Willenbrecher. K.P. Hand

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Willenbrecher - K.P. Hand

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      »Nein.« Franklin wackelte mit seinen dunklen Augenbrauen. »Aber Sie werden damit zutun haben.«

      Norman sah fragend auf ihn herab.

      »Tie sagte mir, seine Männer haben ein Sedativum von Ihnen erstanden.«

      »Das ist richtig«, bestätigte Norman.

      »Nun, ich muss leider zugeben, dass Ihres besser ist, als das, was wir zuvor verwendet haben. Es ist ... schonender aber effektiv. Genau das brauche ich! Pech für meinen alten Lieferanten, aber Glück für Sie, Alex.«

      »Sie brauchen mehr davon?« Norman hätte am liebsten geflucht, gab sich aber interessiert, auch wenn er nicht wusste, ob er an mehr herankam.

      Franklin nagte einen momentlang auf seiner Unterlippe herum, eher er wissen wollte: »Was ist das für eine Substanz?«

      »Wollen Sie das wirklich wissen?«

      »Unbedingt«, erwiderte Franklin und verschränkte die Finger ineinander.

      »Nun, es ist ein selbst zusammen gemixtes Beruhigungsmittel. Hoch dosiert, damit die Betroffenen das Bewusstsein für mehrere Stunden oder sogar Tage verlieren, ohne bleibende Schäden davonzutragen.«

      Franklin nickte langsam, er wollte wissen: »Könnte ich es so dosieren, das die Betroffenen bei Bewusstsein bleiben?«

      »Sicher«, bestätigte Norman. »Das Problem ist aber ... je öfter es gespritzt wird, je höher muss es dosiert werden, damit die gewünschte Wirkung eintritt.«

      »Verstehe.« Erneut nickte Franklin nachdenklich. Dann beschloss er: »Ich möchte, das Sie mir soviel davon besorgen, wie möglich. Egal, was es kosten sollte.«

      Norman nickte und wandte sich ab. Scheiße, er brauchte dringend einen Plan ...

      »Und Alex?«

      Norman drehte sich zu Franklin um.

      »Wenn Sie mich bescheißen sollten, was die Summe angeht«, warnte er, »verspreche ich Ihnen die Hölle auf Erden!«

      Norman grinste und erwiderte: »Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen von vorneherein einen ... Familienrabatt gebe?«

      Franklin nickte zufrieden. »Das hoffe ich doch.«

      »Keine Sorge«, versprach Norman und verließ gutgelaunt rückwärts den Raum, »ich besorge Ihnen das Zeug zum besten Preis. Es wäre äußerst dumm von mir, einen Großkunden übers Ohr zu ziehen.«

      »Ich bin sicher, wir beide werden in Zukunft eng zusammen arbeiten, Herr Neumann«, grinste Franklin zurück. »Ich habe eine Menge Arbeit für sie.«

      »Dann freue ich mich auf die zukünftige Zusammenarbeit.«

      Norman wollte eigentlich nur noch hier raus, er musste dringend einen alten Bekannten anrufen, obwohl er geschworen hatte, diesen nie wieder um etwas zu bitten.

      »Ach Alex?«, wurde er erneut aufgehalten. »Tun Sie mir einen Gefallen und rasieren Sie sich diesen grässlichen Bart ab.«

      Norman runzelte die Stirn. »Wie bitte?«

      Franklin seufzte und erklärte: »Nichts für ungut, aber ich hasse bärtige Männer! Bärte sind fürs Fußvolk. Für Julian und seine widerlichen Kumpanen, die die Drecksarbeit machen.«

      Lächelnd zeigte er auf Normans Brust. »Aber Sie, mein Freund, sind zu höherem berufen. Sie sind jetzt mein Lieferant. Ein enorm wichtiger Teil in meinem ... Geschäft. Ohne Sie, bekomme ich keine Ware mehr rein. Also sorgen Sie bitte dafür, dass sie etwas seriöser aussehen.«

      Norman nickte und zwang sich zu einem Lächeln. »Der Bart kommt sofort ab.«

      »Schön!«

      »Fein«, erwiderte Norman und wandte sich ab.

      Er zog die Tür des Arbeitszimmers hinter sich zu und atmete erst einmal durch. Kurz nachdem die Tür geschlossen war, hörte er Franklins Stimme sagen: »Tie! Wo zum Teufel steckst du? Ich verspreche dir, ich jage dich bis ans Ende der Welt, wenn du dich bis Mittag nicht zurückgemeldet hast ...«

      Norman hätte gerne das Telefonat belauscht, doch er wusste nicht, ob und wo Kameras in der Nähe waren, deshalb ging er den Flur entlang und verließ die große Villa eilig.

      Franklin hatte etwas von Ware gesagt. Zweifellos hatte er damit die Entführten gemeint. Warum sonst sollte er große Mengen Sedativum benötigen? Seine Männer sammelten die Opfer ein, betäubten sie, und Franklin ... verkaufte sie?

      War Franklin der Kopf einer Bande von Menschenhändlern?

      Wenn dem so war, wollte Norman ganz sicher nicht der Mann sein, der noch mehr Drogen heranschaffte, die die Opfer willenlos machten. Aber wenn er nicht auffliegen wollte, hatte er keine andere Wahl. Und scheitern kam nicht in Frage. Nicht jetzt, wo er langsam begriff, was hier gespielt wurde.

      4

      Alessandro fuhr in seinem schwarzen Sportwagen, der einige Zeit unbewegt bei seinem großen Bruder untergestanden hatte, gemächlich durch die Straßen der Stadt. Er hatte natürlich ein bestimmtes Ziel, aber das bedeutete nicht, dass er auch jedem zeigen musste, dass er etwas vorhatte. Vielleicht war er paranoid, aber in dieser Stadt konnte man nie genau wissen, von wem man gerade verfolgt wurde.

      Seine Rückkehr war kein Zufall gewesen und er hatte diese Entscheidung nicht aus freien Stücken getroffen, auch wenn er seine Heimat stets vermisst hatte, wusste er, dass es hier für jemand wie ihn einfach zu gefährlich war.

      Nun, aber da er sowieso schon in der Stadt war, wollte er dann auch nach einem alten »Freund« sehen.

      Gedankenverloren rieb er sich über seine Lippen, während seine andere Hand locker das Lenkrad umfasst hielt und das Auto steuerte. Er warf einen Blick in den Rückspiegel und sah, dass der Wagen hinter ihm viel zu dicht auffuhr. Der Mann hinter dem Lenkrad zog ein grimmiges Gesicht und schien ausgiebig zu fluchen.

      Alessandro wusste nicht, was der Kerl für ein Problem hatte, immerhin hielt er sich lediglich an die vorgegebene Geschwindigkeitsbeschränkung. Und nur weil so ein Lackaffe im Anzug der Meinung war, ihn bedrängen zu müssen, musste er noch lange nicht darauf eingehen. Im Gegenteil, Alessandro fuhr noch mal extra langsamer, als er an eine Ampel heran fuhr. Sie stand auf Grün, bis er bei ihr ankam, war sie rot.

      Der Anzugträger im hinteren Wagen hupte und schimpfte, so laut, das Alessandro ihn teilweise hören konnte. Mit einem provokanten Grinsen sah er in den Rückspiegel und empfand höchste Zufriedenheit über den Ärger des Mannes.

      Alessandro brachte gern andere Menschen auf die Palme, das hatte er schon als kleiner Junge immer gern getan, mit seinen mittlerweile vierunddreißig Jahren hatte sich das nicht geändert.

      Vierunddreißig ... Alessandro hob den Kopf und betrachtete sich selbst im Rückspiegel. Eingehend betrachtete er sein jung gebliebenes Gesicht. Oft schätzte man ihn höchstens auf achtundzwanzig Jahre, worüber er sehr froh ist. Was sein Aussehen betraf war Alessandro unglaublich eitel, er hatte Angst davor, alt und unattraktiv zu werden. Deshalb pflegte er sich gut. Auch bei seiner

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