Liebesblues. Christine Jörg

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Liebesblues - Christine Jörg

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Bauch, „ich kann nicht mehr. Es war zu gut.“

      „Was halten Sie davon“, schlägt er vor, „wenn wir uns auf einen Nachtisch einigen, den wir uns teilen? Natürlich nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht, mit mir von einem Tellerchen zu essen.“

      „Ja, einverstanden. Schlagen Sie vor“, fordert Marianne ihn auf.

      „Wir lassen uns die Karte nochmals bringen.“

      Der Kellner serviert ab und erkundigt sich, ob es geschmeckt hat. Beide bejahen eifrig und Gerd bittet um die Karte für den Nachtisch.

      Ehe sie sich versieht, hat er ihr ein zweites Glas Wein eingeschenkt. Dabei ist ihr das Erste schon zu Kopf gestiegen. Jetzt muss sie sich ganz besonders zusammenreißen, damit kein Unheil geschieht.

      Der Kellner reicht Marianne die Karte und geht wieder. Marianne öffnet sie erst gar nicht, sondern schiebt sie Gerd zu. Er soll auswählen, was wieder einmal für ihre Unentschlossenheit spricht.

      „Was möchten Sie. Werfen Sie doch einen Blick in die Karte“, fordert er sie auf.

      Gehorsam nimmt Marianne die Speisekarte wieder zu sich. Sie stellt fest, dass das Angebot an Desserts reichhaltig ist.

      „Essen Sie lieber Eis oder Mousse au Chocolat oder Kuchen?“, will er wissen.

      Sie wirft ihm über die Speisekarte einen raschen Blick zu.

      „Was mögen Sie denn lieber“, kontert sie. Schließlich soll er auch seine Meinung dazu geben.

      „Eis esse ich auch gerne“, gesteht Marianne. „Die heißen Himbeeren passen so herrlich zum Vanilleeis.“

      „Sind Sie sich sicher, dass Sie nicht eine Portion für sich alleine haben wollen?“, vergewissert er sich.

      „Ganz sicher.“

      „Gut, dann also einmal Eis mit zwei Löffeln, einverstanden?“, will er nochmals wissen.

      „Ja, gern“, sagte Marianne nur.

      *

      Gerd stellt fest, dass die zwei Gläser Wein Marianne schon ein wenig beschwipst haben. Diese Situation hätte er ausnützen können, doch das kommt nicht infrage. Für ihn steht fest, dass sie erstens nicht viel Alkohol verträgt, auf der anderen Seite ist es ziemlich sicher, dass sie nur wenig Alkohol trinkt. Er registriert dies mit einer gewissen Genugtuung.

       *

      Erst jetzt, als Marianne zur Toilette gehen will, stellt sie fest, dass sie im Eifer des Gefechts die Füße von ihren Schuhen gehoben hat. Diese stehen nun nicht mehr in Reichweite ihrer Füße. Hektisch tastet sie mit den Füßen unter dem Tisch, jedoch ohne Erfolg. Sie muss wohl wieder einmal unter den Tisch kriechen. Oh, wie ist das peinlich! Was soll sie ihm erklären? Wieder fällt ihr Franzis Wut ein und ihr wird bange. Aber sie kann schlecht in Strümpfen zur Toilette gehen. Was ist jetzt peinlicher?

      „Ist etwas?“ will Gerd wissen, dem Mariannes Hektik nicht entgangen ist.

      Sie fühlt förmlich, wie sie rot wird, als sie schließlich ihr Missgeschick zugibt.

      Ohne einen Vorwurf oder eine unangenehme Bemerkungen zwängt er unter den Tisch und schiebt Marianne die Schuhe in Reichweite ihrer Füße.

      Als er wieder sitzt, lächelt er sie freundlich an und meint, dass es sicherlich die bequemste Lösung, ist die Schuhe während des Essens auszuziehen. Er wird sich das nächste Mal auch dafür entscheiden.

      Nachdem sie sich einigermaßen von dem Schreck erholt hat, überlegt sie laut: „Dann sollten wir in Hausschuhen erscheinen.“ Sie lachen.

      Nach dieser Bemerkung schlüpft Marianne mühselig in ihre Schuhe und geht rasch zur Toilette. Ihr Gesicht ist heiß und im Spiegel entdeckt sie ihre roten Wangen. Der Wein hat seine Wirkung getan und ist ihr zu Kopf gestiegen. Kein Wunder, sonst trinkt sie kaum Alkohol.

      *

      Gerd weiß, dass Marianne diesmal keine Fluchtgedanken hegt und wartet ruhig und zufrieden auf ihre Rückkehr.

      Als sie wieder an den Tisch zurückkehrt, erwartet er sie freudestrahlend. „Gerade habe ich unseren Nachtisch bestellt“, erklärt er Marianne. „Möchten Sie noch einen Schnaps oder Likör zur Verdauung? Oder vielleicht Kaffee?“

      „Nein, danke“, lehnt sie sofort ab.

      „Gut“, antwortet er und, „möchten Sie noch Tanzen gehen oder sonst wohin?“

      „Nein“, sagt Marianne unverzüglich, „ich bitte Sie, mich nach Hause zu bringen.“

      „Einverstanden“, er diskutiert nicht weiter.

      Nun sitzen sie am Tisch und warten auf den Nachtisch. Marianne selbst weiß nicht wie sie die Unterhaltung wieder ankurbeln soll, also schweigt sie und spielt ihm den Ball zu. Mal sehen was ihm als nächstes einfällt.

      Lange hält er die Stille nicht aus und fragt: „Wann werde ich Sie wieder sehen?“

      Weshalb lässt er nicht locker? Marianne hat ihm doch gesagt, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte. Also muss sie ihm die Erklärung eindringlicher beibringen.

      „Gerd“, sagt sie deshalb, „ich habe Ihnen doch schon erklärt, ich will mich nicht mehr mit Ihnen treffen. So wie ich Ihnen auch schon erklärt habe, dass ich keine Lust habe, irgendeine Erläuterung abzugeben. Verstehen Sie denn kein Deutsch?“ Das ist zwar sehr unhöflich und sie bedauert es, doch anders scheint er es nicht zu begreifen. Marianne hat keine Lust, sich zu einem weiteren Treffen breitschlagen zu lassen.

      „Gut“, gibt er klein bei, „dann lassen wir es dabei. Schade! Aber den Nachtisch essen wir schon noch zusammen?“

      „Ja“, antwortet Marianne nur. Irgendwie tut er ihr Leid, aber sie kann es nicht ändern. Der Augenblick ist denkbar ungünstig.

      Wieder tritt ein Schweigen ein, in das der Kellner ihren Nachtisch bringt. Gerd lässt ihn vor Marianne stellen, doch sie bittet ihn mit dem Essen zu beginnen. Schließlich einigen sie sich darauf, die Schale in die Mitte zu stellen, einen Teil der Himbeeren darüber zu gießen und gemeinsam mit dem Essen zu beginnen. Jedes Mal, wenn Gerd sich einen Löffel in den Mund schiebt, schaut er Marianne darüber hinweg an. Er lächelt. Was plant er? Sie muss weiterhin auf der Hut sein.

      Bald ist der Nachtisch verspeist. Gerd lässt die Rechnung kommen und bezahlt. Ob das auf Geschäftskosten läuft, schießt es Marianne durch den Kopf. Es geht sie nichts an. Das ist nur so ein Gedanke. Vielleicht wartet zu Hause sein Frauchen auf ihn und er hat sie ebenso belogen, wie Marianne ihn schon von Anfang an täuscht.

      Wie sie bemerkt, gewährt er ein stattliches Trinkgeld. Wer hat der kann, denkt Marianne bei sich. Dies ist definitiv nicht ihre Welt. So viel steht fest.

      Beide erheben sich, holen ihre Mäntel, beziehungsweise Mariannes und gehen an die frische Luft. Es tut gut, sich die kühle Luft um die Nase wehen zu lassen.

      Gerd führt Marianne zum Auto, hält ihr wieder den Wagenschlag auf, geht zur Fahrerseite, steigt ein und startet wortlos den Wagen.

      Sie

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