Willenbrecher. K.P. Hand

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Willenbrecher - K.P. Hand

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Fassungslos starrte sie zu Tom auf. »Woher weißt du das?«

      »Ja«, bestätigte er. »Während du mit ihr gesprochen hast, habe ich das mal ganz genau überprüft. Es ist alles da, bis auf eine Geburtsurkunde. Der Kerl tauchte einfach irgendwann mitten in dieser Stadt auf, als wäre er vom Himmel gefallen.«

      »Na sieh mal einer an!«

      »Ja.« Tom nickte einmal mit dem Kopf. »Ich glaube, dieser Florian Maßbach könnte der Schlüssel zur Entführung der jungen Frau sein.«

      »Na toll!« Fatima atmete wütend aus. »Und ausgerechnet der ist verschwunden!«

      »Frag dich mal wieso«, gab Tom zurück und sah ihr bedeutsam in die Augen.

      Sie nickte und meinte: »Ich nehme mal an, wer immer für das Verschwinden des Mädchens verantwortlich ist, musste auch Florian Maßbach, oder wer auch immer er war, verschwinden lassen.«

      »Oder er war es«, grübelte Tom. »Er hat das Mädchen entführt, sie verschleppt. Vermutlich um sie zu missbrauchen. Als wir dann nach ihr gefragt haben, hat er Angst bekommen und ist verschwunden. Vermutlich wollte er es so aussehen lassen, als wäre auch er beseitigt worden.«

      Fatima schüttelte den Kopf und warf ein: »Wir haben die Überwachungsbänder vom Tag des Verschwindens gesehen, Tom. Keiner hat unmittelbar nach Mona Lorenz das Gebäude verlassen.«

      »Vielleicht hat er einen Komplizen.«

      Fatima stöhnte frustriert und fuhr sich durch ihre langen, dunklen Haare.

      »Denk doch mal nach!« Tom ging um sie herum und überflog das Formular. »Hier, siehst du! Das ist sein Auswahlverfahren! Vielleicht ist er ein Vergewaltiger, der so seine Opfer heraussucht. Er will wissen, ob sie ansteckende Krankheiten haben, ob sie Familie haben. Er gibt das den Bewerberinnen der Firma, die, die er will, schickt er Heim, ruft seinen Komplizen an, vielleicht sind es auch mehrere Komplizen, die dem Mädchen folgen und es verschleppen. Sie wird missbraucht, bis sie stirb, dann fischen wir sie aus dem Fluss.«

      »Aber nicht alle Vermissten tauchten wieder auf, nicht alle Vermissten haben sich bei dieser Firma beworben und es waren auch nicht alle Vermissten weiblich. Alleine kann er das auf keinen Fall gemacht haben.«

      »Dann ist es vielleicht die Taktik einer organisierten Bande«, vermutete Tom. »Sie schleusen Mitarbeiter in die Personalabteilungen größerer Firmen. Bewerber müssen dieses Formular ausfüllen und sollten sie ins Beuteschema passen, werden sie verschleppt.«

      »Dann müssten alle Vermissten sich kurz zuvor bei irgendeiner Firma beworben haben«, grübelte Fatima.

      Sie wünschte, Norman wäre hier, er hatte Toms Enthusiasmus immer am besten bremsen können, während Fatima sich immer mitreißen ließ.

      »Das lässt sich schnell überprüfen und so abwegig ist das gar nicht. Denn alle Opfer waren arbeitslose Junkies ohne Familie. Bis auf Mona Lorenz.«

      »Vielleicht war sie auch ein Fehler«, kam es Fatima in den Sinn.

      Tom nickte zustimmend. »Könnte sein, das sie das Formular falsch ausgefüllt hat, - wieso auch immer -, und so ins Visier der Täter geriet.«

      Tom knirschte grimmig mit den Zähnen, fing sich aber schnell wieder und lächelte gekünstelt.

      »Und jetzt wird zu schnell nach ihr gesucht«, erkannte Fatima. »Das könnte ihr Leben gefährden, sofern sie noch lebt.«

      »Ich hoffe, dass sie noch lebt«, seufzte Tom traurig. »Ich will sie finden. Wenn schon nicht die anderen, dann wenigstens sie.«

      Fatima sprang auf und beschloss: »Komm, wir fahren noch mal zu der Firma und sehen uns das selbst an. Danach befragen wir Monas Bekannte.«

      Irgendwo musste ein Hinweis darauf sein, was geschehen war. Wenn niemand mehr mit Mona Lorenz gesprochen hatte, konnte Tom mit seiner Annahme Recht behalten.

      ***

      Norman bestaunte die Gemälde in Franklins Arbeitszimmer, während dieser sich kurz entschuldigen musste, weil einer seiner Bediensteten einen Anruf angekündigt hatte.

      Erstaunlich, wie viel Geld man machen konnte, wenn man kriminell war, ging es Norman durch den Kopf. Aber rentierte sich das denn wirklich? Menschen neigten dazu, Fehler zu machen. Und wenn man etwas zu verbergen hatte, durfte man sich keinen noch so winzigen Fehler erlauben. Früher oder später wurde man zwangsläufig auf die eine oder andere Weise geschnappt. Wenn nicht von der Polizei, dann aber mit Sicherheit von der Konkurrenz.

      Und jemand wie Franklin, für den über hundert Männer arbeiteten, der in einer Villa wohnte und sich hinter viel Geld verstecken konnte, hatte mit Sicherheit sehr viel Feinde dort draußen.

      Norman blieb vor einem Gemälde stehen und legte den Kopf grübelnd schräg. Er mochte Kunst, er hatte selbst einige Landschaftsgemälde in seiner richtigen Wohnung aufgehängt. Aber dieses hier konnte er nicht entziffern.

      Es stellte keine Landschaft da, auch keinen Körper. Es waren einfach ineinander laufende Farben. Dick aufgetragen. Düstere Farben, die gegenseitig um die Oberhand zu kämpfen schienen. So war jedenfalls seine Meinung zu dem Bild. Ob der Maler ihm da zustimmen würde, war eine andere Frage ...

      »Beeindruckend, nicht wahr?«

      Norman blickte zur Tür.

      Lächelnd stand dort Franklin und kam zu ihm geschlendert. »Wie der Künstler die Farben eingesetzt hat ist faszinierend, finden Sie nicht auch, Alex?«

      Norman wollte schon bejahen, erinnerte sich dann aber daran, dass Alexander Neumann bestimmt nicht wie ein Kunstliebhaber wirkte. Also erwiderte er: »Ich hatte bei jemand wie Ihnen andere ... Bilder erwartet.«

      »So?« Franklin sah ihn belustigt an. »Was hatten Sie denn erwartet, bei mir zu finden?«

      Norman zuckte mit den Schultern. »Aktgemälde?«

      Franklin lachte vergnügt. »So schätzen Sie mich also ein, hm, Herr Neumann?« Er ging an Norman vorbei und stellte sich hinter seinen Schriebtisch.

      »Ich dachte, ein Mann wie Sie, sähe sich gerne nackte Frauenkörper an«, scherzte Norman und trat vor den imposanten Schreibtisch.

      Einen augenblicklang betrachtete Franklin ihn nachdenklich. Dann sagte er im ernsteren Tonfall: »Dazu brauche ich keine Gemälde.«

      »Sicher nicht.« Norman lachte auf. »Mit dieser Villa bilden die Schnecken vor Ihrer Tür sicher eine lange Schlange.«

      »Tun sie«, bestätigte Franklin schmunzelnd. »Nur interessieren auch die mich nicht.«

      Norman stockte verwundert. »Nicht?«

      »Nein, wissen Sie ...«, er setzte sich in seinen Stuhl und lehnte sich zurück, »...ich habe spezielle Vorlieben bei der Auswahl meiner ... nennen wir es mal Partnerinnen.«

      Norman kaute auf der Innenseite seiner Wange, dann erwiderte er: »Ich nehme mal an, wir sprechen hier nicht über Haarfarben.«

      »Nein«, lachte Franklin, »ganz gewiss nicht.«

      »Nun,

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