Das Paradies ist zu Ende. Louis Lautr

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Das Paradies ist zu Ende - Louis Lautr

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hätte.“ Schorsch schlug mir auf die Schulter und sagte: „Willsch du mein Freund sein, so einen wie dich brauche ich als Freund. Ich habe gesehen, dass ihr im Lasinger Weiher baden wollt. Da kannsch dich in meim Büro umziehen, dann gucken dir die vielen Frauen nix weg.“ Linde lachte und sagte: „Wir gucken im Louis nichts weg, höchstens umgekehrt. Schorsch du hättest sehen sollen, wie Louis deine Frau und meine Schwester angeschaut hat, dann wärst du vielleicht eifersüchtig geworden und hättest ihn dir nicht zum Freund ausgesucht. Louis, du musst unbedingt die Geschichte mit Franz und Lisa von der Schtond erzählen.“ Ich erzählte von unserem Versteckspiel und meinem Versteck und meiner Beobachtung, ich musste selbst lachen und sagte: „Damals hatte ich noch keine Ahnung, als ich meine Geschichte Linde erzählte, habe ich mich gewundert, weil sie Bescheid wusste und zu mir sagte, dann machen die das so wie der Stier und die Kuh, dann haben die jetzt vielleicht ein Kälble gmacht.“ Meine Geschichte löste allgemeine Heiterkeit aus. Wir haben im Gasthof Ochsen gut gegessen und nach meinem ersten Bier tranken Linde und ich noch Süßmost, der mir besser schmeckte. Da man beim Lasinger Weiher nur Büsche zum Umziehen hatte, zogen wir uns in Erikas Wohnung um. Linde sagte: „Ich gehe mit und schaue euch zu, weil ich keinen Badeanzug habe.“ Esther sagte zu ihr, aber mein Schätzchen, du glaubst doch nicht, dass wir ohne dich baden. Hier hast du einen Badeanzug und ein Handtuch.“ Esther hatte ihr bei Frau Gründer einen roten Badeanzug gekauft. Schorsch sagte zu seiner Frau: „Geh doch auch mit, es reicht, wenn du um fünf wieder kommsch, da hen sich Leut zum Kaffe agsagt.“ Wir rannten zum Lasinger Weiher. Linde und Gerda konnten nicht schwimmen, sie plantschten am Rand. Tina hielt Gerda und zeigte ihr, welche Bewegungen sie machen sollte. Ich hielt Linde ebenfalls flach auf dem Wasser, sie schaute mich lachend an und sagte: „Wenn du mi so hälsch, kann i nie schwimme lerne, dann muss i an ebes anderes denke. Sie küsste mich und drückte ihren Körper an mich.“ Gerda fragte erstaunt ihre Schwester: „Erika, seit wann kannst du schwimmen?“ „Der Schorsch hat es mir beigebracht und es soll fürs Babys sehr gut sein“, antwortete Erika. Esther schwamm durch den Weiher und schaute sich die leichte Strömung an, die jedoch harmlos war. Sie prüfte, wo man überall stehen konnte und meinte: „Louis, der Weiher eignet sich auch für Kinder, die nicht schwimmen können, unserem Lehrgang am Dienstag steht nichts mehr im Weg.“ Als uns kalt wurde, legten wir uns auf die Wiese und ließen uns von der Sonne trocknen. Wir gingen zum Ochsen und zogen uns an. Dr. Tina wollte, dass wir bei ihr übernachteten. Gerda sagte: „Ich habe eine Griesklößchensuppe und Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat vorbereitet und zum Nachtisch eine Quarkspeise mit Himbeersauce im Kühlschrank.“ Esther gab nach und sagte: „Wir müssen morgen kurz nach fünf aufstehen, damit wir rechtzeitig zur Schule kommen.“ Erika und Schorsch wollten uns einladen. Esther sagte: „Schorsch, ein so nettes Ehepaar, das noch viele Pläne hat, braucht jeden Pfennig um die Gastzimmer und das Haus zu renovieren, nimm bitte mein Geld. Ich schlage dir einen Kompromiss vor. Meine Schulklasse kommt am Montag zum Baden. Du kannst meinen Kindern ein Getränk spendieren, das würde mich sehr freuen. Übrigens ich muss dir nochmals sagen, wie perfekt das mit dem Seiler gelaufen ist. Dafür möchte ich dir nochmals danken, du hast dich großartig verhalten. Ich möchte etwas mit euch beiden besprechen. Ich habe die Eltern meiner Schüler zu einem Abschlussfest eingeladen. Das Fest möchte ich am Freitagnachmittag bei euch feiern. Wir brauchen deshalb euren großen Saal. Die Stühle und Tische würde ich gerne in drei Bahnen längsseitig aufstellen, damit alle zur Bühne sehen können, denn unsere Schüler werden zunächst etwas singen, dann ein Theaterstück aufführen und am Schluss hat Louis einen Sketch vorbereitet. Die Eltern bleiben mit den Kindern zum Essen. Ich würde euch drei Gerichte vorschlagen. Ihr kocht einen ausgezeichneten Gaisburger Marsch, dieses Gericht lässt sich gut vorbereiten. Dann könntet ihr vielleicht noch einen gemischten Braten mit Spätzle, oder einen gebackenen Fleischkäse mit Kartoffelsalat anbieten. Lasst euch etwas einfallen, was ihr gut vorbereiten könnt und was Kinder gerne essen. Wenn ihr die Speisekarten auf die Tische legt, gebe ich euch eine Strichliste, damit ihr wisst, was die Gäste essen. Danach könnt ihr das Essen entsprechend vorbereiten. Ich bin sicher, dass fast alle Eltern kommen, ihr werdet mit den Kindern 70 bis 90 Personen bewirten. Wir brauchen eure erhöhte Bühne, für unser Theater und die Scheinwerfer.“ Schorsch sagte: „Das ist prima, denn die Bühne ist komplett aufgebaut, wir hatten kürzlich eine Hochzeit, da wurde ebenfalls die Bühne gebraucht.“ Frau Kofer sagte: „Erika, ich würde gerne Louis und seine Mutter einladen, die andern Eltern bezahlen selbst.“ Schorsch sagte: „Du wirsch doch nicht glauben, dass du dein Essen bezahlen musst, wenn du uns so viele Gäste besorgst, on d’ Martha on d’ Louis, hätten wir sowieso eingeladen, mein Freund Louis, isch immer mein Gascht.“ Esther sagte: „Du Schorsch, ich freue mich, wenn du Martha und Louis einladen möchtest, aber mein Essen bezahle ich aus Prinzip.“ Sie nahm den Schorsch in den Arm, drückte ihm das Geld für unser Essen in die Hand und verabschiedete sich. Schorsch sagte zu mir: „Du, Louis, wenn i so eine Lehrerin g'habt hät, wäre i jeden Tag gerne in d' Schul gange und hät nie gschwänzt.“ Auf dem Weg zu Dr. Tina fuhren wir noch bei Gerners vorbei, damit Linde mit ihren Eltern reden konnte. Der Gerner-Bauer fragte: „Louis, wie lange kasch du in de Ferien helfe, i han inzwische zwei trächtige Kühe. Seilers waren sehr nett und haben uns eine große Weide angeboten, wenn wir die Seiler Kühe ebenfalls hüten.“ Ich sagte: „Gernervater i helf euch un dr Linde gern.“ Die Gernermutter gab Esther ein Bauernbrot, Butter und Schichtkäse mit. Esther zankte sich, weil sie es bezahlen wollte. Lindes Vater schenkte mir ein Stück Speck. Frau Kofer hatte Karotten und Kartoffeln bei Gerners gekauft. Als wir bei Dr. Tina waren, sagte sie zu Esther: „Schau mal ich habe noch nie eine so saubere Wohnung gehabt, meine Fenster sind geputzt, meine Küche ist aufgeräumt, wir können gleich Kaffee trinken, Gerda hat gestern einen Kuchen gebacken.“ Esther sagte: „Wenn ich den ganzen Tag esse, werde ich dick, dann gefalle ich dir nicht mehr, ich habe dich lange nicht gesehen, komm lass uns, bevor wir Kaffe trinken, ins Schlafzimmer gehen.“ Gerda setzte Kaffeewasser auf und schüttete Milch in einen Topf, den sie auf den Elektroherd stellte. Sie sagte: „Für euch beide mache ich Kakao und zeige euch meine Dachwohnung.“ Die Wohnung gefiel mir, sie hatte hübsche Blumentöpfe auf einer kleinen Bockleiter, die sie zweckentfremdet hat. Von zu Hause hatte sie ihren Bauernschrank mitgebracht und neu gestrichen, sogar die Blumenbilder ihrer Schranktüre, hatte sie frisch bemalt. Die Truhe, die eigentlich für ihre Aussteuer gedacht war, hatte sie unter ihr Dachfenster gestellt. In der Truhe hatte sie Handtücher und Bettwäsche. Ein kleines Bücherregal hatte sie an der Wand und ein sehr stabiles, hohes, altes Bett mit neuen Matratzen mit einem passenden Nachttisch, einer hübschen Nachttischlampe und einem Wecker. Sie hatte die Vorhänge für das Fenster im Schlafzimmer und im Wohnzimmer selbst genäht und sagte: „An den Dachfenstern habe ich keinen Vorhang, da kann außer Gott und dem Mond niemand rein schauen.“ Gerda hatte neben ihrem hübschen Zimmer ein Badezimmer mit Toilette und Dusche. In ihrer Wohnküche hatte sie ein kleines Tischchen und ein Sofa, das man auch als Bett benutzen konnte, wenn sie Besuch hätte, der nicht in ihrem Bett schlafen würde. Einen kleinen Schrank mit einer Glasschiebetüre und Schubladen. Unter dem Fenster hatte sie einen Tisch stehen, an dem sie Ihr Schreibzeug, Lineal und sonstige Schreibutensilien liegen hatte. Sie erzählte uns, dass sie in Hornfleeg im Abendkurs Stenographie und Schreibmaschine lernen würde. Ich fragte: „Gerda, ich bewundere dich, aber wann schläfst du eigentlich. Du putzt das ganze Haus mit den Praxisräumen, gleichzeitig kochst du und räumst die Küche auf, du hast einen Tag Berufsschule und lernst danach. Du nimmst Fahrstunden und lernst Theorie für den Führerschein, abends gehst du zweimal in der Woche zum Schreibmaschinenkurs und lernst Stenographie.“ Ach lachte Gerda: „Weißt du, wenn man auf einem Bauernhof groß wird, ist man gewohnt, morgens früh aufzustehen und abends geht man spät ins Bett. Ich fühle mich hier so wohl und freue mich über alles. Ich stehe jeden Tag gerne auf, dann mache ich Frühstück für Tina und mich. Danach geht Tina in die Praxis. Wenn ich die Küche aufgeräumt habe, komme ich in die Praxis und suche die Karteikarten von den Patienten, die sich angemeldet haben. Um zwölf Uhr springe ich in die Küche, Tina hat dann noch zwei Patienten, von denen ich die Karteikarten schon gerichtet habe. Ich bereite meist ein kleines Mittagessen vor, denn wir essen lieber abends. Tina sagt, bei uns gibt es zu Mittag Lunch, wie bei den Amis. Nach dem Essen, wenn Tina ihre Praxis vorbereitet, habe ich Zeit, das Haus aufzuräumen. Meist haben wir von 14:30 bis 17:00 Uhr die Praxis geöffnet. Am Mittwoch und am Freitag, ist nachmittags die Praxis geschlossen. Dann putze ich die Räume, während Tina Hausbesuche macht. Zwischendurch lerne ich für meine Fahrprüfung

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