Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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habt Ihr sonst noch zu bieten?«, bohrte Esyne nach.

      »Feine Geschmeide …«

      »Das sagtet Ihr schon«, unterbrach Esyne schnippisch.

      »Ihr mögt ihr verzeihen«, beschwichtigte Malvin. »Esyne ist unsere beste

      Schuhmacherin.«

      »Ah, Schuhe.« Der Mann musterte Esyne. »Ich bedauere, aber Schuhe

      habe ich nicht in meinem Angebot, gute Frau Schuhmacherin.«

      »Keine Schuhe?« Die Miene der blonden Frau hellte sich schlagartig auf.

      »Auch keine Stiefel?«

      »Nein«, bestätigte der Händler. Er sah Esyne forschend an. »Aber ich

      könnte wohl damit handeln, wenn Ihr mir feine Ware bietet.«

      Esyne lachte leise auf und stupste den Händler erleichtert an den Arm.

      »Darüber können wir ja noch reden, guter Herr Lomorwin.«

      Malvin zupfte nun eindringlich am Ärmel des Händlers, und Lomorwin

      trat in die Schenke ein. Die Anwesenden sahen den Fremden neugierig an,

      woraufhin Malvin ihn seinen Gästen vorstellte. »Der gute Herr Lomorwin

      wird viel zu erzählen haben«, fügte er hinzu. »Er ist ein weit gereister Mann,

      gerade kommt er aus dem Reich des Königs der weißen Bäume.«

      »Der erste Becher geht aufs Haus«, verkündete Malvin und trat hinter

      seinen Tresen. Dann warf er einen abschätzigen Blick auf den Bauern Toslot,

      der friedlich vor sich hin schnarchte, und ärgerte sich darüber, den Boden

      noch nicht gereinigt zu haben. »Seht es mir nach, guter Herr Lomorwin, und

      stört Euch nicht an dem guten Herrn Toslot. Er ist ein anständiger Bauer, aber

      er verträgt nicht viel. Mögt Ihr Blutwein, guter Herr Lomorwin? Ihr werdet

      nirgendwo etwas Besseres getrunken haben, darauf könnte ich wetten. Es

      wachsen die fruchtigsten Trauben bei uns in der Hochmark. Ihr wart noch nie

      in der Hochmark, nicht wahr?«

      »Meine Wege führen mich weit herum«, bekannte der Händler, »doch in

      eurer schönen Mark bin ich nun zum ersten Mal. Ich habe einen kleinen

      Laden in Enderonas, der Hauptstadt der Königsmark.«

      »Ah, Ihr kennt den König?«

      »Ich habe die Gunst, den Hof mit feinen Stoffen zu beliefern.« Lomorwin

      zupfte wie zur Bestätigung an seinem Gewand. Es war bodenlang, von

      mittelblauer Farbe und an den Seiten tief geschlitzt, um dem Träger

      Bewegungsfreiheit zu gewähren. Die Säume waren in unterschiedlichen

      Grüntönen gehalten und sorgsam bestickt. Esyne hatte sich leicht vorgebeugt

      und studierte aufmerksam die fein gearbeiteten springenden Pferde, die auf

      sie den Eindruck machten, als seien sie ineinander verschlungen. Im Licht

      schienen die kleinen Pferde sogar leicht zu schimmern. Lomorwin bemerkte

      Esynes Interesse. »Feinste Kristalle, die mit sorgsamen Stichen auf den Stoff

      genäht sind. Fühlt einmal, wie weich die Stickereien sind.«

      Der Händler war sichtlich stolz auf die Qualität der Arbeit. Um die Taille

      trug Lomorwin einen breiten, geflochtenen Ledergürtel, an dem einige kleine

      Beutel und Taschen befestigt waren. In einer metallbeschlagenen Scheide

      steckte ein kurzer Dolch, sonst schien er keine Waffen zu tragen.

      »Habt Ihr keine Begleiter, guter Herr Lomorwin?«, fragte Malvin

      interessiert und wies auf den Dolch. »Es drohen Euch auf Euren Wegen doch

      sicher mancherlei Gefahren.«

      »Ah, ich hatte bewaffnete Begleiter dabei«, seufzte Lomorwin. »Doch ein

      schreckliches Unglück kostete meine Gefährten das Leben. Es geschah auf

      der Handelsstraße, die vom Süden heraufführt. Wir hatten den Hammerturm

      und die alte Grenzfeste hinter uns gelassen und gerade die Ausläufer des

      Gebirges erreicht, als sich ein Steinschlag löste und meine Gefährten

      erschlug.«

      »Entsetzlich«, sagte Malvin mitfühlend. »Dann werdet Ihr für den

      Rückweg sicher Begleitung brauchen.«

      Lomorwin zuckte die Achseln. »Wir werden sehen, guter Herr Wirt. Gibt

      es eine ordentliche Herberge in Eternas?«

      »Wozu eine Herberge?« Malvin beugte sich ein wenig vor. »Sie wird Euch

      nicht gefallen, guter Lomorwin«, flüsterte er verschwörerisch. »Sie ist nicht

      gerade komfortabel, und außerdem wimmelt es dort von Nagern.«

      Barus runzelte die Stirn und wollte einwenden, dass ihm bei seinem letzten

      Besuch in der Herberge nichts dergleichen aufgefallen war, aber dann sah er

      Malvins beschwörenden Blick. Der Wirt räusperte sich. »Ich kann Euch ein

      bescheidenes Gemach im ›Donnerhuf‹ anbieten, guter Herr. Gelegentlich mag

      es hier vielleicht ein wenig laut zugehen, doch dafür werdet Ihr an diesem Ort

      viele Kunden finden.«

      »Und dankbare Ohren für Eure Geschichten«, fügte Esyne mit einem

      spöttischen Seitenblick auf Malvin hinzu, der nur die Achseln zuckte.

      »Nun gut, sagt mir, was Ihr für den Raum verlangt,

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