Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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scheinen die Jahre weniger zuzusetzen.«

      Mor erwiderte den Blick seines Herrn und erlaubte sich ein sanftes

      Lächeln. »Das täuscht, mein Hoher Lord. Ich weiß die Anstrengung nur gut

      zu verbergen.«

      Bulldemut stieß ein leises Grunzen aus. »Ich sollte besser unten in meinem

      Amtsraum sitzen und mich auf Euren Blick und Euer Wort verlassen, statt

      mich hier heraufzuquälen.«

      Mor hätte fragen können, warum der Pferdefürst es dann nicht tat, aber er

      kannte die Antwort. Es war besser, die Dinge mit eigenen Augen zu sehen,

      bevor man sein Urteil fällte, Mor würde es nicht anders halten.

      Sie nahmen die nächsten Stufen, und Bulldemut verharrte einen Moment,

      um wieder zu Atem zu kommen. Er sah seinen Ersten Schwertmann an.

      »Habt Ihr es je bereut, nach Merdonan gekommen zu sein?«

      Mor brauchte nicht lange zu überlegen und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich

      fühle mich wohl und spüre das Vertrauen, das Ihr und die Euren mir

      entgegenbringen.«

      Bulldemut nickte und legte die freie Hand kurz auf Mors Schulter. »Ich

      weiß, Ihr werdet es nicht enttäuschen. Nun gut, lasst uns die letzten Stufen

      nehmen. Bald haben wir die Plattform erreicht.«

      Einst war Mor Söldner gewesen und als Wachmann eines Händlers tätig,

      der aus der fernen Stadt Alneris stammte. Unterwegs hatte die Handelsgruppe

      den Händler Helderim aus der Hochmark getroffen und war gemeinsam mit

      ihm nach Merdonan gereist. Mor hatte die blinde Habgier seines damaligen

      Herrn nie geschätzt und war erfreut gewesen, als der Händler Helderim ihm

      anbot, in seine Dienste zu treten. Gemeinsam hatten sie ein Abenteuer

      bestanden, das sie bis in die Stadt des Königs des Pferdevolkes führte, wo

      Mor den Pferdefürsten der Ostmark kennengelernt hatte. Das Schicksal hatte

      es wohl gefügt, dass Mor das Angebot von Bulldemut annahm, der kurz zuvor

      seinen Ersten Schwertmann verloren hatte. Mor hatten Zweifel geplagt, denn

      er kam als Fremder in die Hauptstadt der Ostmark und wurde dennoch Führer

      ihrer Wache. Aber die Pferdelords und Schwertmänner hatten ihn auf Anhieb

      akzeptiert. Mor empfand dies als ungewöhnlich, und die Offenherzigkeit der

      Menschen Merdonans stachelte seinen Ehrgeiz an, ihr Vertrauen in ihn zu

      rechtfertigen.

      Eigentlich war es die Abenteuerlust, die ihn hierhergeführt hatte. Er

      stammte aus der weißen Stadt Alneris, aber dort hatte er sich immer eingeengt

      gefühlt, und so war er gerne mit dem Händler herumgereist. Aber hier, in

      Merdonan, hatte er eine Aufgabe zu erfüllen. Er spürte ebenso wie Bulldemut,

      dass der Stadt Gefahr entgegenzog.

      Endlich erreichten sie den Absatz unterhalb der Luke der Turmplattform.

      Mor schlug mit der Faust gegen das Metallblatt und hörte, wie Füße

      scharrten.

      »Wer begehrt Zutritt zur Wache?«, klang eine gedämpfte Stimme zu ihnen

      hindurch.

      »Der Pferdefürst und der Erste Schwertmann«, erwiderte Mor.

      Er unterdrückte ein Lächeln. Schon oft war er hier heraufgekommen, und

      normalerweise war die Wache nicht so förmlich. Wie sollte sich ein Feind

      auch durch das Haus des Pferdefürsten zur Plattform heraufschleichen? Die

      beiden Schwertmänner der Wache mussten ein Gespür dafür haben, dass es

      der Hohe Lord war, der sie aufsuchte, oder es gab ein geheimes, vor Mor

      bislang verborgen gebliebenes Signalsystem, das die Männer vorwarnte.

      Die schwere Eisenluke wurde angehoben, und helles Licht blendete Mor

      und Bulldemut für einen Moment. »Seid willkommen, Hoher Lord und Hoher

      Herr«, grüßte einer der Schwertmänner förmlich und reichte Bulldemut

      helfend die Hand.

      Doch der Pferdefürst stieß sie grunzend zurück. »Ich vermag mein Ross

      wohl noch zu besteigen«, knurrte er und stieg auf die Plattform hinauf.

      In deren Mitte erhob sich das Gestell, auf dem Holz, Brennstein und Öl

      vorbereitet waren, um im Notfall das Signalfeuer von Merdonan zu

      entzünden. Um den Stapel herum blieb nur ein schmaler Gang. In einer Ecke

      lagen die Decken und Vorräte der beiden Wachen, die den Pferdefürsten nun

      respektvoll ansahen. Der Wachführer wies nach Osten, und der Wind, der

      stetig über die Plattform strich, ließ seinen schwarzen Rosshaarschweif

      auswehen. »Die Anzeichen sind immer deutlicher, Hoher Lord. Nie zuvor sah

      ich, wie sich solche Wolken türmten. Es wird einen schrecklichen Sturm

      geben.«

      Instinktiv hüllten sich die Neuankömmlinge in ihre grünen Umhänge, als

      der scharfe Wind auch sie erfasste. Es war unangenehm kühl, und als

      Bulldemut merkte, wie ihm schauderte, ärgerte er sich über seine zunehmende

      Anfälligkeit.

      Sie konnten weit ins Land des Pferdevolks hineinblicken, sahen zu den

      versteinerten

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