Falling for Tide. Aurora Rose Reynolds

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Falling for Tide - Aurora Rose Reynolds Falling for

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er.

      »Halt die Klappe.« Lachend richte ich mich auf und löse meinen Anschnallgurt.

      »Das sind deine Eltern, oder?«, fragt er plötzlich ernst, und ich nicke.

      »Ja«, flüstere ich.

      »Ich nehme mal an, dass du sie nicht erwartet hast.«

      »Korrekt.« Ich atme tief durch. »Ich habe ihnen gesagt, wir könnten bei mir zusammen zu Abend essen, sobald meine Möbel geliefert wurden. Allerdings hätte ich nicht gedacht, sie würden hier einfach auftauchen.«

      Tide schaut durch die Windschutzscheibe und seine finstere Miene verrät mir, dass er meine Eltern kennt. Der Ausdruck auf seinem Gesicht überrascht mich nicht. Meine Eltern sind in der Stadt bekannt. Jedoch nicht, weil sie die Art von Menschen sind, die einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen.

      »Es wird schon gut werden. Vielleicht bleiben sie nicht lange.« Er fasst nach dem Türgriff und Panik erfüllt meine Brust. Ich möchte ihn auf keinen Fall der Gesellschaft meiner Eltern aussetzen.

      »Warte.« Rasch umschließe ich seinen Arm und halte ihn auf. »Ich ...« Ich räuspere mich. »Du solltest besser fahren, denke ich.«

      »Fahren?«, wiederholt er und klingt dabei sauer oder verletzt. Was von beidem es ist, kann ich nicht sagen, und dass ich seine Mimik nicht lesen kann, ist auch nicht hilfreich.

      »Es ist nur ...«

      »Du musst es nicht erklären. Ich verstehe schon. Man darf dich nicht mit der einfachen Hilfskraft zusammen sehen.« Er lässt den Griff los, und ich ziehe meine Hand so schnell weg, als hätte er mich verbrannt.

      »Tide.«

      »Geh rein, Aria.« Er lässt den Motor des Trucks an und schaut aus der Windschutzscheibe.

      Ich mustere einen Moment sein Profil und flehe stumm darum, dass er zu mir sieht. Als das nach mehreren Sekunden nicht passiert, werde ich wütend. »Nur damit du es weißt, ich finde es ziemlich mies, dass du das Schlimmste von mir denkst, ohne mir die Möglichkeit zu geben, es zu berichtigen.« Ich stelle die Tüte mit dem Essen auf den Sitz zwischen uns und ignoriere ihn, als er meinen Namen ruft, steige aus und werfe die Wagentür zu. Seine Scheinwerfer beleuchten den Weg zu meiner Veranda, und erst als ich die unterste Treppenstufe erreiche, wendet er den Truck und fährt davon.

      »Wer war das?«, erkundigt sich mein Vater zur Begrüßung und blickt genau wie meine Mutter Tides Wagen hinterher.

      »Was macht ihr hier?« Ich ignoriere seine Frage und das leichte Lallen in seiner Stimme, was mir verrät, dass er heute Abend ein paar Drinks getrunken hat.

      »Wir sind gekommen, um nach dir zu sehen und dir Abendessen vorbeizubringen.« Mom dreht sich zu mir um und rümpft die Nase, während sie mich von Kopf bis Fuß mustert. »Ich hoffe, du bist in dem Outfit nicht in der Stadt gewesen.«

      »Doch.« Ich sage ihr nicht, dass ich den Truck nicht verlassen habe. Ein Teil von mir will sie verärgern. Ein anderer möchte ihr ins Gesicht schreien, dass sie nicht mehr die Kontrolle über mich hat.

      »Wenn du jemals einen neuen Ehemann finden möchtest, solltest du dich von einer besseren Seite präsentieren«, informiert sie mich und schiebt sich den Riemen ihrer Fendi-Handtasche über die Schulter. Diese hat wahrscheinlich ein kleines Vermögen gekostet. Wie immer wirkt meine Mutter wie aus dem Ei gepellt – von ihren dunkel gefärbten Haaren, die sie zu einem straffen Knoten hochgesteckt und aus ihrem mit Botox verjüngten Gesicht frisiert hat, bis zu ihren flachen schwarzen Schuhen mit dem goldenen Fendi F darauf. Sie passen perfekt zu ihrer Tasche und ihrem Gürtel, ihrer schwarzen Hose und der weißen Bluse, die wahrscheinlich mit so viel Wäschestärke bearbeitet wurde, dass sich nicht einmal die kleinste Falte in ihre Nähe traut.

      »Wie gut, dass ich keinen Ehemann suche.« Ich verdrehe die Augen und höre meinen Vater schnauben, als würde er sich ein Lachen verbeißen. Unsere Blicke begegnen sich und als ich sein warmes Lächeln sehe, wünschte ich, es wäre echt. Aber dem ist nicht so. Wenn er getrunken hat, wirkt er süß, lustig und nett, aber so ist er nicht wirklich. Rücksichtslos, kalt, unversöhnlich und gefühllos trifft es eher. Jekyll und Hyde sind nichts gegen ihn. Während meine Mutter ihre Missbilligung offen zur Schau stellt, versteckt mein Vater seine im Rausch. Sobald er wieder nüchtern ist, kommt sie wieder zum Vorschein.

      »Ermutige sie nicht noch, George«, schnauzt Mom, als ich zur Tür gehe und meinen Schlüssel aus meiner Tasche hole.

      »Sie ist lustig, Beatrice«, murmelt er, als ich die Tür öffne und das Licht anschalte.

      »Ich dachte, du hast ein Umzugsunternehmen engagiert«, sagt Mom missbilligend, als sie mir in die Küche folgt.

      »Habe ich auch.« Ich lasse meine Tasche auf die Couch fallen und drehe mich zu ihr um, während sie sich umschaut.

      »Und du hast ihnen gestattet, deine Sachen in deiner Küche und im Flur stehen zu lassen?«

      »Das Wohnzimmer muss noch gestrichen und ein Teppich verlegt werden. Ich fand es zwecklos, die Möbel schon dort hinzustellen, wenn sie bald wieder wegmüssen«, informiere ich sie und frage mich, ob ich nach dem, was vorhin mit Tide passiert ist, ein anderes Bauunternehmen suchen muss. Bei dem Gedanken, ihn nicht wiederzusehen, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen.

      »Das macht Sinn, Schatz«, meint Dad, als er umhergeht und die anderen Räume einer Musterung unterzieht. »Es ist kleiner als dein und Joshs Haus in San Francisco«, betont er, als sich unsere Blicke treffen.

      »Ja«, lautet mein einziger Kommentar, denn was soll ich mehr dazu sagen? Das Haus, in dem Josh lebte, war riesig. Es hatte mehr Platz, als man als frisch verheiratetes Paar braucht, aber wir kauften es, da ich eine eigene Familie gründen wollte. Damals war ich überzeugt, dass ich ihn und er mich lieben würde. So sehr ich mir ein eigenes Kind wünschte, bin ich heute froh, dass Josh mit der Familiengründung noch warten wollte. Auch wenn mir seine Entscheidung damals sehr wehgetan hat. Dabei spielte er bei meiner Familienplanung keine so große Rolle. Ich brauchte einfach Menschen, zu denen ich gehöre und die zu mir gehören. Punkt.

      »Hast du mit ihm gesprochen?«, will Dad wissen, setzt sich auf das Sofa und stellt eine Tasche, die ich vorher nicht bemerkt habe, neben sich ab.

      »Nein, wir haben nichts zu reden.« Ich lehne mich zurück und verschränke die Arme vor der Brust.

      »Er erzählte mir, er hätte dich angerufen«, berichtet Mom mit einem Seufzer, der mich noch mehr aufregt. »Er macht sich Sorgen um dich.«

      »Das bezweifle ich. Gemeinsamen Bekannten zufolge hat er viele Dates und genießt sein Leben in vollen Zügen.«

      »Er ist single. Du kannst ihm keinen Vorwurf machen, weil er sich verabredet.«

      »Mom, es ist mir egal, was er tut«, entgegne ich so neutral wie möglich, auch wenn ich am liebsten schreien würde.

      »Natürlich interessiert es dich. Du hast ihn geliebt.«

      »Habe ich nicht ... Ich glaube nicht einmal, dass ich weiß, was Liebe ist. Jede Beziehung, die ich in meinem Leben hatte, war toxisch und stets an irgendwelche Bedingungen geknüpft. Nach dem Motto: Tu das, benimm dich so und kauf mir das, dann werde ich dich lieben. Niemand hat mich jemals um meinetwillen gemocht, mit meinen Fehlern und Schwächen.«

      »Beatrice,

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