Das Geheimnis der Schatten. Viktoria Vulpini

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Das Geheimnis der Schatten - Viktoria Vulpini

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gewesen.

      „Nein, nur du hast plötzlich geschrien.”

      Ihrer Kehle entfuhr ein leises Stöhnen. Das wurde einfach nicht besser. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, es wurde schlimmer, vielleicht hatte sie einen Fehler gemacht, sie hätte sich nicht auf seine Experimente einlassen dürfen.

      „Alles okay, Nessi?”

      Sie zuckte die Schultern. Was sollte sie dazu auch sagen? Irgendwie schien ihr sowohl ja als auch nein falsch.

      Erst nach einer Ewigkeit antwortete sie: „Nein, es ist nicht okay!” Sie musste sich ziemlich beherrschen, um nicht einfach in Tränen auszubrechen. Wieder spürte sie, wie ihre Hand genommen wurde und er sie massierte. Die Berührung war ihr unangenehm. Allgemein kamen sie sich viel zu oft viel zu nah für Vanessas Geschmack. „Was tust du da?”

      „Gerade bei den geistigen Gaben, scheint es wahre Wunder zu wirken, den Betroffenen körperlichen Reizen auszusetzen. Ich kenne jemanden, der das immer bei sich selbst macht, wenn er wieder mit der aktiven Gabe zu tun hat, er holt sich so selbst wieder in die Realität zurück und wenn du mich fragst, scheint das auch zu funktionieren.”

      Mit der Antwort ließ sie sich Zeit, nickte dann aber schließlich. „Ja, es ist recht hilfreich.” Ihr war die Berührung nun doch unangenehm und so entzog sie ihm die Hand wieder. „Aber ich denke ich bin wieder ganz da”, fügte sie etwas unsicher hinzu.

      Obwohl sie es nicht sehen konnte, meinte sie doch, dass Ramon schon wieder breit grinste, doch er sagte nichts weiter dazu. Schweigend saßen sie einen Moment still da, dann sagte er: „Du hast von zwei Stimmen erzählt, was haben sie gesagt?”

      „Vielleicht habe ich nur geträumt.”

      „Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.”

      Sie stöhnte auf, wie sie solche Aussagen hasste. Sie war sich unsicher, ob sie ihm wirklich davon erzählen sollte, aber eigentlich war es eh schon zu spät um es zu verschweigen. Sie zögerte und Ramon ließ ihr Zeit. Doch sie wusste, dass er wieder nachfragen würde. Schließlich seufzte sie noch einmal leise und berichtete dann was sie meinte gehört zu haben und aus ihrer Sicht eben passiert, war inklusive seines Überfalls auf sie.

      „Tut mir Leid. Du hast mich aus dem Schlaf gerissen und ich musste die Situation unter Kontrolle bringen. Ich wollte dir weder weh tun noch dich erschrecken.” Er meinte seine Worte offenbar ernst. Das war etwas, das Vanessa zu schätzen wusste.

      „So war das nicht gemeint, der Bericht sollte nur vollständig sein.”

      Sie hörte, wie er aufstand und offenbar begann seine Kleidung auszuziehen.

      „Ich weiß”, sagte er leise und kletterte dann unter seine Decke. Getrennte Räume wären ihr viel lieber gewesen, doch er blieb auf Abstand und rutschte nicht wieder näher heran. „Du solltest dich entspannen, Vanessa. Ich denke es ist vorbei.”

      Sie gab ein zustimmendes Geräusch von sich und bemühte sich ihre Gedanken weg von der Tatsache zu bekommen, dass sie quasi nackt neben einem fremden Kerl in einem Bett lag. Solche Stunts machte sie nie und sie würde auch tunlichst in Zukunft darauf achten, dass so etwas nicht noch einmal vorkam.

      „Ich frage mich, ob das mit dem Teil zusammenhängt, welches du gefunden hast”, murmelte er.

      „Du hast es gefunden!”, stellte Vanessa eiligst richtig. Irgendwie, wollte sie nichts mit dem Ding zu tun haben.

      Er lachte leise, bevor er antwortete: „Wegen mir: Das wir gefunden haben.” Sie seufzte, widersprach aber kein weiteres Mal. Er konnte also offenbar ein ziemlicher Sturkopf sein. „Wir sollten es auf jeden Fall mal annehmen”, griff er die ursprüngliche Überlegung erneut auf. Das gefiel ihm offensichtlich genauso wenig wie ihr. „Sie haben nichts gesagt darüber, was es ist beziehungsweise, wieso es wichtig sein könnte, oder sollte?“

      Sie schüttelte erneut den Kopf. „Nein, nur das, was ich dir erzählt habe.” Und das war alles gewesen, was sie selbst mitbekommen hatte.

      Er brummte leise und nachdenklich. Da ihr langsam kalt wurde, legte sie sich auch wieder hin und verkroch sich bis zur Nasenspitze unter der Decke. Nun herrschte zwischen ihnen wieder einmal schweigen. Vanessa war schon wieder dabei wegzuschlummern, als Ramon plötzlich sagte: „Beim nächsten Mal versuch sie einfach mal zu fragen. Kann sicher nicht schaden.”

      Ein Eimer Wasser mit Eiswürfeln hätte keinen größeren Effekt haben können. Sie sog scharf die Luft ein. „Reden? Ich soll mit irgendwelchen Stimmen reden?!” In ihrer Stimme schwang Ungläubigkeit mit.

      Er fing an zu lachen, als habe sie etwas wahnsinnig Komisches gesagt. „Ja, natürlich. Warum solltest du das nicht probieren, es wäre ein logischer Versuch und würde das Leben vermutlich auch noch etwas vereinfachen, wenn du nachfragen könntest.”

      „Du spinnst doch!”

      Offenbar war das sein Ernst, er lachte nur gut gelaunt. Sie schüttelte den Kopf, dieser Typ war doch einfach nur unmöglich! „Du schlägst gerade nicht wirklich vor, dass ich mit Stimmen in meinem Kopf rede! Was kommt als nächstes, soll ich die Schatten zu einer Teeparty einladen?” Es klang bissiger als es gemeint war. Unwirsch schüttelte sie den Kopf. Das konnte einfach unmöglich sein Ernst sein!

      „Versuch es doch erst einmal, bevor du es ablehnst. Vielleicht würde es nicht schaden.”

      „Und vielleicht bin ich, wenn ich das mache, auch ein hoffnungsloser Fall für den nächsten Seelenklempner.”

      „Du musst dringend lernen, dir selbst mehr zu vertrauen.” Er klang geduldig und immer noch leicht amüsiert.

      Sie zog es vor, darauf nichts weiter dazu zu sagen. Natürlich hatte er irgendwo Recht, trotzdem gefiel ihr die Vorstellung so wenig, dass sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehrte. Sie dachte über das Gehörte nach.

      „Ramon?” Er gab ein Geräusch von sich, das klar machte, dass er noch wach war. „Was hast du da unten eigentlich gesehen?”

      „Du meinst unter deiner Scheune?” erkundigte er sich sicherheitshalber.

      „Natürlich.” Bisher war er ihr nicht begriffsstutzig vorgekommen, was nun dafür sorgte, dass sich ein ganz komisches Gefühl in ihrem Bauch breit machte.

      „Nun da unten war eine Art Raum, sehr niedrig.” Er zögerte bei diesen Worten.

      „Du weichst meiner Frage aus. Also raus damit, was außer der verdammten Truhe war da?” Etwas ungeduldig wartete sie.

      Er seufzte, antwortete aber schließlich doch. „Dort unten war eine Leiche.”

      Vanessa saß kerzengerade im Bett. Das pure Entsetzen hatte sie gepackt. „Du verarschst mich oder? Du weißt, dass das nicht witzig ist?” Ihre Stimme war lauter als nötig gewesen wäre und etwas unfreundlich. Eiseskälte kroch ihr über den Rücken.

      „Ich verarsche dich nicht, Vanessa. Ich würde niemals über so etwas einen Scherz machen! Ich wollte es dir nicht sagen, weil ich den Eindruck hatte, die Nachricht hätte dich ganz aus der Bahn geworfen, deshalb solltest du mir auch nicht folgen. Ich hätte es dir noch versucht beizubringen, damit du die Leiche entsorgen lassen könntest, aber dazu sind wir nicht gekommen und seither hatten wir genug andere Dinge im Kopf.”

      Ihre

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