Kirchliches Leben im Wandel der Zeiten. Группа авторов
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2 Vgl. W. Bergsdorf, Der Merkur war sein Leben, in: Rheinischer Merkur, Nr. 47, 25. November 2010 (letzte Ausgabe).
3 W. Schellberg, Joseph von Görres, Köln 1926, 77.
4 Vgl. hierzu Art. Görres, in: Staatslexikon der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaften im katholischen Deutschland. Band 2, Freiburg 31909, 810 ff.
5 A. Zingerle, Ein kulturelles Biotop im Wandel. Die Görres-Gesellschaft und die Krisen der Zeit, in: Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft, Bonn 2010, 75. Vgl. hierzu auch R. Koselleck, Art. Krise, in: Geschichtliche Grundbegriffe. Band 3, hg. v. Brunner, O. / Conze, W. / Koselleck, R., Stuttgart 1982, 617 ff.
6 R. Morsey, Joseph Görres.
7 Staatslexikon, 810.
8 Ebd.
9 Ebd.
10 W. Schellberg, Joseph von Görres, 48.
11 R. Morsey, Joseph Görres, 31.
12 Staatslexikon, 802.
13 W. Schellberg, Joseph von Görres, 75.
14 W. Schellberg, Joseph von Görres, 101.
15 Ebd. 107.
16 Ebd. 111.
17 Europa und die Revolution von Görres, Stuttgart 1821.
18 H. Dickerhof, Görres an der Münchner Universität, in: Philosophisches Jahrbuch 96/ 1 (1976) 150 f.
19 H. Dickerhof, Görres, 152.
20 Ebd. 148.
21 Ebd. 164.
22 Ebd. 165.
23 J. Görres, Gesammelte Schriften, Band XVII. Schriften zum Kölner Ereignis, erster Teil, Athanasius, bearbeitet von H. Hürten, Paderborn 1998.
24 Staatslexikon, 817.
Die strengkirchliche Mobilisierung der Diözese Rottenburg im Spiegel der Statusrelationen von Bischof Paul Wilhelm von Keppler
Claus Arnold
Der Rottenburger Bischof Paul Wilhelm (von) Keppler (1852-1926) ist der Forschung vor allem als prominenter Antimodernist bekannt,1 der sich in seinem Bistum2 durch die Ausmerzung „modernistischer“ Neigungen bei Seminaristen und Professoren hervortat.3 Auch Kepplers episkopaler Stil hob ihn von seinen Vorgängern ab: Er umkleidete sein Amt, das zuvor eher mit der Jovialität schwäbischen Honoratiorentums versehen worden war, mit byzantinisierender Weihe.4 Von sich selbst sprach er in seinen Hirtenbriefen als „der Bischof“. Dennoch dürfen auch die Momente der Kontinuität nicht übersehen werden, die Kepplers Episkopat prägten. So hat Dominik Burkard betont, dass Keppler bei seinen antimodernistischen Eingriffen in die Priesterbildung durchaus an frühere Mahnungen des Rottenburger Ordinariats in Richtung Tübingen anknüpfen konnte („keine Geistesbildung ohne Herzensbildung“), dabei aber nie so weit ging, „die Strukturen der württembergischen Bildungstradition anzutasten“, also die Bedeutung von Wilhelmsstift und Tübinger Fakultät grundsätzlich in Frage zu stellen.5 Die wissenschaftliche Tüchtigkeit des Rottenburger Klerus hatte Keppler schon in seinem Antrittshirtenbrief vom 18. Januar 1899 hervorgehoben.6 Auch in theologischer Hinsicht vermochte Keppler zuweilen durch eine „Tübinger“ Nüchternheit und Christozentrik zu überraschen. So betonte er etwa in seinem Hirtenbrief vom 15. August 1904 zum fünfzigjährigen Jubiläum der Dogmatisierung der unbefleckten Empfängnis Mariens: „Die wahre Marienverehrung muss von Herzen kommen, äußere Werke sind hier ohne Wert und Nutzen, wenn sie nicht vom inneren Geiste getragen werden. Die Andacht zu Maria muss zur treuen Beobachtung der Gebote ihres göttlichen Sohnes führen. Denn wenn wahre Liebe nur diejenige ist, welche die Herzen gleichförmig macht, dann müssen wir bestrebt sein, Christo zu dienen, in gleicher Weise, wie seine heiligste Mutter es getan. Was die weiseste Jungfrau bei der Hochzeit zu Kana zu den Dienern sagte, das sagt sie auch zu uns: ‚Was immer er euch befiehlt, das tuet [Joh 2,5].‘ “7 Und als sich nach dem Ende des württembergischen Staatskirchentums 1918 die Gelegenheit zu einer grundlegenden Revision der Gründungsvorgaben des Bistums, etwa durch eine Verlegung des Bischofssitzes, ergab, optierte Keppler für rottenburgisch-württembergische Kontinuität und begnügte sich damit, den zuvor schon begonnenen Kurs der ultramontanen Mobilisierung der Diözese zu forcieren8.
Vor diesem Hintergrund reizt ein näherer Blick