Menschen mehr gerecht werden. Franz Reiser

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Menschen mehr gerecht werden - Franz Reiser Studien zur Theologie und Praxis der Caritas und Sozialen Pastoral

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(needfor efficacy): „a belief that one can make a difference“ • Bedürfnis nach Selbstwert (a basis for self-worth): „Most people seek reasons for believing that they are good, worthy persons.“ (vgl. Baumeister u. Vohs 2005, S. 610)

       Sinnkonstruktion wird auch hier als aktiver Vorgang betrachtet: „The term meaning-making refers to an active process through which people revise or reappraise an event or series of events.“ (ebd., S. 613)

      100 Er fügt einen anschaulichen Vergleich an: „Als Verständnishilfe für eine solche Situation denke man an einen Tennisclub, in dem es mehrere bislang ungeschlagene Spieler gibt: Solange es nie zu einem Turnier »aller gegen alle« gekommen ist, ist die Frage nach dem besten Spieler nicht beantwortbar.“ (Löffler 2011, S. 1995)

      101 So z. B. W. Schaupp: „Krankenhäuser sind Orte existenzieller Grenzerfahrungen, man erlebt Ohnmacht, Kontrollverlust über das eigene Leben und die plötzliche Zerstörung bisheriger Lebenshoffnungen. All dies provoziert Fragen nach dem ‚wahren‘ Sinn des Lebens, nach dem Warum von Krankheit und Tod, nach dem Wert des bisher gelebten Lebens, nach dem Umgang mit Lebensschuld, sowie danach, ob es etwas gibt, das den Tod überdauert.“ (Schaupp 2014, S. 23) Und E. Frick: „Krisensituationen sind deshalb so wichtig, weil spirituelle Hintergrundfragen aufbrechen, die im Prinzip auch ohne die Krise gegeben sind.“ (Frick 2014b, S. 56)f)

      102 „Reker (2000) fasst die Themen zusammen, die in der Literatur am häufigsten genannt werden […]. Er nennt persönliche Beziehungen, Altruismus, religiöse Aktivitäten, kreative Aktivitäten, persönliches Wachstum, Erfüllung von Grundbedürfnissen, finanzielle Sicherheit, Freizeitaktivitäten, persönliche Leistungen, ein Vermächtnis hinterlassen, Werte oder Ideale, Tradition und Kultur, soziale/politische Themen, humanistische Beschäftigungen, hedonistische Aktivitäten, materieller Besitz sowie Beziehung zur Natur.“ (Schnell 2009, S. 108) Nach G. T. Reker (2000): Theoretical Perspective, Dimensions, and Measurement of Existential Meaning. In: G. T. Reker & K. Chamberlain (Hg.), Exploring Existential Meaning (S. 39–55), Thousand Oaks: Sage (vgl. ebd., S. 315).

      103 N = 603; 281 Männer / 322 Frauen, Alter 16 – 85 J., M = 45,3± 16,6 J. (Schnell 2008).

      104 „(1) Selftranscendence: Commitment to objectives beyond one’s immediate needs. For further, practically relevant, differentiation between vertical and horizontal orientations (cf. Goodenough, 2001; Schnell, 2003, 2009a) and supported by factor-analysis of its items, this dimension is divided into two sub-dimensions: (1a) Vertical selftranscendence: Orientation towards an immaterial, supernatural power (sample item: My religion gives me strength.) (1b) Horizontal selftranscendence: Taking responsibility for (worldly) affairs beyond one’s immediate concerns (sample item: I strive to do something for future generations.)“ (Schnell 2011a, S. 668).

      105 Vgl. auch Schnell 2016, S. 69–72. Natürlich können auch Atheisten, Agnostiker und Indifferente Sinnerfüllung erfahren (vgl. ebd., S. 72–74).

      106 Hervorhebung im Original.

      107 Peter J. Verhagen dagegen beschreibt es so: „What do we mean when we say that life is meaningful? Meaning giving is not just a matter of value. When we say life is meaningful we mean that our acts and experiences cohere with other acts and experiences, with life as a whole, that acts are performed in the light of an intended purpose that makes it worthwhile in terms of values“ (Verhagen 2012, S. 357).

      108 Yalom, Irvin D. (1980): Existential Psychotherapy. New York: Basic Books.

      109 Siehe dazu oben S. 63) die Erkenntnisse von T. Schnell zum Anteil von existentiell Indifferenten in der deutschen Allgemeinbevölkerung.

       Bei Menschen in Krankheit oder mit anderen Belastungen könnte es jedoch anders aussehen.

      110 Sie empfehlen, nicht „unter dem Label ‚Spiritualität‘ das Rad neu zu erfinden.“ (Streib u. Keller 2015, S. 26)

      111 Vgl. dazu unten am Ende von Abschn. 2.6.2 (Streib u. Keller 2015).

      112 Hervorhebung im Original.

      113 Im Einzelnen: „We interpret the components as follows: 1. Spirituality as a Christian way of life, clearly visible in all dimensions; 2. Spirituality as responsibility towards others and nature; 3. Spirituality as striving for mental health: well-being, contentment and balance; vitality, energy and inspiration and the practices that are meant to produce such feelings; 4. Spirituality as a life attitude of inwardness; 5. Spirituality as the paranormal, expressed in beliefs and practices; 6. Spirituality as experiencing the transcendent and the non-perceptible; 7. Spirituality as experiencing the immanent God; and 8. Spirituality as the transcendent God.“ (Berghuijs et al. 2013, S. 386)

      114 Zu Methoden und Ergebnissen vgl. die Homepage (www.uni-bielefeld.de/spirituality-research).

      115 Vgl. Tab. 2.1: „Spiritualität ist … 1 … (All-)Verbundenheit und Harmonie mit dem Universum, der Natur und dem Ganzen 2 … Teil von Religion, von christlichem Glauben 3 … innere Suche nach einem (höheren) Selbst, nach Sinn, Frieden und Erleuchtung 4 … Festhalten an und Einhalten von Werten und Moral in Bezug zur Menschheit [Ethik] 5 … Glaube an eine höhere Macht, höhere Mächte, höhere Wesen (Gottheiten, Götter) 6 … Intuition von Sphären/Wesen, die zwar unspezifiziert, aber höher und jenseits sind 7 … Erfahrung von existenzieller Wahrheit, Ziel und Weisheit jenseits rationalen Verstehens 8 … Bewusstsein für eine nicht-materielle, unsichtbare Welt, übernatürliche Energien und Wesen (z. B. Geister) [Esoterik] 9 … Opposition zu Religion, dogmatischen Regeln und Traditionen 10 … individuelle religiöse Praxis, Meditation, Gebet, Gottesdienst“ (Streib u. Keller 2015, S. 41).

      116 Auch bei Werten findet sich ein Definitionsproblem, wie Giovanni Maio in einem anschaulichen Vergleich aufzeigt: „Werte sind also das, was um seiner selbst willen geschätzt wird, es sind Größen, die sich uns zeigen, ohne dass wir sie immer genau definieren könnten. Denken wir in Analogie dazu an den Versuch, die Farbe Gelb zu definieren: Obwohl eine solche Definition nicht möglich sein wird, wissen wir alle, was Gelb ist, wenn wir etwas als Gelb wahrnehmen, weil es sich uns als Gelb zeigt.“ (Maio 2012, S. 18) – Was für jemanden noch richtig gelb ist, was Richtung weiß oder auch orange oder grün geht … das mag subjektiv verschieden wahrgenommen werden. Vielleicht ist es bei Definitionen von Religiosität bzw. Spiritualität ähnlich?

      117 Übernatürliche Erklärungen braucht es wirklich nicht: Siehe unten die verschiedenen Theorien zu gesundheitsgünstigen Wirkungen von Religiosität bzw. Spiritualität (vgl. Abschn. 4.5).

      118 „The naturalistic perspective also overestimates the capacity of science to deal with questions of meaning and morality. Science and spirituality explain different but integrated domains of human experience. […] while science ‚works‘ in certain domains, it is not clear how a naturalistic/scientific perspective enables one to make and test claims around meaning and morality.“ (Pesut 2010, S. 19) Hussey antwortet darauf, dass „ science“ auch die Humanwissenschaften umfasse, und moralische Fragen sehr wohl einen Platz hätten (vgl. Hussey 2011, S. 46) f.).

      119 Auch das Wort Gott ist in diesem Sinne ein Grenzbegriff: „The word God functions in a similar manner. It is not unintelligible

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