BESESSENHEIT. Kiki Abers
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-Ach, nein. Ich habe nur vergessen, dass ich Mario versprochen habe, heute bei ihm vorbeizuschauen. Jetzt wird er wieder schmollen.- sagte sie, setzte sich bequemer in den Sessel und beobachte dabei ihre, aus den hochhackigen Sandalen herausstehende, Zehen.
-Maja, entschuldige, aber ich kann es nicht verstehen, wie kannst du mit diesem Schwulen befreundet sein? – warf Marek ein, der schon das zweite Glas schnell geleert hat.
-O, o, Kumpel, pass auf! Meine Frau verzeiht niemandem solche Worte. Mario ist großartig und unantastbar! Ich habe mich damit abgefunden. – Alexander ergriff sofort das Wort.
Er kannte Maja und wollte verhindern, dass sie aggressiv reagieren würde, denn die Atmosphäre war heute schon sowieso irgendwie eigenartig.
Wanda und Maja sprachen über Frauenthemen, und die Männer, wie üblich, über alles, was ihre gemeinsame Klinik betraf, über Operationen und Patientinnen.
-Gut, wenigstens im Sommer musst du nicht an den Abenden operieren, weil es erst sehr spät dunkel wird. – Maja wandte sich an ihren Mann, als sie hörte wovon er sprach.
Alle prominenten Damen kamen bei der Dunkelheit in die Klinik, in der Hoffnung, unter der Abdeckung der Nacht nicht bemerkt zu werden. Sie trugen Perücken, dunkle Brillen, um die lauernden Paparazzi zu täuschen.
-Dafür operieren wir im Sommer aber weniger und verdienen auch weniger. – antwortete ihr darauf Marek.
-Du verkleinerst den Weibern die dicken Ärsche, saugst ihnen das Fett ab, oder manchen Bescheuerten machst du Titten wie Wassermelonen. Solche Eingriffe lassen sich sehr oft unbekannte, junge Mädchen machen, und sie scheißen darauf, ob sie jemand beim Hereingehen in eure Klinik beobachtet. Manchmal geben sie sogar jemandem vom Privatfernsehen Bescheid, um dabei gedreht zu werden, kassieren dafür ein gutes Geld, und die Operation haben sie schon bezahlt. Unabhängig von der Jahreszeit, die Arbeit hast du immer! – antwortete sie ihm darauf.
Alexander reagierte schon nicht mehr auf ihre Ausdruckweise.
Marek und Wanda kannten sie doch gut, und außerdem, es störte sie nie. Er saß bequem, halb liegend im Sessel und nippte an dem Glas.
-Maja, vielleicht wollen wir schon gehen? – fragte er sie und blickte auf die Uhr.
Sie schaute mit Wanda die Kinderwagen in einem Katalog an.
Es versetzte sie wieder in eine traurige Stimmung. Wie glücklich sie wäre, wenn sie das für ihr eigenes Kind aussuchen könnte.
-Wanda, also, wie ist es? Fährst du morgen nach Urle?
Wenn ja, dann wünsche ich dir eine schöne Zeit dort, und küsse
bitte dein Töchterchen von mir.-
Die Hitze wirkte auf alle fürchterlich, und es wurde keine Wetteränderung angesagt.
- Maja, musst du im Auto rauchen?- Alexander hat schon alle Scheiben herunter gedreht, weil sie die Klimaanlage schlecht vertrug. Während der Fahrt kam durch die Fenster ein angenehmer, erfrischender Wind herein. Sie inhalierte noch einmal und drückte ungern die Zigarette aus. - Gut, dass der eigenartige, von etwas Klebrigem geschwollene Abend vorbei ist. – dachte sie noch, bevor sie ihre Nase in das Kissen drückte und einschlief.
6.Kapitel
-Ich danke dir noch mal, Maja, für dieses großartige Geschenk.
Weißt du, bei der Premiere ist doch im Zuschauerraum eine besondere Atmosphäre. Ich kann mir vorstellen, welche Anspannung hinter den Kulissen herrscht. Domingo, als Cavaradossi, hat sich selbst übertroffen, und diese junge Sängerin, als Tosca, hat sich tapfer neben ihm behauptet. Ein großartiger Dirigent, ein großartiges Orchester, die Regie und das Bühnenbild waren zum Glück nicht zu sehr modern. Ich denke, die Kritiker werden nichts zu bemängeln haben. -
Alexander hatte Ahnung von der Musik. Seit der Kindheit lernte er das Klavierspielen. Seine Lehrerin war seine Mutter, die doch Pianistin war. Seit jüngstem Alter ging er in die Konzerte in der Philharmonie und in die Oper, war also ein geübter Zuhörer.
-Bei der heutigen Technik ist die Welt klein geworden.
Mittagessen in Mailand, Abendessen in Warschau.
Schade, dass das Wochenende so schnell vergangen ist. Ich hatte nicht mal genug Zeit, um durch die Geschäfte zu schlendern. Ich mag die italienische Mode sehr. Alex, mach mir bitte den Reißverschluss auf. – Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihm und streifte, die in Italien neu gekauften hochhackigen Pumps, ab.
-Maja, wie hältst du solche Tortur aus? – Er schaute die sehr hohen und sehr dünnen Absätze an. – Für mich siehst du auch dann sexy aus, wenn du an den Füßen flache Schuhe hast.-
Wie jeder Mann hatte er keine Ahnung davon, dass eine Frau nicht nur ihrem eigenen Mann gefallen möchte, sondern auch anderen und vor allem sich selbst und ihren Freundinnen.
Er half ihr das Kleid auszuziehen und begab sich ins Bad.
-Gehst du unter die Dusche? Warte, dann duschen wir
Zusammen. – rief sie ihm nach und fing an den Schmuck abzunehmen.
-Ich möchte mich nur schnell erfrischen und träume vom
Bett. Ich falle wörtlich um. – antwortete er, ohne sich umzudrehen.
-Verfluchter Mist! – dachte sie wütend. – In der letzten Zeit fällst du ständig wörtlich um, nicht mal kuscheln möchtest du.-
Über das ganze Wochenende in Mailand hatte er keine Lust auf sie.
Sie versuchte ihn zu verführen, was er früher sehr gerne hatte, aber ohne Erfolg. Sie drückte sich an ihn, und als sie seine Genitalien anfasste, stellte sie fest, dass er eine Erektion hatte. Sie wunderte sich.
-Maja, bitte, hör auf. – sagte er, als sie seinen Penis in der Hand hielt.
-Hast du keine Lust?- Sie verstand jetzt gar nichts.
-Jetzt nicht. – Er lag mit dem Rücken zu ihr gedreht.
-Und warum steht er dann?-
-Ich weiß nicht. – Er lag bewegungslos.
-Dann streichel mir wenigstens ein bisschen den Rücken. – bat sie ihn und küsste seinen Nacken.
-Nein, du wirst dann sofort mehr wollen. Schlaf schon. – murmelte er mit schläfriger Stimme.
Beleidigt rutschte sie von ihm weg, drehte sich mit dem Rücken zu ihm, drückte die Nase in das Kissen und weinte die halbe Nacht.
Am nächsten Tag frühstückten sie in dem Hotelrestaurant. Sie saß schmollend, mit roter Nase, geschwollen vom Weinen, und sprach mit ihm nicht.
-Maja, bist du böse mit mir? Ich bin wirklich gestresst, überarbeitet und brauche Relax. Du weißt doch, welche Probleme wir mit der Buchhalterin haben, wir müssen sie entlassen, und es ist nicht einfach, jemand wirklich guten für ihre Stelle zu finden. – Seine Stimme