Seeschlachten des 1. Weltkriegs: Die Schlacht am Skagerrak. Jürgen Prommersberger
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Seinen Lebensabend verbrachte er in Hamburg-Othmarschen, wo er nach längerer Krankheit verstarb. Die Trauerfeier fand auf dem Ohlsdorfer Friedhof statt, dort hielten u. a. die Admiräle Erich Raeder und Wilhelm Souchon Gedenkreden; die 3. Torpedoboot-Halbflottille der Reichsmarine stellte eine Trauerabordnung. Seine letzte Ruhestätte fand Admiral von Hipper auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Weilheim, wohin später seine Urne übergeführt wurde.
John Rushworth Jellicoe, 1. Earl Jellicoe
John Rushworth Jellicoe, 1. Earl Jellicoe, OM, GCB, GCVO, (* 5. Dezember 1859 in Southampton; † 20. November 1935 in Kensington) war ein Admiral der britischen Royal Navy und Generalgouverneur von Neuseeland.
Frühe Jahre und Ausbildung in der Marine
Jellicoe wurde in Southampton in eine Seemannsfamilie geboren. Im Jahre 1872 trat er als Kadett in die Royal Navy ein, er wurde auf dem Schulschiff HMS Britannia ausgebildet.
Im September 1874 wurde er im Rang eines Midshipman auf das Panzerschiff HMS Agincourt versetzt. Seine Beförderung zum Sub-Lieutenant erfolgte am 5. Dezember 1878 an Bord HMS Alexandra, das Flaggschiff der britischen Flotte im Mittelmeer. Am 23. September 1880 wurde er zum Leutnant befördert und kehrte auf das Panzerschiff HMS Agincourt zurück.
Erste Kampfeinsätze in Ägypten und China
Im Februar 1881 kommandierte er ein Landungsunternehmen der Marineinfanterie bei Ismailia während des ägyptischen Krieges.
Jellicoe qualifizierte sich 1883 als Artillerieoffizier und wurde als Mitarbeiter an die Gunnery School versetzt. 1885 diente er auf der HMS Monarch als Artillerieoffizier und wurde dort mit der Sea Gallantry Medal ausgezeichnet, weil er Besatzungsmitglieder eines gesunkenen Dampfers vor Gibraltar gerettet hatte.
1888 wurde er in die Admiralität berufen. 1891 wurde er zum Commander befördert und war Erster Offizier (Im Englischen: executive officer = Ausführender Offizier) der HMS Victoria, als dieses Schiff bei einem Unfall im Mittelmeer 1893 gerammt wurde und sank. Ihn traf kein Verschulden. Zwischen 1890 und 1900 hatte Jellicoe eine Vielzahl von Kommandos. Am 1. Januar 1897 wurde er zum Kapitän befördert.
Um 1900 diente als Kapitän auf der HMS Centurion und war Stabschef von Vizeadmiral Edward Hobart Seymour. Jellicoe nahm am Angriff der Alliierten auf Peking im Zuge des Boxeraufstandes in China teil (Seymour Expedition). Am 5. August 1900 wurde er in der Schlacht um Beicang schwer verletzt. Er wurde nach der Schlacht mit dem Barth Orden und dem deutschen Roten Adlerorden zweiter Klasse mit gekreuzten Schwertern ausgezeichnet. 1901 kehrte Jellicoe in das Vereinigte Königreich zurück und wurde in das Oberkommando der Marine versetzt. Im August 1903 befehligte er die HMS Drake.
Oberkommando der Marine
Unter First Sealord John Arbuthnot Fisher war Jellicoe der Direktor für Marinerüstung (1905–1907) und danach Marineinspekteur (1908–1910). Er setzte sich stark dafür ein, Gelder bereitzustellen, um die Marine zu modernisieren, wobei er Neuentwicklungen wie Dreadnoughts und Unterseeboote unterstützte.
1911 wurde Jellicoe Stellvertreter von George Callaghan, dem Befehlshaber der Grand Fleet (Britische Flotte). Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er zum Befehlshaber der Grand Fleet bestellt. In der Skagerrakschlacht 1916 war er somit ihr Befehlshaber. Sein Umgang mit der Flotte während der Schlacht ist umstritten, einige Historiker beschreiben Jellicoes Taktik als zu vorsichtig, während andere ihm keine wesentlichen Fehler unterstellen. Das von ihm erfolgreich durchgeführte Crossing the T Manöver, bewirkte, das sich die beschädigte deutsche Flotte mit einer Gefechtskehrtwendung aus dem Kampf entfernen musste. Jellicoe wurde vorgeworfen die deutsche Hochseeflotte nicht verfolgt zu haben, um ihr einen finalen Schlag zu versetzen. Allerdings war das Risiko durch deutsche Torpedoangriffe gegeben, weshalb er von einem erneuten Angriff Abstand nahm um die britische Flotte zu schonen. In der Heimat zeigte sich die britische Öffentlichkeit enttäuscht dass die Royal Navy, nicht wie bei der Schlacht von Trafalgar, als eindeutiger Sieger hervorging.
1916 wurde er zum Ersten Seelord ernannt und wechselte von seinem Frontkommando an den Schreibtisch. Er folgte im Amt Henry Bradwardine Jackson nach. Doch seine Ablehnung ein Konvoisystem einzuführen, führte zu seiner Ablösung im Jahr 1917 durch Rosslyn Wemyss und darauf David Beatty. Er wurde 1918 zum Viscount ernannt und am 3. April 1919 zum Admiral of the Fleet (Großadmiral).
Jellicoe war von September 1920 bis November 1924 Generalgouverneur von Neuseeland. Bei seiner Rückkehr nach Großbritannien wurde er 1925 zum Earl ernannt.
Jellicoe war ein intelligenter und hingebungsvoller Offizier. Bei seinen Mannschaften war er sehr beliebt, da er sich für ihr Wohlergehen und ihre Moral einsetzte. Er war jedoch auch ein Mikromanager, der sich um noch die kleinsten Details selber kümmerte, was ihn bisweilen an den Rand der völligen Erschöpfung brachte. Sein Einsatz der Flotte in der Skagerrakschlacht zeigten sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen als Führer auf.
Jellicoe starb am 20. November 1935 an den Folgen einer Pneumonie in seinem Haus in Kensington. Er wurde in der St Paul’s Cathedral in London beigesetzt.
David Beatty, 1. Earl Beatty
David Beatty, 1. Earl Beatty GCB, OM, GCVO, DSO (* 17. Januar 1871 im County Wexford, Irland; † 11. März 1936) war ein Admiral der Royal Navy.
Nachdem David Beatty 1884 in die Royal Navy eingetreten war, nahm er an der Rückeroberung des Sudan von den Mahdisten (1896–1899) teil. Er führte dabei eine Abteilung Raketen in der Schlacht am Atbara. 1900 war er bei der Niederschlagung des Boxeraufstands eingesetzt. Beatty wurde 1911 zum Privatsekretär des Ersten Lords der Admiralität ernannt (des späteren Premierministers Winston Churchill). Zwischen 1912 und 1916 kommandierte er das 1. Schlachtkreuzergeschwader.
Während des Ersten Weltkriegs nahm er an Kampfhandlungen bei Helgoland (1914), bei der Doggerbank (1915) und im Skagerrak (1916) teil. Die Skagerrakschlacht stellte sich als wichtiges Ereignis in seiner Karriere heraus, obwohl sein 1. Schlachtkreuzergeschwader schwere Verluste erlitt. Beatty soll während der Schlacht bemerkt haben: „Irgendwas scheint mit unseren verdammten Schiffen heute nicht zu stimmen“. Als aggressiver Befehlshaber beinhalteten seine nächsten Worte allerdings wieder einen Befehl, den Feind anzugreifen.
Admiral John Jellicoe, der Mann, der „einen Krieg an einem Nachmittag verlieren“ konnte, war kein schneidiger, populärer Mann wie David Beatty. Jellicoe wurde kritisiert für sein vorsichtiges Vorgehen in der Skagerrakschlacht und seine Weigerung, Geleitzüge einzuführen. Dies führte zu seiner Ablösung als Befehlshaber der Grand Fleet durch Beatty im Jahre 1917.
Allerdings enttäuschte dieser viele seiner Anhänger, indem er viele von Jellicoes Vorgehensweisen fortführte. Anders als Jellicoe unterstützte er David Lloyd George bei der Einführung von Konvois im Atlantik. 1919 wurde er zum Admiral of the Fleet und zum Ersten Seelord bis zu seiner