Häufig mangelt es an Wissen um die begrenzte Widerstandsfähigkeit von Rohrleitungen gegenüber Wurzeleinwuchs, kombiniert mit einer unzureichenden Kenntnis der Besonderheiten des Baum- und Wurzelwachstums im urbanen Bereich.

      Ältere Arten von Beton- oder Tonröhren sind häufig anfälliger für Wurzeleinwuchs als moderne Leitungen, weil ältere Rohrverbindungen nicht völlig dicht sind. Untersuchungen über den Wurzeleinwuchs in moderne Steinzeug- oder PVC-Leitungen haben jedoch gezeigt, dass auch diese Materialien nicht gänzlich wurzelfest sind. Die Gründe hierfür sind noch nicht völlig geklärt.

      Um Schäden durch das Eindringen von Wurzeln in das Kanalsystem effektiver vermeiden zu können, müssen heutzutage die Verantwortlichen in der Stadtplanung und im Städtebau ein höheres Bewusstsein und einen besseren Kenntnisstand insbesondere auf folgenden Gebieten entwickeln:

       Wachstumsbedingungen am Baumstandort (bzw. am Pflanzstandort) und deren Bedeutung – Spezifische Anforderungen der einzelnen Spezies an ihren Standort.

       Anfällige Stellen für Wurzeleinwuchs im Kanalsystem.

       Artspezifische Unterschiede der Bäume in Bezug auf ihre Penetrationskraft von anfälligen Stellen im Kanalsystem.

       Artspezifische Unterschiede der Bäume in Bezug auf das Wurzelwachstum im urbanen Raum.

       Bedeutung des Baumstandorts in Relation zur Art, zur Tiefe und zur Verlegung von Rohrleitungen.

      Gute Standortbedingungen für die Bäume verringern das Risiko des Wurzeleinwuchses in die Kanalisation. Wenn gefährdete Bereiche – wie Einstiegsschächte, Rohrverbindungen, Muffen, Materialübergänge und Übergänge zwischen Haupt- und Zuleitungen – geschützt werden und wenn bei der Verlegung der Leitungen besondere Sorgfalt angewandt wird, kann das Risiko noch weiter reduziert werden.

      Ziel dieses Beitrags ist es, effektive Lösungen auf zuzeigen und das Verständnis für die Konfliktsituation, in der sich Baumwurzeln und Abwasserleitungen befinden, zu vertiefen.

      Das Ziel der aktuellen Planungen ist es, das Problem des Wurzeleinwuchses soweit zu steuern, dass die Abwasser leitungen ihre technische Nutzungsdauer erreichen, d. h. ca. 100 Jahre. Ein gestiegenes Engagement für die Problematik sowie die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kanalbau und Grünflächenplanung haben zu effektiven Lösungen im Konflikt zwischen Leitungen und Bäumen geführt. Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem neuen Bericht, der im Rahmen der COST1 Aktion C15 unter dem Titel „Verbesserung der Beziehungen zwischen technischer Infrastruktur und Vegetation“, veröffentlicht wurde, einer Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Fachbereich Landschaftspflege und Garten bau der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU), der Thames Water UK, der Stadt Malmö und dem Schwedischen Wasser- und Abwasserverband.

      2 Der Konflikt zwischen Baumwurzeln und Rohrleitungen

      2.1 Bäume am Stadtstandort

      Bäume und Kanalisationsleitungen konkurrieren um den begrenzten Raum, der ihnen im urbanen Bereich zur Verfügung steht – eine Situation, die zu kostenintensiven Konflikten führt. Im täglichen Sprachgebrauch wird jeder Baum im städtischen Umfeld als „Straßenbaum“ bezeichnet. Doch auch ein Straßenbaum ist ein Baum und er stellt dieselben Anforderungen an seinen Wuchsstandort, wie er dies in der freien Natur tun würde. Dieser Umstand wird häufig übersehen bei der Planung von Straßenbäumen. Die Wachstumsbedingungen im urbanen Umfeld unterscheiden sich jedoch erheblich von denen im natürlichen Habitat des Baumes.

      Für einen Baum im urbanen Umfeld sind heutzutage die folgenden Wachstumsbedingungen typisch:

       Beschränkte Größe der vorhandenen Baumscheibe bzw. der Pflanzgrube.

       Versiegelte Oberflächen, die zu Sauerstoffunterversorgung und Kohlendioxidvergiftungen im Wurzelbereich führen.

       Reduzierte Oberflächendurchlässigkeit, was zu mangelnder Wasserversorgung führt.

       Fehlen der kontinuierlichen Zufuhr von organischem Material, was zu Nährstoffmangel und einer begrenzten Durchsetzung mit Mikroorganismen und Bakterien im Boden führt.

       Technische Arbeiten, wie Grabungen oder Boden - verdichtungsmaßnahmen im Wurzelraum ziehen direkte Verletzungen nach sich, haben aber auch indirekte Auswirkungen auf den Baum.

      Die Folgen solcher Standortbedingungen können sein:

       Ältere Großbäume, bei denen das Baumumfeld verändert oder der Wurzelraum beschnitten wurde, stellen ihr Wachstum ein und sterben langsam ab; oder es kommt durch Verletzungen zu Infektionen mit holzzerstörenden Pilzen im Wurzelbereich mit der Folge, dass die Bäume nicht mehr standsicher sind.

       Neu gepflanzte Bäume haben Probleme beim

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