Veyron Swift und der Schattenkönig. Tobias Fischer

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Veyron Swift und der Schattenkönig - Tobias Fischer Veyron Swift

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einem Rugbymeister und seinen Schlägern kneifen.

      »Hey! Hört auf, ihr Idioten«, rief er in Rodgers Richtung und begann zu rennen.

      Sofort wirbelte der zu ihm herum, blanken Zorn im Gesicht.

      »Oh Mann, da kommen die drei Trolle«, hörte Tom einen der Handlanger (George oder so ähnlich) höhnen.

      Drei? Tom schaute kurz über die Schulter. Ja, Bert hatte seine Furcht überwunden und nahte heran.

      »Halt dich da raus, Packard!«, drohte Rodgers.

      Doch Tom wurde kein bisschen langsamer. Das schien zumindest die vier Handlanger etwas zu verunsichern.

      »Lasst Ernie in Ruhe. Der arme Kerl hat es schwer genug. Was seid ihr nur für Feiglinge?«, schalt Tom sie.

      Die Bande lachte, allein Rodgers fand das gar nicht lustig. »Verzieh dich, Packard – oder du bist derjenige, der ein paar aufs Maul kriegt!«

      »Kannst es ja mal versuchen, Rodgers. Ich bin schon mit schlimmeren Typen fertig geworden. Lass Ernie in Ruhe, dann brauchst du morgen auch nicht zu erklären, wo du die gebrochene Nase herhast.«

      Tom stand seinem Kontrahenten jetzt direkt gegenüber, war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Rodgers bebte vor Zorn; seine Kumpels begannen, Tom, Bill und Bert einzukreisen.

      »Kannst du wenigstens Karate?«, raunte Bill leise zu Bert.

      »Hey, ich bin Intellektueller! Meine Waffe ist die Feder, nicht das Schwert«, versuchte der einen Witz daraus zu machen. Rodgers Kumpel fanden ihn nicht besonders lustig.

      Anspannung lag in der Luft wie ein straff gezogenes Seil. Jeden Moment würde es reißen. Tom kannte dieses Gefühl zur Genüge und war auf alles gefasst; er war ein Kämpfer, trainiert durch die Abenteuer in Elderwelt. Rodgers würde es gleich zu spüren bekommen.

      Doch dann sprangen dessen vier Kumpels vor und stürzten sich auf ihn, Bill und Bert. Es entbrannte ein Gerangel. Aus dem Augenwinkel sah Tom seine beiden Freunde mit je einem der Schläger kämpfen, dann packten die anderen beiden ihn von hinten an den Armen und hielten ihn fest. Tom trat wütend um sich und erwischte ein ums andere Mal ihre Schienbeine. Schreiend ließ der eine los, sodass Tom sich auch aus dem Griff des anderen winden und seinen Gegner stellen konnte. Er spürte, wie ihm das Adrenalin durch die Adern schoss, wie es seine Reaktionen beschleunigte, wie er fast wie von allein Schläge parierte und selbst welche austeilte. Er wollte es nicht zugeben, doch ein kleiner Teil von ihm genoss es. Einer von Rodgers Kumpels sackte zu Boden, keuchte und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Brustkorb. Tom wusste, wo er hinschlagen musste. Veyron Swift war ein meisterhafter Lehrer gewesen. Seit ihrem ersten Abenteuer hatten sie immer wieder mal ein wenig trainiert – und noch mehr nach ihrem zweiten.

      Doch auch auf ihrer Seite gab es Verluste. Bert lag schon am Boden, und Bill rang mit gleich zwei Gegnern. Da griff auch Rodgers ein, schneller und stärker als seine Spießgesellen. Sein Faustschlag erwischte Tom mitten im Gesicht. Er schmeckte warmes Blut, das ihm aus der aufgeplatzten Lippe übers Kinn lief. Den nächsten Schlag konnte er gerade noch abwehren, aber nicht den Tritt in die Kniekehle, den ihm einer von Rodgers’ Handlangern verpasste. Noch ein Schlag von Rodgers, den er parierte. Aus den Augenwinkeln sah Tom, wie Ernie Fraud flüchtete und lauthals um Hilfe rief. Der eine Schläger wollte ihm nachsetzen, doch Tom holte ihn mit gestrecktem Bein von den Füßen. Mit wütendem Gebrüll warf sich Rodgers nun auf Tom, doch der verpasste dem Kerl einen dermaßen harten Kinnhaken, dass dessen Zähne knirschten. Den entfesselten Zorn seines Feindes konnte Tom damit jedoch nicht eindämmen. Rodgers war nicht umsonst Rugbymeister. Schmerz machte ihn nur noch wilder.

      »Ich bring dich um, Packard!«, brüllte er.

      Plötzlich quietschten Autoreifen, lautes Hupen ließ zum Schlag erhobene Fäuste in der Luft verharren. Ein schwarzer Range Rover preschte mitten auf den Spielplatz. Rodgers Kumpels suchten sofort das Weite. Er selbst versuchte ebenfalls zu fliehen, doch Tom hielt ihn fest.

      Jetzt flogen die Wagentüren auf, und zwei kräftige Männer in Anzügen sprangen heraus. Sie stürmten vor, packten Rodgers und schleuderten ihn zur Seite.

      »Mr. Packard?«

      Tom nickte benommen.

      »Sie müssen mit uns mitkommen«, befahl der eine streng, während der andere Bill und Bert auf die Beine half.

      »Warum«, fragte Tom und wischte sich Blut aus dem Gesicht.

      Der Mann zückte seine Dienstmarke. »CID. Wir haben ein paar wichtige Fragen«, sagte er.

      Tom wollte protestieren, aber dann kam ihm in den Sinn, dass Veyron vielleicht einen neuen Fall ergattert hatte. Die Neugier ließ seine Kampfeslust schlagartig verpuffen. Er stand auf, warf Stevie Rodgers einen letzten zornigen Blick zu und folgte den beiden Männern zum Wagen.

      »Ich meld mich später, wenn ich weiß, was los ist«, rief er Bill und Bert zu.

      Rodgers’ Zorn war dagegen noch lange nicht verflogen. »Das ist noch nicht zu Ende, Packard!«, brüllte er, dann sprang er auf und rannte davon.

      Bill und Bert riefen ihm ein paar sehr unflätige Namen hinterher. Mehr bekam Tom nicht mehr mit. Die Männer schoben ihn auf die Rückbank, machten die Tür zu und stiegen vorn ein. Eine verdunkelte Scheibe trennte das hintere Abteil von den Fahrersitzen. Die Fahrt ging los.

      Tom war nicht allein. Neben ihm saß eine junge Frau, sie mochte wohl Mitte zwanzig sein, relativ hübsch und in einen ähnlich teuren Anzug gekleidet wie die beiden Männer vorn. Ihr langes Haar trug sie zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengeknotet. Das gänzlich ungeschminkte Gesicht ließ sie ein wenig burschikos wirken.

      »Wie ich sehe, kamen wir keinen Moment zu spät. Tut mir leid, dass wir nicht schneller waren. Wir erhielten die Nachricht über Ihren Aufenthaltsort erst vor zehn Minuten«, erklärte die Frau und reichte Tom ein Taschentuch.

      Er nahm es dankend an und tupfte sich Blut von der aufgeplatzten Lippe. Erst jetzt spürte er die Schmerzen in der Brust, an den Armen und im Gesicht. »Kein Problem. Aber wir hätten das schon geschafft. Ich hatte diesen Rodgers schon fast am Boden«, log Tom.

      Die Frau kicherte. »Natürlich«, meinte sie nur.

      Tom schaute sie genauer an. »Sie sind nicht vom CID. Gregson schickt normalerweise Willkins, Brown oder den Idioten Palmer«, stellte er fest.

      Sie nickte. »Nein, das war nur die Story, die wir Ihren Freunden erzählen mussten, Mr. Packard. Sie haben ja einen gewissen Ruf an Ihrer Schule, darum schien uns das glaubhaft. Ich bin Agent Hunter vom MI-6.«

      Jetzt war Tom wirklich sprachlos. Es verging fast eine Minute, bis ihm etwas einfiel, das ihm weder blöd noch peinlich vorkam. »Wow.«

      Und sofort war es ihm peinlich. »’Tschuldigung. Aber das ist echt … wow! Dürfen Sie mir das überhaupt sagen?«

      »Natürlich. Wir fahren zum MI-6-Hauptquartier, darum wäre es wohl sinnlos, das geheim zu halten. Das kennt eh schon die ganze Welt«, erklärte Hunter. Sie lächelte, als sie Toms verdutztes Gesicht bemerkte. »Der Direktor will Ihren Patenonkel treffen, doch der bestand darauf, dass auch Sie an diesem Treffen teilnehmen«, führte sie weiter aus, als erriete sie seine vielen unausgesprochenen Fragen.

      »Okay. Wie haben Sie mich überhaupt gefunden? Beobachten

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