Das Paradies ist zu Ende. Louis Lautr

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Das Paradies ist zu Ende - Louis Lautr

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möchte dir persönlich danken. Eure Lehrerin ist klasse, sie holt mich am Sonntag ab, um mit uns in die Kirche zu gehen. Ich bin gespannt, wie sich der Vikar entschuldigt.“ Als Erhard von der Toilette kam, sah er mich bei Angelika stehen und rief laut: „Jetzt schmeckt der Louis scho in andere Klassen an Weiber!“ Als Angelika bemerkte, dass ich überlegte, ob ich mich mit ihm prügeln soll, hielt sie mich fest und sagte: „Lass ihn, es wäre schade wenn du eine geschwollene Nase hättest. Wenn ich irgendwann was für dich tun kann, sag‘s mir.“ Als Hartmut kam, sagte ich: „Du musst deiner Mutter sagen, dass sie am Sonntag nicht in die Kirche kommt, ich bin sicher, der Dekan wälzt alle Schuld auf deine Mutter ab und behauptet, sie hätte die Geschichte erzählt, dann steht sie vor der ganzen Gemeinde als Lügnerin da. In Wirklichkeit hat der Dekan, das Gerücht von der Kanzel verbreitet.“ Hartmut sagte: „Ha Louis, i kann doch mei Mutter nit vom Kirchgang abhalte.“ Als es klingelt rannte ich ins Klassenzimmer. Wir behandelten in Naturkunde, das Wachstum und die Vermehrung von Pflanzen, Tieren und Menschen. Als die Schule aus war, wartete ich mit Linde, bis Frau Kofer ihre Sachen gepackt hatte. Sie sagte: „Ich habe unser Essen gestern Nacht vorbereitet und muss nur beim Hirscher was einkaufen. Wenn ihr den Auflauf in Backofen schiebt und den Tisch deckt, essen wir.“ Frau Kofer hatte einen Kartoffelauflauf mit Gemüse vorbereitet, den Linde in Backofen schob. Sie überlegte, ob sie den Backofen auf 200 Grad einstellen sollte und schaute die Glasschüssel an, in der der Auflauf war. „Toll“, sagte Linde, „das mache ich zu Hause auch mal. Sie hat Kartoffeln in Scheiben geschnitten, Hackfleisch und Karotten dazwischen gelegt, Käse gerieben, Zwiebeln geschnitten. Saure Sahne ist auch drin, es schmeckt sicher gut.“ Als wir den Tisch gedeckt hatten und der Backofen heiß war, schob sie die den Auflauf in Backofen. Dann umarmte sie mich, legte den Kopf auf meine Schulter und sagte: „Ich ängstige mich um Gerda. Bitte tröste mich und erzähl mir was Lustiges, damit ich nicht immer dran denke. Wenn Gerda nachher einsteigt, muss ich so tun, als ob ich keine Angst hätte. Sonst ängstigt sich Gerda auch, wenn alles vorbei ist, überlegen wir, was wir mit dem Seiler machen. Man sollte ihn kastrieren.“ Ich drückte sie an mich und streichelte ihren Po und sagte: „Mit dem Seiler lassen wir uns ganz bestimmt was einfallen. Das besprechen wir mit deiner Schwester, wenn es ihr besser geht.“

      Als Madame vom Einkaufen kam, war der Auflauf beinahe fertig. Lin fragte, ob sie die Zutaten richtig erraten hätte und zählte sie alle auf. Madame sagte: „Lin du wirst eine tolle Hausfrau, aber denke daran, dass du mit deiner Intelligenz mehr werden kannst, als eine gute Bäuerin und Hausfrau.“ Zum Nachtisch gab es einen Schneeberg, nach dem Rezept meiner Mutter. Lin die das Rezept nicht kannte fand den Nachtisch spitze. Sie bat Frau Kofer um das Rezept, schrieb es auf und sagte: „Ich habe zu Hause ein dickes Heft mit Rezepten.“ Linde und ich wuschen nach dem Essen das Geschirr ab und räumten es auf. Wir schauten uns um, ob wir noch etwas helfen konnten, weil am Samstagmorgen Frau Kofer alleine war und zur Schule ging, wir wollten ihr keine Arbeit hinterlassen. Wir deckten den Tisch für ihr Frühstück. Als sie mit uns zum Auto ging, sagte sie: „Ich muss im Unterdorf noch tanken.“ Damals gab es einen Tankwart der den Benzintank füllte, das Öl kontrollierte und die Autoscheiben säuberte. Er wünschte uns gute Fahrt. Frau Kofer holte Gerda ab, die an der Weggabelung mit einer Reisetasche wartete. Sie hatte sich unter einen Baum gestellt, damit sie niemand sah und stieg rasch ein. Bevor wir auf die Straße kamen, begann erneut die Prozedur, mit Augen verbinden. Ich lag mit Linde auf der hinteren Bank, wir hatten uns auf die Seite gelegt und konnten unseren Atem im Gesicht des andern spüren. Ich schob meine Hand ganz sanft unter Lindes Rock und streichelte sie. Lin schob ihre Hand seitlich in meine Lederhose und streichelte mich ebenfalls. Ich hörte, wie das Auto brummte. Frau Kofer unterhielt sich mit Gerda und fragte: „War es zu Hause ein Problem, weil du einige Tage bei deiner Schwester bist?“ Es war anscheinend kein Problem. Frau Kofer erzählte: „Ich bin oft mit dem Auto alleine unterwegs, ich habe ein Autoradio bestellt, es wird übernächste Woche eingebaut. Es ist so klein, und wird ins Armaturenbrett eingebaut.“ Ich hörte erneut, wie das Auto nach der langen Bergabfahrt bergauf fuhr. Linde sagte: „Der Motor brummt plötzlich laut.“ Ich flüsterte: „Wir fahren bergauf.“ Linde wollte es nicht glauben, weil es nach Hornfleeg bergab ging. Linde sagte leise zu mir: „Dr. Tina wohnt womöglich nicht in Hornfleeg.“ Als wir in Hof fuhren, kam Dr. Tina zum Auto und begrüßte uns, sie nahm mich und Lindtraud bei der Hand und sagte: „Achtung einige Stufen, jetzt sind sie zu Ende.“ Im Haus nahm uns Dr. Tina die Augenbinden ab und sagte: „Wir gehen ins Wohnzimmer, ich habe ich Kuchen gekauft. Meint ihr, dass ihr mir beim Eingriff helfen könnt? Bitte hört mir zu, damit ich später in Ruhe arbeiten kann und nichts mehr erklären muss. Es ist ein Eingriff, den ich nur theoretisch beherrsche und noch nie durchführte. Wenn mir alle helfen, weiß ich dass mir der Eingriff gelingt. In Gedanken ging ich jeden Griff und jede Situation durch. Ich weiß was ich tun muss, aber ich muss konzentriert arbeiten, ihr könnt mich während meines Eingriffs nichts fragen, deshalb könnt ihr jetzt alle Fragen stellen.“ Lindtraud und Frau Kofer hatten im Wohnzimmer den Tisch gedeckt, wir saßen an einem runden Tisch und lobten den Käsekuchen, ich trank Kaffee mit viel Milch. Leider durfte Gerda nichts essen. Dr. Tina sagte: „Wir gehen heute spät ins Bett, deshalb könnt ihr Kaffee trinken.“ Ich bat um einen Zettel und sagte: „Damit ich später nichts mehr fragen muss, schreibe ich mir alles auf.“ Dr. Tina küsste mich und meinte, es wäre eine gute Idee. Linde bat ebenfalls um einen Zettel und sagte: „Der Louis hat oft gute Ideen, aber jetzt bin ich gespannt, was wir helfen können.“ Dr. Tina fragte: „Gerda du hast, wie besprochen, heute nichts getrunken und nichts gegessen?“ Gerda antwortete: „Ich habe mich an alles gehalten, was sie mir gesagt haben.“ Dr. Tina sagte: „Esther geh bitte mit Gerda in mein Behandlungszimmer und zieht sterile Mäntel an und eure Schuhe aus. Mein Behandlungszimmer wurde gestern steril. Wir besprechen, wie ihr mir helfen könnt. Ihr müsst in Gedanken schnell erwachsen sein, denn ich brauche eure zuverlässige Hilfe. Was wir jetzt besprechen, müsst ihr danach vergraben und keinem Menschen erzählen, denn wie besprochen, es ist ein verbotener Eingriff. Ihr dürft es auch später Gerda nicht erzählen, weil wir ihr Baby töten müssen, was für Gerda schwierig ist. Esther kann mir nicht helfen, weil es sein könnte, dass Patienten klingeln, obwohl ich schrieb, dass meine Praxis geschlossen ist. Esther muss das Telefon bedienen und wenn es klingelt zur Haustüre gehen, um Patienten zur Vertretung zu schicken. Wenn Esther zur Haustüre geht, ist sie nicht mehr steril, deshalb kann sie mir nicht helfen. Esther macht Gerda gerade in meinem zweiten Behandlungszimmer einen Einlauf. Sie kann sich hinlegen, bis sie zur Toilette muss. Esther muss Gerda rasieren, oder kann von euch jemand rasieren. Ich sagte: Ich habe meinen Opa schon rasiert, mit einem Rasierapparat kann ich Gerda rasieren. Dr. Tina sagte: „Wir haben zwei gute Rasierapparate mit neuen Klingen.“ Sie rief Esther und sagte: „Louis sagt, er könne rasieren.“ „Wenn er es sagt, kann er‘s“, meinte Esther, „dann warten wir bis Gerda auf der Toilette war.“ Dr. Tina sagte zu uns: „Sollte mir ein Fehler unterlaufen, fährt Esther Gerda sofort ins Krankenhaus. Ich rufe dort zwischenzeitlich an und zeige mich an, damit das Krankenhaus auf Gerda vorbereitet ist. Ihr müsst eure Schuhe und eure Straßenkleidung ausziehen und diese Mäntel überziehen, denn wir gehen jetzt in meinen ersten Behandlungsraum, dort erkläre ich euch den weiteren Ablauf.“ Wir gingen die Treppe runter, zogen vor dem Behandlungsraum unsere Schuhe und unsere Straßenkleidung aus und schlüpften in weiße Mäntel und Mützen, die für uns bereit lagen. Dann gingen wir in Behandlungsraum. Ich erschrak, dort stand eine eigenartige Liege. Dr. Tina sagte: „Linde, kannst du Modell spielen und dich in diesen gynäkologischen Untersuchungsstuhl legen, damit ich Louis und dir erkläre, wie der Eingriff abläuft.“ Ich hatte noch nie einen derartigen Stuhl gesehen. Linde wohl auch noch nicht, aber vielleicht davon gehört. Sie war ein wenig schüchtern fragte: „Dr. Tina, ich weiß nicht, wie ich mich setzen muss und was ich tun soll?“ Dr. Tina zeigte und erklärte es ihr: „Wir müssen dein Höschen ausziehen, aber Louis weiß wie du aussiehst und vor mir wirst du dich nicht genieren.“ Lin musste sich auf den komischen Stuhl halb setzen halb legen und ihre Beine auf verstellbare Beinstützen legen, die Beine waren gespreizt. Dr. Tina erklärte: „Ich werde bei Gerda diesen Spiegel, man nennt ihn Speculum in der Vagina platzieren, dann muss ich mit diesen Stiften den Gebärmutterhals erweitern um mit dieser Abort-Zange den winzigen Fötus ergreifen und ihn aus der Gebärmutter ziehen. Danach wird die Gebärmutter mit dieser Courettage ausgekratzt und alle Teilchen entfernt. Wir müssen danach den Fötus zusammensetzen um zu sehen, ob wir alles entfernt haben,

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