Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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Wald seinen Anfang nahm. Von hier oben sah er aus wie eine

      riesige glitzernde Fläche, die aus einer unendlichen Zahl von kleineren

      Wasserflächen und Inseln schwammigen Landes bestand. An etlichen Stellen

      erkannte man jedoch auch festen Boden, den man wohl trockenen Fußes

      überqueren konnte, an anderen Stellen hingegen war der Grund trügerisch.

      Zwar gab es einen Pfad durch diesen Sumpf, aber er war schmal und unsicher,

      zumal selbst am Tag oft ein dünner Nebelschleier über den Weißen Sümpfen

      stand, der sich nachts verdichtete und undurchdringlich zu werden schien.

      »Der Pfad ist schmal«, murmelte Mor. »Er lässt es nicht zu, ihre Truppen

      schnell nach Merdonan zu führen.«

      Bulldemut nickte. »Und Merdonans Mauern sind mächtig. Die Bestien

      müssten schon eine große Armee versammeln, um die Stadt mit Erfolg

      berennen zu können. Das würde uns genug Zeit lassen, das Feuer zu

      entzünden und die Losung der Pferdelords zu geben.«

      Der Pferdefürst nickte den Schwertmännern der Turmwache zu. »Haltet

      die Augen offen. Und achtet mir auf den Nebel. Wenn er sich weiter

      verändert und dichter wird, meldet es mir oder dem Hohen Herrn Mor.« Er

      sah seinen Ersten Schwertmann an. »Lasst uns wieder hinuntergehen. Ein

      wenig Wärme wird meinen alten Knochen guttun.«

      Als sie begannen, die Stufen der alten Ostwache hinabzusteigen, räusperte

      sich Mor. »Ihr meint also, Merdonan ist nicht in Gefahr?«

      »Jeder ist in Gefahr, solange es den Schwarzen Lord und seine Orks gibt«,

      brummte Bulldemut.

      Mor lächelte, denn er spürte, dass der alte und erfahrene Pferdefürst ihm

      auswich. »Was meint Ihr, Hoher Lord? Geschieht es bald?«

      Bulldemut stockte mitten im Schritt und sah Mor ernst an. »Ja, bald. Ich

      weiß es nicht genau, aber ich kann es spüren. Doch vielleicht ist das auch nur

      das Alter meiner armen Knochen.«

      Bulldemut war keineswegs so gebrechlich, wie er sich gelegentlich gab,

      das wussten sie beide. Vielmehr spürten sie stilles Einvernehmen. Die Orks

      würden kommen, daran gab es keinen Zweifel. Sie fühlten es. Eine schwer zu

      definierende düstere Stimmung, die sich zusammenzog wie jene finsteren

      Wolken im Osten und sich langsam, aber unaufhaltsam, Merdonan näherte.

      Kapitel 5

      Hoch über dem Tor der Festung Eternas wehte das Banner des Pferdefürsten

      Garodem in der sanften Brise, die durch den Talkessel strich. Der Wind ließ

      auch die anderen Wimpel und Tücher flattern, mit denen man die Burg und

      die davorliegende Stadt Eternas geschmückt hatte. Selbst an dem mit Steinen

      gepflasterten Weg, der Stadt und Wehranlage miteinander verband, hatte man

      Lanzen aufgestellt, die mit bunten Stoffstreifen verziert waren. Aber niemand

      achtete auf den farbigen Schmuck, denn alle Augen waren auf den Weg

      gerichtet, der aus dem vorderen Burghof zur Stadt und durch sie hindurch ins

      Tal von Eternas führte.

      Tasmund, der Erste Schwertmann der Hochmark, schlug mit der flachen

      Hand auf die steinerne Brüstung der Wehrmauer. »Ich setze auf Dorkemunt«,

      rief er vergnügt. »Der Bursche ist klein, ein exzellenter Pferdelord, und er

      reitet auf seinem zähen Wallach.«

      »Unsinn.« Meowyn sah ihn spöttisch an. »Dorkemunts Wallach ist so zäh,

      weil er schon so alt ist.«

      Tasmund errötete ein wenig und räusperte sich. »Ah, nichts gegen Euren

      Nedeam, Hohe Frau Meowyn, gewiss nicht. Auch er ist ein guter Pferdelord,

      gar einer der besten.« Tasmund lächelte entschuldigend. »Aber er hat nicht

      des guten Herrn Dorkemunts Erfahrung.«

      »Dorkemunt hat wohl tatsächlich das bessere Pferd«, warf Larwyn, die

      Gemahlin des Pferdefürsten Garodem, ein. Sie deutete nach Süden, zum

      Eingang des Tals von Eternas, den man vom erhöhten Standort über dem

      Burgtor gerade noch erkennen konnte. »Ich glaube, er liegt vorne.«

      »Wie ich es mir dachte.« Tasmund zuckte entschuldigend die Schultern.

      »Verzeiht, Hohe Dame Meowyn, doch der gute Herr Dorkemunt wird Euren

      Nedeam schlagen.«

      »Er hat recht, Hohe Frau Meowyn.« Garodem beschattete seine Augen.

      »Der Reiter vorne ist sehr klein.«

      »Nedeam wird sich über das Pferd gebeugt haben«, wandte Meowyn ein.

      »Das lässt ihn klein erscheinen. Könnt Ihr das Pferd erkennen, Hoher Lord

      Garodem?«

      Im Augenblick fiel es schwer, zu bestimmen, welcher der Reiter vorne lag.

      Eigentlich sah man nur dunkle Schemen, um die herum der Staub aufwirbelte.

      Doch die Reiter näherten sich Stadt und Burg in scharfem Ritt, und sehr bald

      schon würde man sie voneinander unterscheiden können.

      Der Ritt war aus dem freundschaftlichen Wettstreit einiger Pferdelords

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