Das Paradies ist zu Ende. Louis Lautr

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Das Paradies ist zu Ende - Louis Lautr

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Ideen gekommen, wir hätten jedoch nicht abgeschrieben, der Inhalt wäre sicher ähnlich, aber jeder hätte seinen Aufsatz geschrieben. Ich fragte: „Hat Ros recht, wenn sie meint, es würde trotz der Hitze und des Wassers, das aus dem Meer verdunstet, nicht regnen weil die warme Luft die Feuchtigkeit behalten würde?“ Madame sagte: „Meine liebe Ros, du bist wirklich sehr klug, denn du hast recht. Es gibt in heißen Regionen am Meer manchmal eine Luftfeuchtigkeit von über 90 % deshalb regnet es dort kaum und die Menschen schwitzen stark. Ich finde es klasse, dass ihr euch darüber Gedanken gemacht habt. Im englischen gibt es dafür den Ausdruck, Teamwork. Ich sehe mir eure Aufsätze an, habt ihr denn schon gekuschelt oder geschmust?“ Ros antwortete: „Wir sind noch nicht dazu gekommen, aber stellen sie sich vor, im Lus gefällt meine Mutter so gut, dass sein Penis aufsteht, weil ihn meine Mutter erregt.“ Madame antwortete: „Warum wundert dich das. Ihr alle habt tolle Mütter, die ich sehr bewundere. Louis Mutter hat ihren Mann in Hitlers schrecklichem Krieg verloren, obwohl Louis Vater ein Gegner von Hitler war. Die Mutter von Louis ist eine tolle Frau, die ihre drei Kinder sehr liebevoll erzieht. Louis und seine Geschwister sind eine Familie die, obwohl sie wenig Geld haben, viel unternehmen und viele Erlebnisse teilen. Sie haben einen innigen Familienzusammenhalt. Reinhilds Mutter ist eine emanzipierte Frau, die ich ebenfalls gern mag, sie ist manchmal traurig, weil sie nicht weiß, ob ihr Mann noch lebt und wie es ihm geht. Ihre Trauer versucht sie zu verbergen und ist nach außen meist fröhlich, das Liebste was sie hat, ist ihre nette Tochter. Frau Gründer hat einen Kleiderladen angefangen und großen Mut bewiesen, denn mit ihrem Laden und mit ihrer Geschicklichkeit beim Nähen, verdient sie inzwischen ordentlich Geld, sie kauft bald einen Motorroller und liebäugelt mit der NSU Lambretta, oder einer Vespa. Liebe Lin, deine Mutter ist ein Schatz, sie half deinem Vater, als er schwerverletzt im Lazarett lag und hat mit ihren Lebensmitteln Ärzte bestochen, damit sie deinen Vater operieren. Sie hat zusammen mit euch Kindern den Bauernhof und die Tiere versorgt. Sie ist eine herzliche, liebe und großzügige Frau. Und du meine liebe Ros hast eine intelligente Mutter, die deinem Vater in seiner Praxis hilft, seine Abrechnungen und seine Buchhaltung macht. Sie hielt auch zu ihm, als er entnazifiziert und eingesperrt war. Freu dich doch, wenn deine Mutter dem Louis gefällt, denn du siehst ihr ähnlich und wirst später so hübsch wie deine Mama. Ich freue mich, dass ich unserem Louis gefalle und dass ich ihn sexuell errege. Du hast natürlich recht, nicht jeder elfjährige Junge reagiert auf erwachsene Frauen. Louis hatte eine verschmuste Patentante, die ihn liebte. Im Kindergarten hatte er sich in seine Kindertante verliebt, aber dabei ist es nicht geblieben, sie liebte ihn ebenfalls, er wurde süchtig nach ihr. Dann erlebte er, dass sie sich verabschiedet hat und nach Frankreich ging. Wahrscheinlich sehnt er sich manchmal nach der hübschen Helga, die ihm das Paradies zeigte. Die junge Frau ist unverändert hübsch, sie war lieb und zärtlich zum kleinen Louis.“ Ich fragte: „Madame, woher wissen sie, ob d' Helga immer noch hübsch ist?“ Madame antwortete zu unserem Erstaunen: „Ich habe sie mit meiner Freundin besucht und mich mit ihr unterhalten. Helga hat ein süßes zweijähriges Töchterchen, es geht ihr gut im Elsass, sie spricht französisch und die große Familie ihres Mannes liebt sie sehr. Sie haben Landwirtschaft mit einem Weingut und produzieren edlen Pinot Noir. Sie haben eine Schnapsbrennerei und brennen Trester, in Frankreich nennen sie ihn, Marc d’ Alsace und sie haben Bienenvölker. Ich habe sechs Flaschen Wein und drei Kilo Honig gekauft. Die Familie wollte es uns schenken, aber den Wein und den Honig bezahlte ich. Sie haben auch eine kleine Fischzucht und züchten Forellen, die sie räuchern und als geräucherte Forellenfilets verkaufen. Sie backen wunderbares elsässisches Brot. Eine Flasche Schnaps, ein Brot und zwei geräucherte Forellenfilets mussten wir als Geschenk annehmen. Die Großfamilie lebt in einem Anwesen, das aus mehreren Häusern besteht. Ich glaube es sind Eltern, zwei verheiratete Brüder und eine Schwester. Eine der beiden Schwägerinnen lernte ich kennen, sie ist so alt wie Helga und spricht mit Helga meist deutsch. Man merkt, dass beide Frauen sich sehr mögen. Als ich Helga erzählte, dass ich eure Lehrerin bin, sagte sie, ich soll Louis und Rosanna grüßen und euch einen Kuss von ihr geben. Da Helga feuchte Augen bekam, als sie von euch sprach, fragte ihre Schwägerin, wie alt meine Schüler wären. Ich sagte, sie wären jetzt elf. Helga sagte, im Kindergarten mochte ich die Beiden, Louis hat mich auch noch besucht, als er zur Schule ging. Es hat mich gerade an mein Dorf erinnert, deshalb wurden meine Augen feucht. Ich erzählte ihr, ich würde mich jeden Tag auf meine Schüler freuen. Als wir uns verabschiedeten, bedankte sich Helga für unsern Besuch und fragte, kann ich mich mit mir treffen, wenn ich meine Mutter besuche? Ich bestätigte, dass ich mich über ihren Besuch freuen würde. Kinder, was meint ihr? Wir könnten Helga in den Ferien besuchen. Ihr Ehemann ist sehr nett, aber er ist auf seine hübsche Frau, aus Deutschland sehr stolz und eifersüchtig. Er denkt sicher nicht, dass Louis mit Helga geschmust hat, aber eifersüchtige Menschen haben oft ein drittes Auge.“ Ich sagte: „Eifersucht ist für Helga ein Problem, weil sie nur sich selbst gehört, aber was ist ein drittes Auge?“ Madame antwortete: „Das dritte Auge hat mit Esoterik und indischer Religion zu tun, es ähnelt vielleicht unserem sechsten Sinn und sieht Dinge man eher fühlt, als sieht. Mein Kleeblatt, Eifersucht macht misstrauisch und ist problematisch. Eine Liebesbeziehung braucht Vertrauen und kein Misstrauen.“ Madame erzählte vom Besuch beim Bürgermeister: „Er dankte mir, dass die schreckliche Geschichte ein gutes Ende fand und versprach, seinen Büttel durchs Dorf zu schicken um die Bürger am Sonntag in die Kirche zu bitten. Auch beide Ärzte wollen ihre Patienten beeinflussen, damit möglichst viele am Sonntag zur Kirche gehen.“ Dr. Ralwor, unser Hausarzt unterhielt sich wohl länger mit Frau Kofer. Als meine Mutter drei Tage später bei ihm war, sprach er mit ihr über unsere Lehrerin und sagte, er hätte diese selbstsichere, junge Lehrerin bewundert. Leider wären engagierte Lehre selten. Madame schenkte uns ein Gläschen von ihrem tollen Himbeergsäls ein und wurde fast feierlich, als sie sagte: „Ich überlegte unterwegs, wie blöd es für euch ist, wenn ihr schmusen wollt und eine Kirche, oder Kapelle aufsuchen müsst und euch fürchtet, gesehen zu werden. Ich ließ beim Schlosser Haug einen zweiten Schlüssel fertigen. Für den suchen wir im Treppenhaus ein Versteck. Wenn ihr schmusen wollt, könnt ihr meine Tür aufschließen und ins Gastzimmer gehen. Ihr müsst mich nicht fragen. Sollte ich Besuch haben, dann schließe meine Türe und lasse den Schlüssel im Schloss. Lin schaute Madame an und sagte. „Was mache ich, wenn ich am Mittwoch in ihr Gastzimmer gehe und dr Lus mit Ros im Nescht vögelt.“ „Aber Lin“, sagte Madame, „am Mittwoch und Donnerstag sind wir alle hier, da braucht niemand von euch einen Schlüssel. So jetzt schauen wir, ob wir für den Schlüssel einen Platz finden.“ Wir schauten uns im Treppenhaus um, ich versuchte ob die Stäbe vom Treppengeländer locker waren und fand einen, den man raus nehmen konnte. Es ist der vierte von oben, den kann man hoch drücken und raus nehmen, den Schlüssel in das Loch legen und den Stab wieder reinstecken. Madame sagte: „Mein Schatz, du hast einen perfekten Platz gefunden.“ Alle probierten, ob sie den Stab rausnehmen konnten. Madame sagte: „Jetzt müssen wir noch unsere Strafen empfangen und ich erkläre euch was der Pranger für eine Bedeutung hat und wann er Verwendung fand. Der Pranger entstand in Europa im Mittelalter, so um 1530 und wurde bis etwa 1650 angewandt. Er wurde meist an Plätzen aufgestellt, die von vielen Bürgern besucht wurden, in der Nähe des Rathauses, oder in der Nähe der Kirche. Man nannte den Pranger auch Schandpfahl. Denn es war eine Schande, wenn Menschen verurteilt wurden, am Pranger zu stehen. Es vernichtete meist ihre Existenz, weil sie danach fast immer den Ort verlassen mussten, mit dieser Schande konnten sie nicht mehr im Ort leben. Oft wurde ein Halseisen an einem öffentlichen Gebäude angebracht. Oder es wurde in Boden ein Holzpfahl mit einem Halseisen eingelassen. Es gab einen Sitzpranger, in einem Käfig. In Frankreich hatte man einen Drehbaren Pranger entwickelt, um den Delinquenten nach allen Seiten auszustellen. Der Pranger hatte immer das Ziel, den Bestraften öffentlich auszustellen. Das Nazireich verwendete den Pranger, nicht mehr in der damaligen Form, Menschen wurden öffentlich vorgeführt und als Volksschädlinge, oder als Volksverräter diffamiert. Für Frauen war im Mittelalter das Peinpferd eine Strafe, sie wurden auf einen dreieckigen Klotz gesetzt, der ihnen die Beine spreizte und die scharfe Kante des Holzes gegen ihre Scham drückte. Die Strafe wurde meist noch verschärft, indem man schwere Steine als Gewichte an ihre Füße band. Das Dritte Reich unter Hitler hatte sich grauenvolle Strafen für Volksschädlinge oder Volksfeinde ausgedacht. Bei Angelika verwenden wir den Pranger im übertragenen Sinn, indem wir Menschen von der Gemeinschaft ausstoßen, deshalb stehen sie, wie Angelika, wenn in der Schule niemand mit ihr spricht, am Pranger. Madame sagte: „Wir bestrafen uns heute nicht. Lin weil du nicht in der

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