BESESSENHEIT. Kiki Abers

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BESESSENHEIT - Kiki Abers

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war nie mit ihrem Aussehen zufrieden. Sie war mittelgroß, schlank mit kleinen Brüsten, hatte schöne Beine und trug gern kurzen Mini. Ihre Gesichtshaut hatte immer Farbe eines Pfirsichs. Die hohen Wangenknochen betonten ihre schrägstehenden grünen Augen. Wenn sie lachte, aber auch wenn sie aufgeregt war, bildete sich auf einer Seite, neben dem Mund ein kleines Grübchen.

      Nicht zu volle, aber interessant geschnittene Lippen und kleine leicht Stupsnase, waren immer ihr Kummer. Sie dachte, wenn sie eine gerade Nase und große, volle Lippen, so wie bei Elka, der Tochter des Hausmeisters, hätte, dann wäre sie hübscher. Die Jungen sagten immer, Elka habe sexy Mund und jeder von ihnen wollte sie küssen. So wirklich, war sie nur mit ihren goldblonden Haaren, die leicht lockig waren, zufrieden. Seit jüngsten Jahren, ließ sie niemanden außer Marian, an sie heran und trug sie immer lang.

      Als sie ihn in Paris besuchte, dann schnitt er ihre Haare fachlich und gab ihnen schöne Form. Danach brauchte sie nichts mit ihnen tun, nur waschen und pflegen. Immer hatte sie gute Frisur.

      Sie hat bemerkt, wenn sie über die Straße ging, gafften sie Kerle mit Begeisterung in den Augen.

      Die Mädchen beneideten sie sogar um ihre Haare, und besonders Jola, die drei Haare in fünf Reihen hatte.

      Einst, als sie zu ihr ging, traf sie vor dem Gartentörchen einen jungen, interessanten Mann, der gerade aus dem Haus kam.

      Er lächelte sie an und begrüßte sie höfflich. Sie gingen an einander vorbei, blieben dann stehen, drehten sich um und einen Moment lang schauten sie sich in die Augen.

      Maja spürte wie ihre Knie weich wurden.

      -Wer war das? – fragte sie in der Tür stehende Jola, die noch dem sich entfernendem Mann winkte.

      - Klasse! Nicht Wahr? Das ist Alexander, unsere Eltern sind seit Jahren befreundet und möchten uns verkuppeln – sie lachte – Er hat schon lange her mein Herz erobert. Leider fliegt er nach Boston und kam eben, um sich zu verabschieden.

      - Nach Boston? Warum? Für lange?- sie fragte neugierig und verbarg leichte Enttäuschung in der Stimme.

      - Er ist Arzt, spezialisiert sich in der plastischen Chirurgie.

      In Boston wird er in einer Fachklinik lernen, die einem guten Kollegen seines Vaters gehört. Nur deswegen ist es möglich. Er hofft, dort am Meisten zu lernen. Er weiß noch nicht, wie lange er dort bleiben wird. Ich bin sicher, er wird mich einladen.- Jola sprach über ihn erregt, mit verträumten Augen.

      -Jola, seit ihr beide ein Paar? – fragte Maja, etwas beunruhigt.

      - Ich weiß selbst nicht, was ich darüber denken soll.- sie nahm ihre Freundin am Ellenbogen und ging mit ihr auf die Terrasse, wo die Haushälterin, sympathische, mollige, mit den Haaren zu einem Dutt gebunden, ihnen den Tee servierte.

      -Einmal hat er mich geküsst – sprach sie weiter, als sie bequem in den Rattansessel Platz nahmen – bei uns auf der Party. Danach bat er mich um Verzeihung, sagte etwas, es wäre der Champagner! Ich verstehe es bis heute nicht, was hätte ich ihm verzeihen sollen, ich war doch sehr zufrieden und bedauerte nur, dass er mich nicht länger geküsst hat. Und was meinst du dazu? - sie reichte Maja einen Teller mit köstlichen, hausgemachten Plätzchen.

      - O je, arme Jola, das ist doch klar, dass er sie nicht will – dachte sie und kaute langsam an einem Stück Nuss, das im Keks war und wusste nicht, warum die Feststellung ihr so angenehm war.

      - Was könnte ich dazu sagen? Ich kenne ihn nicht.- sie schluckte herunter und antworte nach einem Schweigemoment.

      - Wir werden sehen, was die Zeit zeigen wird. Vielleicht, wenn ich ihn besuche und wir werden allein sein, dann wird er sich entscheiden.- sagte sie und griff wieder nach einem nächsten Plätzchen.

      Bei diesen Worten verspürte Maja unangenehmen Druck am Herzen.

      Sie blieben noch eine Weile sitzen, plauderten, tratschten und danach schwammen sie im Swimmingpool.

      Manchmal kam Jola zu ihr nach Hause, meistens dann, wenn sie etwas, was Maja für sie schneiderte, anprobieren sollte.

      Weil sie aus keiner Neureichen Familie war, sondern aus einem alten Adelsgeschlecht, war sie nicht arrogant, niemals war sie Maja gegenüber erhaben. Sie kritisierte nie ihre Familie, oder die Wohnung und immer war sie zu allen sehr nett, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Manchmal sogar schaute sie in die Küche, fragte Majas Mutter, was sie kochte, dass es so köstlich duftet und blieb gern bei ihnen zum Mittagessen.

      Als Marian endlich nach Polen zurück kehrte und eröffnete seinen eigenen Friseurladen „Salon Mario“, schlug er Maja vor, ihre Kleider bei ihm zu präsentieren.

      Sie stellten einen eleganten Ständer und hängten wunderschöne, elegante Kleider auf.

      Maja fing an Furore zu machen! Nach einigen Tagen war der Ständer leer. Prominente Kundinnen waren begeistert, und Maja wurde schwindlig beim zählen des verdienten Geldes. Sie konnte nicht schnell genug entwerfen und schneidern, jedes Modell fertigte sie nur ein Mal. Die Nachfrage war enorm.

      Sie hat bei Finanzamt ihre Tätigkeit angemeldet, bekam eine Nummer und zahlte die Steuer.

      -Was für eine Schönheit! Wie originell! Sie hat nicht nur ein Katzengesicht aber sie bewegt sich auch so wie eine Katze. Welche Grazie! Und welche Eleganz! – ein Stammkunde von Mario war begeistert bei Majas Anblick.

      Er war ein berühmter Modefotograf und manchem Model half er bei der Karriere.

      -Mario, Darling, wer ist sie?- fragte er mit affektierter Stimme.

      - Sie ist meine beste Freundin, Maja – erklärte Mario, als er ihm seinen dicken Schopf modellierte.

      - Maja – rief der Fotograf durch den ganzen Salon – Du bist wunderschön!

      Maja fühlte sich jetzt blöd und hielt ihn für einen Verrückten. Alle Leute im Salon schauten sie jetzt an. Sie wurde rot wie eine Tomate, drehte allen den Rücken und befasste sich mit dem aufhängen von neuen Klamotten.

      - Ich möchte dir meinen Stammkunden vorstellen. Das ist Johnny, der großartigste Modefotograf – Mario stand hinter ihr.

      Sie drehte sich zu ihnen um und reichte dem Fotografen die Hand.

      -Hallo, angenehm – sagte sie mit einem Lächeln.

      - Hellou, - sprach er übertrieben – vom Nahen bist du noch schöner. Wer hat dich so geschaffen?

      Maja kannte gut solche Art zu sprechen.

      -Warum manche Tunten schaffen es nicht normal zu reden? – schoss ihr durch den Kopf.

      - Möchten Sie meine Kollektion fotografieren? Aber ich kenne keine Models – sagte sie und blickte zu Mario.

      - Ach, sag nicht zu mir Sie, Darling, sag zu mir Johnny. Wo zu dir irgendwelche Models? Du selbst wirst du das Alles präsentieren.

      Ich werde aus dir einen Star machen! Dein Gesicht wird auf die Titelseite des Vogue gehen. Morgen früh sehe ich dich in meinem Studio, um elf. Komm ungeschminkt und bring das Alles mit – er zeigte auf den Ständer.

      Er gab ihr seine Visitenkarte und fragte nicht mal, ob sie einverstanden wäre.

      -Bis

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