Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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zu dem

      Fahrzeug hinüber und betrachtete interessiert die Räder des Wagens. Bislang

      hatte er nur die massiven Scheibenräder gesehen, doch diese Räder waren

      anders. Sie bestanden aus einem dünnen, zerbrechlich wirkenden Reifen aus

      Holz, der von einem stabilen Eisenband umgeben war und durch

      strahlenförmig vom Mittelpunkt ausgehende Streben gestützt wurde. Das

      recht massive Mittelteil wiederum steckte auf der Achse des Wagens.

      »Gefällt er Euch?«

      Lomorwin blickte auf und sah einen Mann vor das Gasthaus treten. Der

      Gürtel mit den vielen Taschen daran wies ihn sofort als Händler aus, doch da

      man einander als Händler kannte, musste Lomorwin nicht weiter forschen.

      »Guter Händler Waltram, es ist eine Freude, Euch zu sehen. Ja, mir ist Euer

      Wagen aufgefallen. Dergleichen Räder sah ich noch nie zuvor.«

      Waltram hakte mit stolzer Geste seine Daumen hinter den Leibgurt und

      nickte. »Das glaube ich wohl, guter Händler Lomorwin. Die Räder sind sehr

      leicht, wie Ihr seht, und dennoch sehr stabil. Dadurch kann der Wagen mehr

      Last tragen. Ich habe ihn aus der Hochmark. Nur dort bauen sie diese Räder.«

      »Aus der Hochmark, sagt Ihr? Genau dorthin führt mich mein Weg.«

      Waltrams Gesicht verfinsterte sich. »Wenn Ihr in die Hochmark reist, guter

      Händler Lomorwin«, sagte er eindringlich, »dann seid wachsam und haltet

      Ausschau nach Barbaren. Dort, wo das Gebirge beginnt und sich die alte

      Straße nach Westen wendet, gibt es zwar einen kleinen Posten der

      Pferdelords, doch immer wieder schlüpfen räuberische Barbaren an

      unübersichtlichen Stellen hindurch. Ihr wisst ja, guter Händler Lomorwin, die

      Streifscharen der Pferdelords patrouillieren an den Grenzen, doch sie können

      nicht überall zugleich sein.«

      »Habt Dank für Eure Sorge«, erwiderte Lomorwin. »Aber soweit ich hörte,

      sind die Grenzen ruhig. Wir werden unsere Augen dennoch offen halten, und

      glaubt mir, mein grauhaariger Pferdelord Ildorenim hat noch immer scharfe

      Augen.«

      »Nun, mir selbst sind keine Barbaren begegnet«, bekannte Waltram. »Ich

      war zuvor in der Westmark und hörte dort ebenfalls, dass es an den Grenzen

      zu den Barbaren ruhig sein soll. Allerdings habe ich ein ungutes Gefühl, es ist

      schon etwas zu lange her, dass sie einen Raubzug versuchten.«

      Ildorenim lachte leise auf. »Sie haben sich jedes Mal blutige Nasen geholt.

      Vielleicht haben sie nun genug.«

      Waltram sah den grauhaarigen Pferdelord an und seufzte. »Einst waren sie

      es, die uns blutige Nasen verpassten, guter Herr Pferdelord. Vergesst nicht,

      dass sie uns aus unserer Heimat vertrieben haben.«

      »Das wird ihnen nicht noch einmal gelingen«, knurrte Ildorenim grimmig.

      Waltram lachte auf. »Aber was sollen solch trübe Gedanken, Ihr guten

      Herren. Unser Handwerk ist der Handel, und der entwickelt sich prächtig.«

      Während Waltrams Tross mitsamt den Wagen weiterzog, übernachtete

      Lomorwin mit seinen Leuten im Gasthaus. Am nächsten Morgen wechselten

      sie auf die andere Seite des Flusses und zogen dem Gebirge entgegen. Der

      Weg führte sie am legendären Hammerturm vorbei, der sich über einem

      kreisförmigen Areal erhob, das wohl zwei Tausendlängen umfasste und einen

      wüsten, trostlosen Anblick bot. Klaffende Spalten durchfurchten den Boden,

      über den noch immer die zermalmten und verbrannten Überreste von Waffen

      und anderem Kriegsgerät verstreut lagen. Es war offensichtlich, dass hier

      einst eine furchtbare Schlacht getobt hatte. Welche Mächte mussten hier

      aufeinandergeprallt sein, um so eine Zerstörung zu bewirken? Der Boden war

      noch immer an einigen Stellen verbrannt, doch inzwischen schob sich neues

      Gras über diese Wunden, und Bäume begannen das Areal von Neuem zu

      erobern. Die Natur holte sich zurück, was Menschen und Orks ihr genommen

      hatten.

      Menschen, Orks und der Weiße Zauberer. Denn es war ungewiss, welcher

      Seite man die Weißen Zauberer überhaupt zurechnen sollte. In früheren

      Zeiten waren die Weißen und Grauen Zauberer die Freunde der Menschen

      gewesen, doch seit der großen Schlacht auf der Ebene von Alneris hatte

      niemand mehr von einem Zauberer gehört. Lomorwin konnte nicht glauben,

      dass diese mächtigen Wesen nicht mehr existierten. Irgendwo musste es sie

      noch geben, aber keiner wusste, wo, und keiner wusste, ob sie den Menschen

      noch wohl gesinnt waren. Zur Zeit der letzten großen Schlacht hatten

      jedenfalls einige der Zauberer auf der Seite des Schwarzen Lords gewirkt.

      Die Zauberer waren eigenartige Wesen, niemand wusste genau zu sagen,

      woher sie kamen. Sie waren unsterblich wie die Elfen und verfügten über

      starke Zauberkräfte und großes Wissen. Sie begannen als Graue Zauberer und

      zogen in dieser Phase ihres Lebens durch die Länder, sammelten Kenntnisse

      und taten wunderliche Dinge, meist zur Freude der anderen

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