Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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von ihnen in Nord-Süd-Richtung erstreckten. Doch weitaus

      beeindruckender waren das gewaltige Ostgebirge und das, was sich über

      seinen Gipfeln abspielte.

      Dieser gewaltige Gebirgszug, der sich von Süden nach Norden erstreckte,

      bildete eine natürliche Grenze zwischen den Reichen von Menschen, Elfen

      und Zwergen einerseits und dem Land des Schwarzen Lords und seiner Orks

      andererseits. Das Gebirge war schroff, mit steilen Hängen und Graten, die es

      nahezu unpassierbar machten. Nur an wenigen Stellen führten Pässe dort

      hindurch, die von Festungen geschützt wurden. Genau im Osten der Stadt

      Merdonan, jenseits der Weißen Sümpfe, endete eine dieser Straßen. Seit

      Urzeiten diente die alte Ostwache der Bewachung ebendieser Gefahrenstelle.

      Nun zogen sich dunkle Wolkenbänke über einem Teil des Gebirges

      zusammen. Zerfaserte Wolken, die an den Rändern hell erstrahlten und sich

      zur Mitte hin zu einer kompakten dunklen Masse verdichteten. Kein

      Sonnenstrahl durchdrang die sich auftürmende Wolkenwand, aber Blitze

      zuckten wie Wetterleuchten auf und erhellten hier und da die Finsternis für

      wenige Augenblicke, während der darunterliegende Bereich des Gebirges in

      Dunkelheit zu versinken begann.

      Mor stützte seine Hände auf die Einfassung der Turmplattform und spürte,

      wie der Wind an seinem Umhang zerrte. »Eine derart große Wolkenfront

      habe ich noch nie zuvor gesehen. Es wird ein gewaltiger Blitzsturm werden.«

      Bulldemut trat neben seinen Ersten Schwertmann und schüttelte unbewusst

      den Kopf. »Kein Blitzsturm, Hoher Herr Mor. Dort braut sich etwas anderes

      zusammen. Ich habe dergleichen schon einmal zu Gesicht bekommen.« Der

      Pferdefürst der Ostmark fröstelte. »Zu eben der Zeit, als die Schlacht um die

      Weiße Stadt Alneris entbrannte, verfinsterten sich Himmel und Land auf die

      gleiche Weise.«

      Mor bemerkte, wie einer der Schwertmänner der Turmwache nervös

      zusammenzuckte. »Die Orks mögen kein grelles Licht«, sagte er mit

      gesenkter Stimme. »Ist es das, was Ihr meint?«

      »Die Augen der Bestien sind lichtempfindlicher als die unseren«, brummte

      Bulldemut. Er massierte die Narbe seines Ohrstummels. »Sie schätzen das

      Dämmerlicht und die Dunkelheit, so wie wir das Licht der Sonne schätzen.«

      Mor blickte dorthin, wo sich die Passstraße durchs Gebirge zog. »Der Pass

      liegt nicht im Dunkel.«

      »Das mag noch kommen.« Bulldemut seufzte. »Nein, es wird noch

      kommen.«

      »Also glaubt Ihr an einen Angriff.«

      Der Pferdefürst zögerte mit der Antwort. »Im Süden liegt Alnoa, das letzte

      der großen Königreiche. Die weiße Stadt Alneris ist stark, und die Grenzen

      sind gut geschützt. Die Festungen sind massiv gebaut und würden die Orks

      aufhalten, bis sich die Truppen des Königreichs gesammelt haben. Im Norden

      versperrt der undurchdringliche versteinerte Wald den Weg, und dahinter

      liegt das eisige Land. Die Orks brauchen Wärme, sie würden in der Kälte

      zugrunde gehen, bevor sie jemandem gefährlich werden könnten. Wir, das

      Pferdevolk, befinden uns dazwischen, und der einzige Pass, der durch das

      Gebirge in unser Land führt, endet vor Merdonan. Nein, Mor, wenn die

      Bestien angreifen, dann werden sie es hier tun. Unser Volk lebt weit über das

      Land verteilt, und es braucht Zeit, bis die Pferdelords sich sammeln und mit

      Macht auftreten können.«

      Mor sah auf den vorbereiteten Stapel des Signalfeuers. »Seid Ihr Euch

      sicher, Hoher Lord?«

      »Dass sie angreifen werden?« Bulldemut nickte entschieden. »Ja. Aber ich

      kann nicht sagen, wann.« Er schlug mit der flachen Hand auf die Brüstung.

      »Glaubt mir, Hoher Herr Mor, wenn ich wüsste, dass sie auf dem Weg sind,

      würde ich nicht zögern, das Feuer von Merdonan zu entzünden. Aber es ist

      nur ein Gefühl, versteht Ihr?«

      Die beiden Männer blickten einen Moment schweigend zum Gebirge

      hinüber. Leises Grollen drang von den von Blitzen durchzogenen Wolken

      herüber.

      »Wie war der Nebel der Weißen Sümpfe in der Nacht?« Bulldemut sah die

      Wachen forschend an. »Ist Euch etwas daran aufgefallen, Schwertmänner?«

      Eine der Wachen schüttelte den Kopf, doch der andere schien unsicher und

      räusperte sich dann mit Unbehagen. »Es mag nicht von Bedeutung sein,

      Hoher Lord, doch mir schien der Nebel ungewöhnlich dicht.«

      »Wie dicht?«

      »Wie die Milch eines Hornviehs, Herr.«

      Bulldemut gab ein leises Brummen von sich und blickte auf die Sümpfe

      hinab. Keiner wusste zu sagen, ob es sich um einen einzelnen Sumpf oder den

      Zusammenschluss von mehreren handelte. Aber er schien unermesslich groß

      zu sein und wurde gespeist von Grundwasser

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