Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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welche die nun jährlich stattfindenden Wehrübungen als

      Gelegenheit sahen, einander wiederzusehen und sich in ihren Fertigkeiten zu

      messen. Während die Schwertmänner, die man an ihren mit

      Rosshaarschweifen verzierten Helmen erkennen konnte, die ständige

      bewaffnete Wache eines Pferdefürsten stellten, bestand die Hauptmacht des

      Pferdevolkes aus den einberufenen Pferdelords. Hirten, Handwerker, Bauern

      und Händler, die im Falle der Gefahr durch die Losung zu den Waffen

      gerufen wurden. Im Gegensatz zu den Schwertmännern, die von Garodem

      ausgerüstet wurden, mussten die einfachen Pferdelords selbst für Waffen und

      Rüstung sorgen, was dazu führte, dass ihr Erscheinungsbild ausgesprochen

      individuell ausfiel. Einheitlich waren nur die grünen Rundschilde, die mit den

      Symbolen der Weiler, Gehöfte oder Einzelpersonen bemalt waren, und die

      grünen Umhänge, die als Wahrzeichen der Pferdelords galten.

      Für den Kampf wurde jeder Pferdelord, zusätzlich zu seinen eigenen

      Waffen, mit der langen Stoßlanze aus Garodems Waffenkammer ausgerüstet,

      deren Handhabung in der jährlichen Wehrübung ebenso trainiert wurde wie

      das Reiten in geschlossener Formation.

      Garodem hatte die Pferdelords aus Stadt, Weilern und Gehöften einberufen

      und die jährliche Wehrübung abgehalten; er war zufrieden mit dem, was die

      Männer an Reit- und Waffenkunst geboten hatten. Selbst der kritische

      Tasmund, dem die Ausbildung der Pferdelords oblag, zeigte sich entspannt

      und hatte kaum Kritik geübt. Noch vor einigen Jahreswenden war dies anders

      gewesen.

      Damals hatte die Hochmark in Frieden gelebt, und der Krieg des Ersten

      Bundes gegen die Orks und ihren Schwarzen Lord hatte lange zurückgelegen.

      Doch dann waren die Legionen des Feindes erneut marschiert, und als die

      Reiche der Menschen mit Krieg überzogen wurden, hatten die Orks auch die

      Hochmark angegriffen. Erst im letzten Augenblick hatten Beritte aus den

      anderen Marken des Pferdevolkes die ersehnte Hilfe gebracht. Der

      Überlebenskampf hatte die Menschen der Hochmark daran erinnert, dass der

      Frieden nur mit steter Wachsamkeit und Kampfbereitschaft gesichert werden

      konnte, zumindest solange die Finsteren Mächte im Osten herrschten. Später

      dann hatte man dem Zwergenvolk beigestanden und schließlich noch eine

      gefahrvolle Expedition ins Dünenland durchgeführt, die alte Heimat, aus der

      die Pferdelords einst vertrieben worden waren. So hatten sie neue Freunde

      und alte Feinde gefunden und letztlich auch erkannt, dass die Entscheidung

      im Kampf gegen den Schwarzen Lord noch nicht gefallen war.

      Die Pferdelords widmeten sich daher den Wehrübungen mit neuem Ernst

      und Eifer, doch heute war der Zehntag der Übungen vorüber, und die Zeit der

      Entspannung war angebrochen.

      »Vor sechs Jahreswenden haben wir die Beritte nach Merdonan geführt«,

      sagte Tasmund nachdenklich. »Damals, als die Orks die Grenze bedrohten.«

      Garodem nickte. »Ich kann mich gut entsinnen, wie sie versuchten,

      Zwietracht in die Versammlung der Pferdefürsten zu tragen. Wie ein Graues

      Wesen mordlüstern unter uns wandelte. Ja, sie wollten uns gegeneinander

      aufbringen, während ihre Legionen zur gleichen Zeit auf Merdonan

      marschierten. Aber der hinterhältige Plan schlug fehl. Wahrhaftig, die Bestien

      haben damals nicht damit gerechnet, dass die Pferdefürsten und ihre Beritte,

      vereint unter dem Banner des Königs, vor Merdonan erscheinen würden.«

      »Es kam nicht einmal zum Kampf. Als ihre Späher die Kolonnen unserer

      Beritte entdeckten, gaben sie ihren Plan auf und zogen sich zurück.«

      Tasmunds Stimme klang verächtlich, und er spuckte aus. »Selbst der gute

      Graue Marnalf konnte in der Stadt keine Bedrohung mehr erkennen und ritt

      mit des Königs Pferdelords wieder nach Enderonas zurück.«

      »Dennoch dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen, Tasmund, mein

      Freund. Die Orks bedrohen die Grenze noch immer«, stellte Garodem

      sachlich fest. »Aber Merdonan selbst ist wieder frei von Gefahr. Die Furcht

      wurde von den Menschen genommen, und die alte Ostwache befindet sich in

      fester Hand, denn der Pferdefürst der Ostmark ist ein rechter Pferdelord.

      Merdonan hat in den letzten sechs Jahreswenden an Stärke gewonnen und

      wird einem erneuten Angriff standhalten. Man wird die Grenze schützen, und

      sollte die Gefahr zu bedrohlich werden, wird man das Feuer der Ostwache

      entzünden.«

      Garodem blickte unwillkürlich über die Schulter zurück zum

      Hauptgebäude der Festung Eternas, über der sich der hohe Turm mit dem

      Signalfeuer erhob. Alle Marken des Pferdevolkes waren über eine Kette

      solcher vorbereiteter Feuer miteinander verbunden. Drohte Gefahr, wurden

      sie entzündet, worauf sich die Beritte der Pferdelords sammelten.

      »Wir werden bereit sein«, stimmte Tasmund zu. »Die Männer sind gut

      ausgebildet, und die Hochmark bringt nun rund zehn Beritte in den Sattel.

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