Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt. Michael Schenk

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Der goldene Schimmer erlosch schlagartig und der Torpedo schlug in die Flanke der Orion. Die enorme Wucht des Aufpralls zerfetzte Segmente des Wabenschirms und der darunterliegenden Rumpfpanzerung. Der Rumpf wurde durchschlagen und offensichtlich die Luft in einer dahinter liegenden Sektion entzündet, denn für ein paar Augenblicke schlug eine Feuersäule hervor, bis der Sauerstoff aufgezehrt war.

      Während im Saal Entsetzen und Stimmengewirr herrschte, erkannte John bei Gordon-Gor den Ausdruck tiefer Zufriedenheit. Er glaubte sogar die klickenden Laute des Gelächters der Norsun zu hören.

      „Offensichtlich fehlerhafter Fehler“, sagte das Höchst-Wort laut.

      Bao Wang bat entschieden um Ruhe, doch es dauerte eine Weile, bis die Disziplin die Oberhand gewann. Der ausführende Rat sah John herausfordernd an. „Ich kann mich den Worten unseres Gastes nur mit größtem Bedauern anschließen. Es sieht ganz danach aus, Hoch-Admiral John Redfeather, als gäbe es noch viel Arbeit, bis der Wabenschirm unserer Freunde fehlerfrei funktioniert.“

      Candice Bergner konnte nur hoffen, dass auf der Orion niemand zu Schaden gekommen war. Captain Jellenkova hatte sicher alles Menschenmögliche getan, um dies auszuschließen. „Ich bitte die hohen Räte um Verständnis“, bat sie und lächelte freundlich. „Immerhin handelt es sich um die Vorführung eines Prototyps, mit dem wir noch keine Erfahrung gesammelt haben. Wir müssen nun sehr genau analysieren, ob es innerhalb des Systems zu einer Überlastung kam oder ein Fehler in der Umsetzung der Konstruktion vorliegt.“

      John Redfeather erkannte eine gewisse Genugtuung in der Mimik von Gordon-Gor, während die beiden anderen Norsun eher betroffen wirkten. „Ich darf darauf hinweisen, dass diese Vorführung keineswegs ein Fehlschlag war. Sie haben miterleben können, wie viel Beschuss die Orion schadlos überstanden hat, bis es zu diesem unglücklichen Vorfall kam. Es kann sich nach meinem Ermessen jedoch nur um einen kleinen Fehler handeln, der zu diesem bedauerlichen Zwischenfall führte und den das Team um unsere wissenschaftliche Hoch-Koordinatorin sicherlich rasch beheben wird.“

      „Dieser bedauerliche Zwischenfall zeigt leider deutlich, wie sehr wir im Augenblick auf die Unterstützung unserer Freunde angewiesen sind“, sagte Bao Wang in die Stille des Saals.

      Mbuto Sangales erhob sich. „Wir stehen sicherlich alle noch unter dem Eindruck dessen, war wir gerade miterlebt haben. Ich schlage vor, die Versammlung für eine kurze Pause zu unterbrechen, in der wir uns alle stärken können. Danach können wir die Beratung dann wieder aufnehmen.“

      Der Beschluss war selten einmütig.

      Kapitel 6 Geheimabsprache

       Büro des hohen Rates Mbuto Sangales

      John Redfeather sah nur eine Möglichkeit, Gordon-Gor noch erfolgreich entgegentreten zu können: Er musste der kleinen Mutter Gerrun von seinem Verdacht berichten, dass die Konstruktionspläne auf Betreiben von Gordon-Gor verändert worden waren, und darauf hoffen, dass die kleine Mutter auf Seiten der „Hüter des Eis“ stand. Sie hatte schon bewiesen, dass sie tatsächlich eine Befürworterin der Menschen war, doch das besagte nicht, dass sie sich offen gegen den Oberbefehlshaber der großen Mutter stellen würde. Zumal sie bedenken musste, dass dieser eigentlich nicht ohne das Wissen und Einverständnis der Oberherrin aller Norsun handeln würde.

      John musste die kleine Mutter unter vier Augen, am besten noch in Begleitung von Sker-Lotar sprechen, der sich ebenfalls schon oft als Fürsprecher der Menschen bewährt hatte und der ebenfalls eine gesunde Abneigung gegen Gordon-Gor hegte. Er war inzwischen in den Verdacht gegen das Höchst-Wort eingeweiht und hatte kaum Überraschung gezeigt.

      „Gordon-Gor ehrlose Ehre“, hatte der Wissende ohne Zögern gemeint. „Für Norsun große selbstverständliche Verständlichkeit, Interessen und willentlicher Wille von großer Mutter und Stämmen der Norsun an erster Stelle. Gordon-Gor willentlicher Wille Gordon-Gor zuerst. Nicht ehrenhafte Ehre.“

      Candice Bergner und Hoch-General Omar ibn Fahed verhalfen John zu der notwendigen Möglichkeit. Sie nahmen Gordon-Gor und Kentor-Ger in Beschlag, indem sie mit beiden die Möglichkeit eines Fehlers in der Konstruktion des Wabenschirms diskutierten. Diese Zeit nutzte der Wissende Sker-Lotar, die kleine Mutter gemeinsam mit John in das Büro von Mbuto Sangales zu dirigieren, wo John schonungslos von seinem Verdacht berichtete.

      Die Zeit der gemeinsamen Verhandlungen in der Outer-Rim-Station und die Gefangenschaft durch Desara-dal-Kellon trugen sichtlich dazu bei, dass die kleine Mutter den Ausführungen von John aufmerksam zuhörte. John berichtete vom Verhalten des Höchst-Wortes in der Schlacht um Tensa, sein Verhalten bei den Verhandlungen über den Bündnisvertrag und die Verzögerung des Hilferufes an die große Mutter. An einige Dinge konnte sich die kleine Mutter gut erinnern, in anderen Dingen musste sie auf das Wort von John vertrauen.

      Sker-Lotar gab sicherlich den Ausschlag, als er am Ende von Johns Ausführungen die Fühler nach vorne legte. „Menschenwesen John Redfeather ist ehrenhafte Ehre und spricht wahrliche Wahrheit. Gordon-Gor ist schändlich schandhaftes Wesen.“

      „Solche unehrenhafte Ehre?“ Die kleine Mutter begann im Büro des hohen Rates eifrig auf und ab zu gehen. John musste unwillkürlich lächeln, da er dies ebenfalls oft in seinen Räumen tat, wenn er sich auf ein Problem konzentrierte. Dabei legte er meist auch die Hände auf dem Rücken ineinander. „Das Höchst-Wort der großen Mutter von solch unehrenhafter Ehre? Ich kann es nicht glaubhaft glauben.“ Sie blieb stehen und sah John forschend an. Der Anblick der Schlitzpupillen in den Facettenaugen der Norsun war für diesen noch immer fremdartig und schwer zu deuten. „Beweisende Beweise?“

      „Nur deutliche Indizien, aber leider keinen handfesten Beweis“, gab John missmutig zu. „Doch die Hinweise lassen keinen anderen Schluss zu. Die Konstruktion des Wabenschirms der Norsun unterscheidet sich in einigen Punkten von den Konstruktionsplänen, die man an uns übergeben hat. Besonders die vollkommen unnötigen Zwischenrahmen schwächen den Schutz unserer Schiffe nicht unerheblich.“

      „Planende Pläne für formbare goldene Energie zeigen“, verlangte die kleine Mutter. „Doch beweisender Beweis schwierig. Schwerwiegend schwierig. Mögliche Möglichkeit, dass Gordon-Gor von unehrenhafter Ehre. Aber Gordon-Gor Höchst-Wort der großen Mutter. Schwierige Schwierigkeit.“

      John Redfeather begriff, in welcher Zwickmühle sich die kleine Mutter befand. Die Manipulation des Wabenschirms mochte von Gordon-Gor initialisiert worden sein, aber er musste eine Reihe von Mitwissern haben, welche die Konstruktionspläne entsprechend verändert hatten, und es war fraglich, ob dies ohne das Wissen der großen Mutter hatte geschehen können. Und selbst wenn diese nicht eingeweiht war, so handelte es sich bei Gordon-Gor immerhin um ihren militärischen Oberbefehlshaber. Ohne handfeste Beweise musste es der kleinen Mutter Gerrun nahezu unmöglich sein, gegen das Höchst-Wort vorzugehen. Zumal sie letztlich befürchten musste, dass die große Mutter doch selbst in die Machenschaften verwickelt war. Fraglos war sie im Augenblick zwischen der Loyalität zu den menschlichen Hütern des Eis, die ihre Stammwelt gerettet hatten, und der zu der großen Mutter und ihrem Volk hin und her gerissen.

      Sie begann erneut auf und ab zu gehen. „Ohne beweisende Beweise keine unehrenhafte Ehre von Gordon-Gor“, sagte sie schließlich. „John Redfeather geben beweisende Beweise, sonst kleine Mutter keine helfende Hilfe gegen Höchst-Wort.“

      „Das kann ich gut verstehen“, gab John zu. „Dennoch bitte ich die kleine Mutter im Namen der Hüter des Eis, uns behilflich zu sein.“

      „Wie helfende Hilfe?“

      „Es würde uns schon sehr helfen, wenn die Bedingungen des Bündnisvertrages

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