Ecclesiae et scientiae fideliter inserviens. Группа авторов

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Ecclesiae et scientiae fideliter inserviens - Группа авторов Mainzer Beiträge zum Kirchen- und Religionsrecht

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Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz, der in den Jahren 2011 bis 2015 organisiert worden ist, erinnert nur mehr recht entfernt an eine Synode.

      In jurisdiktioneller Hinsicht im engeren Sinne waren weder die eigentlichen Synoden noch die alternativen Beratungsorgane faktisch von großer Bedeutung. Unmittelbare Impulse zur partikularen Rechtsetzung sind von ihnen nicht ausgegangen. Gesetzgeber und Entscheidungsträger waren die Bischöfe bzw. die Bischofskonferenz. Mittelbar mögen die synodalen Organe allerdings auf die bischöfliche Gesetzgebung Einfluss genommen haben. Insgesamt ging es bei ihnen aber vor allem um die Förderung des innerkirchlichen Zusammenwirkens in Formen, die den Gläubigen in gewisser Weise von den staatlichen demokratischen Organen her vertraut sind.

      Die begrenzte Bedeutung der synodalen Organe in Deutschland mag auch damit zusammenhängen, dass hier auf allen Ebenen der Kirche ständig bestehende Räte und Gremien eingerichtet sind, die beratend und durch eigene Initiativen an der Gestaltung des kirchlichen Lebens beteiligt sind. Es bestehen das bundesweit agierende Zentralkomitee der deutschen Katholiken28 und Komitees der Katholiken in einzelnen deutschen Ländern wie in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.29 In allen Bistümern gibt es diözesane Katholikenräte30 sowie auf den weiteren kirchlichen Ebenen die Dekanatsund Pfarrgemeinderäte31, die regelmäßig aktiv sind. In ihnen haben die interessierten Laien und die kirchlichen Verbände ständig die Möglichkeit sich zu artikulieren und an der Gestaltung des kirchlichen Lebens verantwortlich mitzuwirken. Vor diesem Hintergrund scheint es erklärlich, dass das Bedürfnis zur Durchführung von Synoden in Deutschland insgesamt eher begrenzt geblieben ist.

      Die künftige Entwicklung der synodalen Tätigkeit in der katholischen Kirche in Deutschland wird nicht zuletzt davon abhängen, welche Wirkungen die eingangs erwähnte Forderung von Papst Franziskus nach mehr Synodalität mittel- und längerfristig in der gesamten Kirche erzeugt. Konkrete Perspektiven sind diesbezüglich indes noch kaum auszumachen.

      1 Vortrag an der Universität Katowice am 19. April 2018.

      2 Vgl. Witsch, Norbert, Art. Synodalität, in: Campenhausen, Axel von / Riedel-Spangenberger, Ilona / Sebott, Reinhold (Hrsg.), Lexikon für Kirchen- und Staatskirchenrecht (LKStKR), Bd. 3, Paderborn u. a. 2004, 642-644; Aymans, Winfried, Art. Synodales Prinzip, in: Haering, Stephan / Schmitz, Heribert (Hrsg.), Lexikon des Kirchenrechts, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 2004, 929f,; Santos, Manoel Augusto, Art. Sinodalidad, in: Otaduy, Javier / Viana, Antonio / Sedano, Joaquín (Hrsg.), Diccionario general de derecho canónico, Bd. 7, Navarra 2012, 341-345; Haering, Stephan, Autorität und Synodalität im Gesetzbuch der lateinischen Kirche, in: Böttigheimer, Christoph / Hofmann, Johannes (Hrsg.), Autorität und Synodalität. Eine interdisziplinäre und interkonfessionelle Umschau nach ökumenischen Chancen und ekklesiologischen Desideraten, Frankfurt am Main 2008, 297-320; Graulich, Markus, Synodalität als Kennzeichen einer missionarischen Kirche, in: Meckel, Thomas / Pulte, Matthias (Hrsg.), Ius semper reformandum. Reformvorschläge aus der Kirchenrechtswissenschaft (Kirchen- und Staatskirchenrecht 28), Paderborn 2018, 115-127.

      3 Zu Vorgeschichte und Verlauf des Konzils: Alberigo, Giuseppe / Wittstadt, Klaus (Bde. 1-3) / Wassilowsky, Günther (Bde. 4-5) (Hrsg.), Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils (1959-1965), 5 Bde., Mainz bzw. Ostfildern / Leuven 1997-2009; Marchetto, Agostino, Art. Concilio Vaticano II, in: Diccionario general de derecho canónico (Anm. 2), Bd. 2, 400-406 (Lit.).

      4 Acta Apostolicae Sedis (AAS) 107 (2015), 1138-1144, hier: 1140: “Una Chiesa sinodale è una Chiesa dell’ascolto, nella consapevolezza che ascoltare ‚è più che sentire‘. È un ascolto reciproco in cui ciascuno ha qualcosa da imparare. Popolo fedele, Collegio episcopale, Vescovo di Roma: l’uno in ascolto degli altri; e tutti in ascolto dello Spirito Santo, lo ‚Spirito della verità‘ (Gv 14, 17), per conoscere ciò che Egli ‚dice alle Chiese‘ (Ap 2, 7).”

      5 Vgl. zum Thema auch Demel, Sabine, Synoden – synodale Prozesse – Synodalität. Die nachkonziliare Entwicklung im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz, in: Rees, Wilhelm / Schmiedl, Joachim (Hrsg.), Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung? Kirchenrechtliche Überlegungen zu synodalen Vorgängen, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 2014, 68-86.

      6 Vgl. Aymans, Winfried, Das synodale Element in der Kirchenverfassung (Münchener theologische Studien, Kanonistische Abteilung 30), München 1970.

      7 Vgl. Hallermann, Heribert, Art. Deutsche Bischofskonferenz, in: LKStKR (Anm. 2), Bd. 1, 408-410; Schmitz, Heribert, Art. Deutsche Bischofskonferenz, in: Lexikon des Kirchenrechts (Anm. 2), 117-122.

      8 Vgl. Wissink, Jozef B. M., Die Organisation des Niederländischen Pastoralkonzils, in: Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung? (Anm. 5), 121-126.

      9 Zur Vorbereitung und Durchführung der Synode vgl. Lehmann, Karl, Allgemeine Einleitung, in: Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung. Offizielle Gesamtausgabe I, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 71989, 21-67.

      10 Vgl. Hallermann, Heribert, Die Würzburger Synode – ein Maßstab für synodale Prozesse?, in: Breitsching, Konrad / Rees, Wilhelm (Hrsg.), Recht – Bürge der Freiheit (FS Mühlsteiger) (Kanonische Studien und Texte [KStT] 51), Berlin 2006, 621-644; ders., Das Statut der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, in: Rees / Schmiedl (Hrsg.), Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung? (Anm. 5), 87-104; Leibinger, Paul, Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland 1971-1975, in: Rees, Wilhelm / Müller, Ludger (Hrsg), Synodale Prozesse in der katholischen Kirche, Innsbruck 2016, 97-124.

      11 Vgl. das Verzeichnis der Mitglieder der Synode: Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Ergänzungsband: Arbeitspapiere der Sachkommissionen. Offizielle Gesamtausgabe II, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 41985, 266-299.

      12 Vgl. Aymans, Winfried, Synode 1972. Strukturprobleme eines Regionalkonzils, in: Archiv für katholisches Kirchenrecht (AfkKR) 138 (1969), 363-388; ders., Ab Apostolica Sede recognitum. Erwägungen zu der päpstlichen Bestätigung des Statutes für die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, in: AfkKR 139 (1970), 405-427; ders., Synodalstatut – Kritik einer Verteidigung, in: AfkKR 140 (1971), 136-146.

      13 Vgl. Althaus, Rüdiger, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici von 1983 in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Voten der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (Paderborner Theologische Studien 28), Paderborn u. a. 2000.

      14 Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung. Offizielle Gesamtausgabe. Mit einem Vorwort zur Neuausgabe von Karl Kardinal Lehmann, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 2012. Diese Neuausgabe vereint die beiden Bände der Offiziellen Gesamtausgabe in deren jeweils letzter Auflage (Offizielle Gesamtausgabe I, 71989; Offizielle Gesamtausgabe II, 41985) in einem Band.

      15 Vgl. Meier, Dominicus M., Das Statut der Pastoralsynode der Jurisdiktionsbezirke in der DDR, in: Rees / Schmiedl (Hrsg.), Unverbindliche Beratung oder kollegiale Steuerung? (Anm. 5), 105-120.

      16 Vgl. Paarhammer, Hans, Die Diözesansynode in ihrer gegenwärtigen Rechtsgestalt. Anmerkungen zum geltenden Recht und zu partikulären Neuentwicklungen des kirchlichen Synodalwesens auf Diözesanebene, in: Lüdicke, Klaus / Paarhammer, Hans / Binder, Dieter A. (Hrsg.), Neue Positionen des Kirchenrechts, Graz 1994, 81-117; Hirnsperger, Johann, Die Diözesansynode. Bemerkungen zu den einschlägigen Normen des CIC unter besonderer Berücksichtigung der Instruktion vom 19. März 1997, in: Isensee, Josef / Rees, Wilhelm / Rüfner, Wolfgang (Hrsg.), Dem Staate, was des Staates – der Kirche, was der Kirche ist (FS Listl) (Staatskirchenrechtliche Abhandlungen

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