An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière. Группа авторов

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An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière - Группа авторов Serie Ares

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de forces ennemies en Afrique, pour les diviser et réduire la pression sur l’armée allemande en Europe ; il ne recherchait pas une victoire décisive impossible. Mais ce n’était pas du Clausewitz. C’était en fait une variation sur la stratégie de la puissance tierce (développée pour la marine allemande par l’amiral Tirpitz avant 1914 : la Reichsmarine ne battrait pas la Royal Navy, mais pourrait le cas échéant l’affaiblir suffisamment pour la mettre en difficulté face à d’autres marines, ce qui rétablirait ainsi la dissuasion).

      Du point de vue opératif, il s’en prit aux centres logistiques et administratifs vitaux des adversaires, pas à leurs forces (car il n’en avait pas les moyens). Donc il comptait affaiblir l’ennemi par des coups stratégiques, non pas tactiques ; le tout avec une logistique très rustique et mobile34… Quelle fut l’influence à long terme de Lettow-Vorbeck ? C’est difficile à dire, mais à mon avis elle ne fut pas nulle. On la retrouve peut-être dans certains aspects les plus imaginatifs de la stratégie allemande pendant la Deuxième Guerre mondiale : l’offensive pour décharger un autre front, le combat évitant les forces adverses, la logistique très allégée, le « Rollender Kessel » ou « chaudron roulant », consistant, pour une unité, à battre en retraite en autonomie et sans liaison avec les voisins, sans ravitaillement, en cannibalisant les matériels ; tout cela évoque certains épisodes du front de l’Est, et aussi l’Afrikakorps (dont le cri de guerre, « Heia Safari ! » fut repris des troupes de Lettow-Vorbeck …).

      Conclusion

      En 1918, la victoire résulta de la combinaison des opérations offensives à l’Ouest et de l’entrée en action du front de Salonique, donc de la stratégie de mouvement et de la stratégie périphérique35. A plus long terme, la combinaison des deux innovations opératives (la pénétration par contournement des poches de résistance, comme à Riga, et la motorisation) déboucherait sur le Blitzkrieg de 1939/40.

      Et, à plus longue portée encore, on voit la naissance du niveau opératif, du point de vue de l’organisation, du commandement et de la stratégie36. Il embrasse tout un théâtre, il correspond aux dimensions de la guerre moderne, il est désormais le lieu géométrique du chef de guerre. Il permet d’autre part aux militaires d’espérer (en vain sans doute …) retrouver un minimum d’indépendance par rapport aux politiques (on pense ici tout de suite à Manstein et Joukov)37. Ce fut peut-être l’héritage stratégique le plus durable de la Première Guerre mondiale.

Stig Förster

      Einleitung

      Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist eine Flut von Publikationen zu diesem Thema über das Publikum hinweggerollt. Zahlreiche wissenschaftliche Konferenzen, Gedenkveranstaltungen und eine intensive Berichterstattung in den Medien haben die Geschichte des Ersten Weltkriegs so intensiv durchleuchtet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Für manche Beobachter mag dieses Dauerfeuer ermüdend gewesen sein. Gleichwohl gab es doch viele interessante Aspekte und sogar neue Erkenntnisse im Hinblick auf diesen Krieg, seine Ursachen, seine Auswirkungen und seine Folgen. Auch methodisch hat die Wissenschaft die Forschungserträge der letzten Jahre zusammengetragen und dabei ein breit gefächertes Bild entwickelt, das die Kulturgeschichte, die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, die Alltagsgeschichte, die Gendergeschichte, die Medizingeschichte und andere mehr genauso ernst nimmt wie die Politik- und Militärgeschichte. Das hat unser Wissen über den Ersten Weltkrieg zweifellos bereichert. Betrachtet man die vielen Gesamtdarstellungen, die in diesem Zusammenhang veröffentlicht wurden, so fällt auf, dass Europa noch immer im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Erste Weltkrieg fand vornehmlich in Europa statt, ging von diesem Kontinent aus und wurde letztlich auch auf den (west-)europäischen Schlachtfeldern entschieden. Hier fanden auch die gewaltigsten Schlachten statt, wie etwa in Verdun, Passchendaele und an der Somme.

      Es ist auch der erfreuliche Trend zu beobachten, dass selbst die eurozentrische Geschichtswissenschaft die Geschehnisse ausserhalb Europas zunehmend zur Kenntnis nimmt und nicht mehr nur einigen exotischen Spezialisten überlässt.1 Die monumentale Cambridge History of the First World War, die sich einem transnationalen Zugang verpflichtet, widmet wesentliche Teile ihrer drei Bände den Vorgängen jenseits des europäischen Kontinents.2 Es lässt sich sogar behaupten, dass die «Entdeckung» der globalen Dimension des Ersten Weltkriegs die vielleicht wichtigste Neuerung in der Erforschung dieses Konflikts darstellt. Auf diesem Gebiet sind herausragende Publikationen erschienen, die bislang weitgehend unbekannte oder wenig beachtete Zusammenhänge herausgearbeitet haben.3 Der folgende Aufsatz soll zur globalen Weltkriegsforschung in aller gebotenen Kürze einen kleinen Beitrag leisten und der Leserschaft demonstrieren, wie wichtig und interessant der Blick über den europäischen Tellerrand hinaus ist.

      Dass die Geschichtswissenschaft lange Zeit in einer Mischung aus nationaler Verengung und Eurozentrismus die globale Dimension des Ersten Weltkriegs ignoriert hat, ist eigentlich erstaunlich. Denn schon im Vorfeld dieses Konfliktes prognostizierten informierte Zeitgenossen einen Weltkrieg, sollte es zu einer allgemeinen gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen den Grossmächten kommen. Bereits zu Jahresbeginn 1887 vertraute der künftige deutsche Generalstabschef Alfred Graf Waldersee seinem Tagebuch die Feststellung an, dass sich ein allgemeiner Krieg zu einem Weltkrieg entwickeln würde.4 Dies blieb keineswegs eine Einzelstimme. Vor allem unter Marineoffizieren wurde der globale Charakter eines künftigen Kriegs international debattiert.5 Aber auch Zivilisten waren sich dieser Gefahr bewusst. So bemerkte Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg am 6. Juni 1914 gegenüber dem nationalliberalen Parteiführer Ernst Bassermann: «Wenn es Krieg mit Frankreich gibt, marschiert der letzte Engländer gegen uns. Wir treiben dem Weltkrieg zu.»6 Noch in der Nacht vom 30. zum 31. Juli 1914, als der Kriegsausbruch nicht mehr zu verhindern war, erklärte Generalstabschef Helmuth von Moltke seinem verdutzten Adjutanten Hans von Haeften:

      «Dieser Krieg wird sich zu einem Weltkriege auswachsen, in den auch England eingreifen wird. Nur Wenige können sich eine Vorstellung über den Umfang, die Dauer und das Ende dieses Krieges machen. Wie das alles enden soll, ahnt heute niemand.»7

      Die Befürchtungen im Hinblick auf das Ausmass des bevorstehenden Krieges waren also gross. Was genau sie unter einem Weltkrieg verstanden, liessen diese Herren allerdings im Dunkeln. Sicher scheint jedoch, dass sie alle unter dem Eindruck der sich seit dem 19. Jahrhundert enorm beschleunigenden Globalisierung standen. Dies soll nun das Thema der folgenden Ausführungen sein. Es wird darum gehen, den Weltkrieg 1914 bis 1918 als globales Ereignis zu betrachten und in die Geschichte der Globalisierung, die zumindest bis 1914 vor allem eine Geschichte der europäischen Expansion war, einzubetten. Dabei wird es auch nötig sein, den Begriff «Weltkrieg» genauer zu fassen und einen Blick auf die generelle Geschichte der Weltkriege zu werfen. Den Kriegsverlauf zwischen 1914 und 1918 in Europa werden wir bei alldem nur am Rand streifen, denn das meiste in diesem Kontext ist ja bekannt. Stattdessen soll die aussereuropäische Welt im Mittelpunkt stehen, denn hier gibt es manch Überraschendes zu entdecken. Vor allem aber können der Verlauf und die Ergebnisse dieses Kriegs ohne die globale Dimension gar nicht verstanden werden.

      Globalisierung und Weltkriege

      Die Geschichte der Globalisierung im modernen Sinne war vor allem die Geschichte der europäischen Expansion. Sie nahm ihren Anfang, als Ende des 15. Jahrhunderts Vasco da Gama den Seeweg nach Indien fand und Christoph Kolumbus den Atlantik überquerte und dort eine für die Europäer neue Welt entdeckte. In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten griffen europäische Entdecker, Abenteurer, Kaufleute, Soldaten, Eroberer und schliesslich auch Wissenschaftler immer weiter in die Welt aus und machten den Planeten europäischen Interessen zugänglich. Was sie dabei erreichten, war vor allem die Vernetzung von Völkern, Regionen, Zivilisationen, Wirtschaftsräumen und Kulturen. Menschen reisten wie nie zuvor im globalen Massstab.

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