You Belong To Me. Sarah Glicker

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You Belong To Me - Sarah Glicker You Belong To Me

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Das war, bevor meine Mutter der Meinung war, dass wir unbedingt nach Dallas ziehen müssen. Ich habe keine Erinnerungen mehr an diese Stadt, aber auf merkwürdige Art und Weise fühle ich mich Los Angeles verbundener als Dallas.

       Wegen der emotionalen Reaktion schwanke ich, sodass ich schnell nach der Tür greife, um mich festzuhalten.

       „Wieso hast du gewechselt?“, frage ich ihn, damit er es nicht mitbekommt.

       „Ich hatte das Gefühl, als würde ich mal etwas anderes sehen müssen“, erklärt er und zieht dabei die Schultern in die Höhe, um sie in der nächsten Sekunde wieder sinken zu lassen.

       „Ich bin dort geboren“, flüstere ich, mehr zu mir selbst, als zu ihm.

       „Ehrlich?“ Nun schaut er mich interessiert an.

       „Aufgewachsen bin ich aber hier und seitdem war ich auch nicht mehr dort.“ Noch bevor ich es verhindern kann, nimmt meine Stimme einen traurigen Unterton an. Ich wende den Blick ab, um mich zu sammeln.

       „Wieso hast du dich für Dallas entschieden, um zu studieren?“

       „Das ist eine lange Geschichte.“ Und keine, die ich gerade erzählen will.

       „Ich bin Aiden.“ Er reicht mir seine Hand und lächelt mich freundlich an.

       „Sofia.“

       Als ich sie ergreife, durchfährt mich ein elektrischer Schlag. Plötzlich knistert die Luft zwischen uns und scheint von Spannung geladen zu sein. Aiden räuspert sich und schaut unbeholfen auf den Boden. Seine Reaktion lässt in mir die Vermutung aufkommen, dass auch er die Spannung bemerkt hat.

       „Es freut mich, dich kennenzulernen“, flüstert er, während er mich nicht aus den Augen lässt.

       „Was ist dein Hauptfach? Vielleicht kann ich dir sagen, wo du Gleichgesinnte findest.“

       „Biologie.“

       Ich muss mich verhört haben. Ungläubig stehe ich vor ihm und starre ihn an. Kurz schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass es ein Scherz war. „Ich bin im letzten Jahr“, fügt er noch hinzu, als ich auch nach endlosen Sekunden kein Wort sage.

       „Entschuldige. Ich habe …“

       Ja, was habe ich eigentlich? Mich zum Affen gemacht?

       Keine Ahnung, aber ich weiß, dass ich mich schnell wieder in den Griff bekommen muss.

       „Ich studiere auch Biologie … im zweiten Jahr“, stottere ich und spüre, wie mir das Blut ins Gesicht schießt. Schon lange nicht mehr war mir etwas so peinlich, wie meine Reaktion auf ihn.

       „Zwei Leute aus Los Angeles treffen sich in Dallas und studieren sogar das Gleiche. Das nenne ich mal einen Zufall.“ Als er mich Anblick erscheint ein freches Grinsen auf seinem Gesicht. Es sorgt dafür, dass mein Herz schneller schlägt und mein Verstand aussetzt.

       Das ist wirklich ein Zufall.

       Als ich etwas antworten will, bemerke ich aus dem Augenwinkel, wie jemand auf uns zustürmt. Automatisch spanne ich mich an, was auch Aiden nicht entgeht. Er schaut mich fragend an, aber ich gehe nicht darauf ein. Obwohl ich nicht leugnen kann, dass ich mich in seiner Gegenwart wohlfühle und es so ist, als würden wir uns schon seit einer Ewigkeit kennen.

       Sobald ich Hannah erkenne, entspanne ich mich wieder.

       „Wie geht es Jonas?“

       Ich schaue in Aidens Richtung und erkenne das freche Grinsen, das er mir schenkt. Um mich von all den Empfindungen abzulenken, die er in mir weckt, konzentriere ich mich auf Hannah, die in diesem Moment antwortet.

       „Es gibt ein Problem wegen morgen.“ Ihre Stimme klingt unsicher. Ihr Blick hebt sich von ihrem Handy und bleibt an dem Mann hängen, der vor mir steht. Als sie mich wieder anschaut, sehe ich die Fragezeichen in ihren Augen.

       „Das ist Aiden. Er studiert ebenfalls Biologie. Aiden, das ist meine beste Freundin Hannah.“

       Ich versuche meine Stimme so neutral wie möglich zu halten, was mir aber nicht gelingen will. Man müsste schon taub sein, um den aufgeregten Unterton nicht zu erkennen.

       „Hi“, begrüßt sie ihn, während sie ihren Blick neugierig über seinen Körper wandern lässt.

       Aiden lässt sie nicht aus den Augen. Dass sie ihn wie ein Sonderangebot anstarrt, scheint ihn nicht zu stören.

       „Freut mich“, erwidert Aiden. Obwohl er sie anlächelt, ist es nicht so wie bei mir. Seine Augen strahlen nicht und auch seine Körperhaltung ist eine andere, als bei mir. Er wirkt angespannter.

       „Sofia, ich warte drinnen auf dich.“ Mit diesen Worten schaut sie mich noch ein letztes Mal prüfend an und verschwindet in unserem Zimmer.

       Ich habe überhaupt nicht gemerkt, dass ich mich in den letzten Minuten in den Flur bewegt habe, sodass meine Freundin die Tür hinter sich schließen kann.

       „Du scheinst ihr wichtig zu sein.“

       „Wie kommst du darauf?“, erkundige ich mich.

       „Sie hat mich von oben bis unten begutachtet. Für mich sah es so aus, als würde sie sichergehen wollen, dass ich dir nicht gefährlich werde.“

       Bei seinen Worten bekomme ich große Augen, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass er es so direkt ausspricht. Es dauert ein paar Sekunden, bis mir klar wird, wie blöd ich aussehen muss.

       „Tut mir leid.“

       „Das braucht es nicht. Es ist doch schön, wenn man jemanden hat, der sich um einen sorgt. Ich will euch nicht weiter stören. Vielleicht sieht man sich ja mal, Sofia.“ Er zwinkert mir zu und verschwindet. Ich schaue Aiden nach, wie er den Flur ein Stück hinunterläuft und drei Türen weiter in einem Zimmer verschwindet.

       Als er aus meiner Sichtweite verschwunden ist, setze ich mich in Bewegung und kehre in mein Zimmer zurück.

       „Der ist aber süß.“ Hannah schaut in meine Richtung, während ich die Tür hinter mir schließe.

       „Schon, aber …“ Bevor ich den Satz beenden kann, presse ich die Lippen aufeinander.

       „Aber was?“

       „Aber ich weiß nicht, ob ich mich zurzeit überhaupt in eine Beziehung stürzen möchte“, erkläre ich seufzend und lasse mich auf ihr Bett sinken.

       „Er scheint dich zu mögen und ein wenig Abwechslung von der ganzen Lernerei wird dir nicht schaden. Davon mal abgesehen, kannst du mit ihm schlafen, ohne dich auf irgendwas Festes einzulassen.“

       Da Hannah ebenso gut wie ich weiß, dass ich nicht so bin, entschließe ich mich dazu, den letzten Satz unkommentiert zu lassen.

       „Und nach deiner Körperhaltung zu urteilen, scheinst du ihn auch anziehend zu finden.“

       „Wir haben vorhin das erste Mal miteinander gesprochen. Ich glaube nicht, dass man schon sagen kann, dass wir uns mögen.“ Von dem Morgen, an dem ich ihn vor dem Wohnheim

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