Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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mit erstaunlicher Kunstfertigkeit erlegte. Barus war stolz auf seine

      Fähigkeiten, denn er jagte die Nager nicht nur mit Fallen, sondern vor allem

      mit der mächtigen Holzkeule, die zu seinem Markenzeichen geworden war.

      Er verstand diese Keule zielsicher zu schwingen und ebenso effektiv zu

      werfen.

      Barus strich über einige der getrockneten Felle. »Die kleinen Kerle mögen

      ja ein Ärgernis sein, Toslot, aber sie haben ein wunderschönes weiches Fell.

      Daraus lassen sich erstklassige Pelze fertigen.«

      Toslot rieb sich die Nase und beäugte die Rahmen vor Barus’ Haus. »Da

      braucht man aber viele Felle für einen ordentlichen Pelz.«

      Barus lachte auf. »Es gibt ja auch viele Nager, mein Freund.«

      Dann musterte er den Bauern nachdenklich. »Ich stehe dir natürlich gerne

      zu Diensten, Toslot. Du sagst, auf deinem Feld und in deinem Speicher

      tummeln sich viele von ihnen?«

      »Schrecklich viele«, seufzte der Bauer. »Sie fressen mir noch alle Körner

      vom Acker.«

      »Ja nun.« Barus blickte zu seiner Keule, die an der Wand seines Hauses

      lehnte. »Das hört sich nach einer Menge Arbeit an. Es wird nicht billig,

      Toslot, mein Freund.«

      Toslot legte die Ohren an und erinnerte Barus in diesem Moment an ein

      verschrecktes Spitzohr der Orks. Natürlich kannte Barus die Orks. Er hatte

      gegen sie gekämpft, als sie die Hochmark überfielen. Der schmächtige Bauer

      seufzte leise. »Vielleicht sind es doch nicht ganz so viele. Außerdem ist deine

      Keule ziemlich groß. Es mag ja sein, dass du gleich mehrere auf einen Schlag

      triffst.«

      »Unsinn«, knurrte Barus. »Nicht, dass ich diese Kunst nicht beherrschen

      würde. Wenn sie einer beherrscht, dann ich. Aber wenn ich mehrere auf einen

      Schlag erwischen will, muss ich sehr kraftvoll zuschlagen. Das ruiniert mir

      die Felle, Toslot, mein Freund. Ich kann sie dann nicht mehr zu Pelz

      verarbeiten lassen.« Er strich sich über den Vollbart, und etwas Eigelb tropfte

      auf den Boden. »Den Verlust müsstest du mir dann natürlich ersetzen.«

      »Ich, äh, könnte Hardim fragen«, wandte Toslot zögernd ein, um den Preis

      etwas zu drücken.

      »Hardim?« Barus sah den Bauern ungläubig an und brach dann in

      schallendes Gelächter aus. Seit die Bevölkerung Eternas’ gewachsen war,

      hatte Barus Konkurrenz bekommen. Er schlug dem schmächtigen Mann

      belustigt auf die Schulter, und Toslot taumelte gegen die Wand des Hauses.

      »Hardim, diese alte, kraftlose Gestalt? Der kann doch kaum noch sehen. Und

      wenn er irgendwo hinsieht, dann schielt er dabei.« Barus lachte erneut und

      schlug sich amüsiert auf den Schenkel. »Du kannst ihn vielleicht als

      Vogelscheuche auf die Felder schicken, dafür mag er taugen. Weißt du

      übrigens, warum er an dem einen Fuß nur noch vier Zehen hat? Weil der halb

      blinde Hardim in seine eigene Nagerfalle getappt ist.« Er lachte erneut. »Aber

      gut, hol nur Hardim, deine Nager werden sich jedenfalls darüber freuen.«

      »Schon gut.« Toslot stieß ein leises Keuchen aus. »Es würde mir reichen,

      wenn du mir den Kornspeicher frei hältst.«

      Barus wurde plötzlich ernst und sah den Bauern forschend an. »Zwei

      Becher Korn für jeden Nager.«

      »Was?« Toslot riss entsetzt die Augen auf. »So viel frisst kein Nager. Du

      nimmst mir mehr als diese kleinen Ungeheuer.«

      »Unsinn.« Barus wies auf seine Felle. »Ich nehme das Korn nur einmal.

      Ein Nager bedient sich öfter bei dir.«

      Toslot seufzte. Diesem Argument hatte er nichts entgegenzusetzen. »Also

      gut. Einen Becher.«

      »Anderthalb.«

      »Abgemacht.«

      Barus und Toslot stießen die Knöchel ihrer Fäuste aneinander, um ihr

      Geschäft zu besiegeln, und der Bauer konnte nur mühsam einem zweiten

      freundschaftlichen Stoß des Nagerjägers ausweichen. Barus nahm seine Keule

      und legte sie über seine Schulter. »Darauf sollten wir einen Becher heben,

      Toslot, mein Freund. Lass uns zum ›Donnerhuf‹ gehen und hören, was es

      Neues gibt.«

      Barus’ gewalttätiges Handwerk rief bei ihm oftmals einen starken Durst

      hervor, und daher gehörte der stämmige Nagerjäger zur Stammkundschaft des

      »Donnerhufs”. Der »Donnerhuf« lag nahe dem Ortseingang der Stadt. Der

      Wirt Malvin, ein ehemaliger Pferdelord, hatte diesen Ort mit Bedacht

      gewählt. Der Blick durstiger Heimkehrer wurde magisch von dem Schild des

      Gasthauses angezogen. Zudem lag die Schenke weit genug von der Burg

      entfernt, damit sich deren Pferdelords gelegentlich ein wenig Entspannung

      verschaffen konnten, ohne dass die Burgwache es sofort bemerkte.

      Die Schenke hatte vor einigen Jahren beim Angriff der Orks schwer

      gelitten.

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