Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk страница 39

Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

Скачать книгу

den Stoff durch ihre Finger gleiten und untersuchte die Säume. »Er ist

      sehr sorgfältig und fein gearbeitet. Nicht gerade das Gewand eines einfachen

      Mannes.«

      »Seht Euch seinen Brustpanzer an, Hohe Dame Larwyn.« Tasmund hob

      die metallene Brustplatte vom Tisch und wendete sie im Licht der

      Brennsteinbecken. »Hier ist ein Wappen eingearbeitet.« Er kratzte an dem

      grünlichen Material. »Kein Metall. Es scheint mir eher Kristall zu sein. Sehr

      Ihr, wie es funkelt und die verschiedensten Grüntöne zeigt? Nein, das ist nicht

      die Kleidung eines einfachen Mannes. Und seine Rüstung schon gar nicht.

      Dieser Balruk muss von hohem Rang sein. Ein berühmter Krieger oder sogar

      ein Hoher Herr.«

      Meowyn stand inzwischen über die klaffende Beinwunde des einen

      Pferdelords gebeugt und räusperte sich nun.

      Larwyn hob entschuldigend die Hand. »Verzeiht, Meowyn, wir werden

      Euch nun Eurer Arbeit nachgehen lassen. Was wir erfahren konnten, haben

      wir erfahren. Kommt, guter Herr Tasmund, ich habe noch einiges mit Euch zu

      bereden.«

      Larwyn und Tasmund verließen das Hospital und schlossen einen Moment

      geblendet die Augen, als sie in das grelle Sonnenlicht hinaustraten. Um sie

      herum war geschäftiges Treiben.

      Pferde wurden vor dem Stallgebäude versorgt und gestriegelt. Ein

      Pferdelord, der bei der Hitze nur sein Wams trug, saß auf einer der breiten

      Steintreppen, die auf die nördliche Wehrmauer führten, und reinigte einen

      Sattel vom Blut seines Reiters. Zwei Burschen brachten Mist aus dem Stall

      und schichteten ihn in die Nische unter der Treppe. Oben auf dem Halbrund

      der Wehrmauer hantierten ein paar Männer an einem der kleinen Katapulte

      und an den neuen Bolzenwerfern. Mit den Katapulten konnte man Steine über

      große Entfernung schleudern. Griff ein Feind bei Dunkelheit an, umhüllte

      man die Steine mit brennbarem Material, das man zuvor mit Öl oder Fett

      getränkt hatte, und entzündete sie. Auf diese Weise ließ sich das Vorfeld der

      Burg erhellen. Die neuen Bolzenwerfer dagegen verschossen lange, kräftige

      Metallbolzen, die in der Lage waren, bei dicht gestaffelt vorrückenden

      Gegnern gleich mehrere Angreifer zu durchbohren und eine Schneise in die

      vorderen Reihen zu schlagen.

      »Dieser Balruk und die Zwerge stecken offensichtlich mächtig in

      Schwierigkeiten.« Tasmund beschattete seine Augen und sah zu dem Turm

      hinauf, der sich über das Hauptgebäude erhob und an dessen Spitze das

      Signalfeuer von Eternas vorbereitet war. Die Silhouette einer Wache mit dem

      wehenden Rosshaarschweif der Schwertmänner hob sich gegen das grelle

      Licht ab. »Und es sind die Orks, die ihnen diese Schwierigkeiten bereiten. Es

      müssen viele von ihnen sein, sonst würden die Zwerge nicht um Hilfe bitten.«

      »Ja. Sie scheinen ein ebenso stolzes Volk zu sein wie wir«, stimmte

      Larwyn zu, während sie unter der mittleren Wehrmauer hindurchschritten.

      »Es wird ihnen nicht leichtgefallen sein, andere um Hilfe zu ersuchen. Ich

      wollte, Garodem wäre hier, dann wäre mir leichter.« Sie seufzte leise. »Ich

      kann die Pferdelords nicht einfach nach Norden ins Ungewisse schicken. In

      den Jahren nach dem Ansturm der Orks haben wir uns von vielem erholt, und

      unsere Bevölkerung ist angewachsen, aber wir bringen kaum drei volle

      Beritte auf die Pferde, nicht wahr, guter Herr Tasmund?«

      Der Erste Schwertmann kratzte sich im Nacken und überlegte kurz. »Drei

      Beritte, nun, Hohe Dame, eigentlich sind es eher zwei. Viele der Männer sind

      jung und noch nicht voll ausgebildet, es fehlt ihnen an Erfahrung. Zudem ist

      gerade Erntezeit, und die Wolltierschur hat begonnen.«

      Larwyn blickte zum Haupttor hinüber. Durch die offen stehenden

      Doppelflügel hindurch konnte sie die Stadt erkennen. Es stimmte, es war die

      Zeit, in der die Ernte eingebracht und die Wolltiere geschoren werden mussten.

      Viel Arbeit für die Menschen der Hochmark. Jeder Mann, dem sie die Losung

      der Pferdelords gaben und der dem Treueid folgte, würde dabei fehlen.

      »Ihr habt recht, guter Herr Tasmund. Ich will auch nicht zu viel Unruhe in

      die Mark bringen, solange wir nicht wissen, was wirklich geschieht. Garodem

      wird bald aus der Stadt des Königs zurückkehren, und dann mag er

      entscheiden, was zu tun ist. Sollte die Bedrohung durch die Orks zu groß sein,

      wird die Zahl unserer Pferdelords nicht ausreichen, ihr zu begegnen. Wenn

      wir Hilfe aus den anderen Marken benötigen, müssen wir Boten entsenden

      oder das Signalfeuer entzünden. Doch das kann nur mein Gemahl

      entscheiden. Bis es so weit ist, müssen wir in Erfahrung bringen, was im

      Reich der Zwerge vor sich geht.«

      »Kormund und Dorkemunt wären dazu wohl geeignet. Sie sind erfahren

      und haben ein Gespür für den Feind.« Tasmund setzte sich auf den Rand des

      Brunnens vor dem Haupthaus. Die niedrige Einfassung in achteckiger

      Grundform

Скачать книгу