Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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Beutel von seinem Gürtel, und man hörte

      leises Klirren. Malvin sah gespannt zu, wie der Mann den Beutel öffnete und

      eine Reihe glänzender Scheiben hervorholte.

      »Was ist das, guter Herr Lomorwin?« Malvins Interesse war ein wenig

      abgekühlt, denn augenscheinlich handelte es sich nur um Gold.

      »Die Währung des Königreichs Alnoa, guter Herr Wirt. Damit bezahlt man

      dort Waren und Arbeitsleistungen.«

      »Damit?« Malvin nahm eine der goldenen Scheiben und untersuchte sie

      genauer. Eigentlich war es gar keine Scheibe. Das Goldstück hatte den

      Durchmesser eines kräftigen Daumens und war relativ dünn. Doch seine

      Form entsprach eher einer winzigen Schüssel als einer Scheibe. »Was soll

      denn daran von Wert sein?«

      Lomorwin lächelte. »Es ist natürlich nicht das Material, guter Herr Malvin.

      Gold ist recht hübsch anzusehen und widersteht der Witterung, doch

      ansonsten ist es nur von geringem Wert. Es ist das Siegel des Königs, das den

      Schüsselchen ihren Wert verleiht. Seht hier, in der Mitte der Wölbung.«

      Auch Esyne beugte sich interessiert vor. Im Boden des goldenen

      Näpfchens konnte sie eine Prägung mit der stilisierten Darstellung eines der

      weißen Bäume erkennen.

      »Das ist das Siegel des Königs?«, fragte die Schuhmacherin verblüfft.

      »Des Königs von Alnoa, richtig«, bestätigte der Händler. »So bürgt er mit

      seinem Namen für den Wert der Goldstücke.« Er bemerkte die Skepsis der

      anderen. »Damit bezahlt man alle Waren und Leistungen. Jede hat ihren

      Gegenwert in Schüsselchen, und nur der König darf diese fertigen lassen.«

      Malvin zuckte die Achseln. »Ich denke nicht, dass sie von Wert sind. Das

      Gold kann schließlich jeder aus dem Boden kratzen, und selbst der Baum lässt

      sich von einem Schmied mühelos prägen.«

      »Ja, das stimmt«, räumte Lomorwin ein. »Aber ein Schmied, der dies ohne

      Einwilligung des Königs täte, würde von der Gilde ausgestoßen werden, und

      ihr könnt Euch sicherlich denken, was das bedeutet.«

      Jeder wusste, was eine Gilde war. Sie prüfte die Fertigkeiten eines jeden

      Handwerkers, bevor er seine Berufsbezeichnung führen durfte. Ein schwerer

      Verstoß gegen das Recht der Gilde konnte dazu führen, dass man

      ausgeschlossen wurde, was wiederum zur Folge hatte, dass der Verstoßene

      keine Arbeiten mehr ausführen durfte, ganz gleich in welchem Handwerk.

      Dann blieb ihm nur noch die schlecht entlohnte Arbeit auf einem der Gehöfte,

      wenn er nicht verhungern wollte.

      »Und Ihr sagt, guter Herr Lomorwin, mit diesen Schüsseln lassen sich

      Waren und Leistungen erwerben?«

      Lomorwin nickte. »Überall im Königreich von Alnoa, und inzwischen

      auch in den unteren Marken der Pferdelords. Euer König Reyodem erwägt

      nun, eigene Goldschüsselchen zu prägen.« Der Händler schob die Näpfchen

      in seinen Beutel zurück. »Nun sagt mir also, guter Herr Wirt, was Ihr für die

      Unterkunft verlangt.«

      Malvins Augen funkelten einen Moment lang vor Gier. Er war zunächst

      versucht, die kleinen Holzscheiben zu fordern, welche der Hochmark so lange

      als Währung gedient hatten. Aber ihr Wert war mittlerweile ebenso wie der

      des Holzes gesunken. »Nun, Eisenplättchen oder diese goldenen

      Schüsselchen wären wohl recht. Wie lange wollt Ihr bleiben?«

      »Ich weiß es noch nicht«, räumte der Händler ein. »Ich will sehen, mit

      welchen Waren ich hier handeln kann.«

      »Dann bezahlt mich bei Eurer Abreise, werter Herr Lomorwin«, entschied

      Malvin und griff nach dem tönernen Krug. »Noch etwas Blutwein?«

      Besser konnte es kaum laufen. Eine Patrouille, die offenbar an der Grenze

      einen Kampf gefochten hatte, und nun ein weit gereister Händler. Es würde in

      den kommenden Tagen viele Geschichten geben und viele durstige Zuhörer.

      Kapitel 7

      Einohr spürte noch immer den Schock in seinen Gliedern. Er war sich völlig

      sicher gewesen, dass sie den fliehenden Zwerg stellen und erledigen würden,

      doch dann waren plötzlich diese verfluchten Pferdelords aufgetaucht, mit

      ihren flatternden grünen Umhängen und ihren scharfen Klingen, und mit den

      Pferden, die sie so schnell zwischen die Gruppe der Orks getragen hatten.

      Einohr zupfte nervös an dem Stummel, der ihm von seinem linken

      Spitzohr geblieben war. Schon einmal war er den Pferdelords begegnet,

      damals, als es schien, man würde die Menschenwesen endgültig besiegen

      können. Bei der Schlacht hatte die Lanze eines Reiters sein Ohr durchstoßen

      und den größten Teil davon abgetrennt. Aber Einohr konnte sich glücklich

      schätzen, denn er hatte die Begegnung im Gegensatz zu den meisten anderen

      seiner Mitstreiter überlebt. Er vermisste den abgetrennten Teil seines Ohres

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