Das Geheimnis der Schatten. Viktoria Vulpini

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Das Geheimnis der Schatten - Viktoria Vulpini

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um sich nach einer besseren Unterkunft umzusehen. Es war unmöglich zu sagen wie spät es mittlerweile war, aber sie hoffte, dass die Nacht bald vorbei sein würde.

      Sie konnte immer noch nicht wirklich fassen, in welch eine Situation sie da hinein geraten war. Fröstelnd schlang sie die Arme um den Körper. Wie sollte das alles nur weitergehen? In den letzten paar Stunden war so viel geschehen, dass sie sich ernsthaft fragte wie sie an ihr Leben wieder anknüpfen sollte. Sie war hinter einem Geist hergelaufen. Hatte eine komische Kiste in einem geheimen Lager unter ihrer Scheune gefunden. Ein wenig klang das nach dem Beginn eines Abenteuerfilms mit Nicolas Cage in der Hauptrolle und als solcher wäre er sicher auch sehr vielversprechend gewesen, aber das hier war nicht der Anfang zu einem Film, es gab hier keine Kamerateams und auch das Drehbuch fehlte komplett.

      Vanessa hatte sich noch nie nach Action und Abenteuer gesehnt, zumindest nicht in den letzten zehn Jahren. Davor, als kleines Kind, natürlich schon, da war sie noch ganz normal gewesen. Das alles hatte sich aber an ihrem zwölften Geburtstag schlagartig geändert. Für einen Moment erinnerte sie sich lebhaft daran. Ihre Freunde, die bunten Girlanden, die Kerzen auf der Torte… Dann jedoch schüttelte sie den Kopf und wischte die Erinnerung bei Seite.

      Eigentlich wollte sie nur noch ihre Ruhe. Ein Stück Land, einen großen Zaun darum herum und einfach Frieden. Sie hatte wirklich geglaubt, das mit dem Kauf des Bauernhofes zu erreichen. Wer hätte schon gedacht, dass sie ausgerechnet auf einem landen würde, der nennenswerte Geheimnisse hatte?

      Sie seufzte, offenbar bestand ihr ganzes Leben aus einer langen Pechsträhne und wenn sie es sich genauer besah, wurde es irgendwie nur schlimmer.

      Als wenn all diese Begebenheiten nicht schon schlimm genug gewesen wären, hatte sie auch keine Ahnung, wo sie Ramon einordnen sollte. Er schien nicht gefährlich zu sein und eigentlich ganz okay, sie mochte ihn, doch sie fragte sich, in wie weit er die Sache mit seinem Problem - in ihren Augen waren es Probleme, keine Gaben - vielleicht schön geredet hatte.

      Sie dachte über all die Sachen nach, die Ramon ihr erzählt hatte. Über die Welt, seine Art und natürlich deren Verfolgung. Obwohl sie genau wusste, dass die Welt kein guter Ort war, hatte sie doch ihre Probleme damit, ihm das wirklich alles zu glauben.

      Sie würde vorsichtig sein müssen und sie würde auf jeden Fall zusehen, dass sie sich nicht zu tief in diese Sache verstricken lassen würde. Ihr war bei der ganzen Sache nicht wohl. Auch hoffte sie, dass goldene Ding möglichst schnell loszuwerden. Wenn sie es nicht mehr hatte, würde es auch keinen Grund geben, dass fremde Leute wegen dem Ding zu Besuch kamen. Sie könnte den Bereich unter der Scheune einfach aufschütten lassen. Damit gäbe es auf dem Hof nichts mehr, das irgendwen anlocken sollte - zumindest hoffte sie das. Vielleicht blieb der Schatten dann auch verschwunden. Ziemlich offensichtlich hatte er etwas mit dieser Kiste zu tun. Wenn sie die nicht mehr besaß, würde sie vielleicht endlich ihre wohlverdiente Ruhe bekommen.

      Vanessa blies sich in die Hände, es war verdammt kalt und hier herum zu sitzen machte es nicht besser. Sie fragte sich, wo Ramon blieb. Natürlich, es würde nicht einfach sein, einen Unterschlupf zu finden, auf der anderen Seite, könnten sie auch einfach in ein billiges Hotel gehen für eine Nacht. Dann in Ruhe tagsüber nach einem Platz suchen und dann… ja was eigentlich? Sie hoffte immer noch, dass sie so schnell wie möglich wieder nach Hause konnte.

      Von draußen klang nur das Pfeifen des Windes. Sie fluchte, sie hätte doch zumindest eine Uhr oder ein Handy mitnehmen sollen, dass lag nun aber alles noch zu Hause, so die Einbrecher es nicht hatten mitgehen lassen. Doch um den Verlust war es nicht wirklich dramatisch bestellt. Es waren Gegenstände, die sich leicht ersetzen ließen und auf die man auch nicht lebensnotwendiger Weise angewiesen war. Zumindest kam Vanessa längere Zeit ohne Handy klar. Eine Eigenschaft, die heutzutage nur noch sehr wenige Menschen hatten. Sie musste grinsen, sie dachte an die panischen Gesichter und das hektische Suchen der meisten Menschen, sobald sie ihr Handy nicht sofort fanden.

      Erneut schüttelte sie den Kopf über den Weg den ihre Gedanken nahmen. Es half nichts, sie würde nicht viel mehr tun können als hier sitzen und darauf warten, das Ramon zurückkam.

      Wieder lauschte sie einen Moment, doch es waren keine verdächtigen Geräusche zu hören. Wieso saß sie hier eigentlich herum? Sie hätte drauf bestehen sollen, gleich mit zu gehen, aber sie hatte noch zu sehr neben sich gestanden, als dass sie es mit Nachdruck hätte verlangen können. Dieses untätige Warten gefiel ihr gar nicht. Es erinnerte sie an andere Orte und andere Zeiten, an denen man auch nur warten konnte. Warten aufs Essen. Warten auf die Nacht. Warten auf den nächsten Termin.

      Erneut und energisch schüttelte sie den Kopf. Nun reichte es aber langsam. Daran wollte sie jetzt nicht denken. Als hätte sie derzeit keine anderen Probleme.

      Den Kopf gegen die Wand des Schuppens lehnend, schloss sie die Augen und versuchte das Gedankenkarussell in ihrem Kopf zum Anhalten und Stille in ihre Gedanken zu bringen.

      Es half, sie spürte wie sie ruhiger wurde und konzentrierte sich einfach aufs Atmen.

      Ein Geräusch ließ sie hochschrecken, doch es war nur Ramon, der die Tür wieder hinter sich schloss. Sofort fing sie an zu schlottern. Müdigkeit und Kälte waren keine tolle Kombination und sie wünschte sich nichts mehr, als eine warme Decke über den Kopf ziehen zu können.

      Ramon kletterte zu ihr nach hinten und setzte sich wieder neben sie.

      „Es wird bald hell. Alles in Ordnung?”

      „Es ist verflucht kalt, ansonsten ist alles okay.” Sie konnte sich ein Gähnen nicht verkneifen. „Wie ist dein Ausflug gelaufen?”

      Ein ärgerliches Brummen. „Ich habe nichts Geeignetes gefunden, ich fürchte wir müssen weiter und woanders suchen.”

      „Wie wäre es mit dem nächsten Hotel? Zumindest für einen Tag.” Erneut stieg ein Gähnen in ihr empor, dass sie mehr schlecht als recht unterdrückte.

      Ramon kommentierte ihren Vorschlag nicht, sondern schien sich Zeit zu nehmen, das zu durchdenken.

      „Lass es mich anders ausdrücken, Ramon, ich werde mir ein Zimmer nehmen, dort spürt uns auch so schnell keiner auf und es ist warm und gemütlich. Du kannst, wenn du drauf bestehst, ja hier bleiben, aber ich denke, auch dir würde ein warmes Bett nicht schaden.” Ein erneutes Gähnen rundete ihre Ansage ab.

      „Das klingt nicht, als würdest du mir eine große Wahl lassen.” Sie war nicht ganz sicher, ob er das nun amüsant fand, oder verärgert war. So durchgefroren und müde wie sie war, würde sie den Teufel tun, sich von dem Vorhaben ohne verdammt guten Grund abbringen zu lassen.

      „Tu ich auch nicht. Lass uns einfach so aufbrechen, dass wir gegen acht an einem Hotel sind und dann da ein Zimmer nehmen.”

      Er gab einen Laut von sich, der klar machte, dass er so gar nichts von der Idee an sich hielt.

      „Hast du sonst etwas Interessantes erlebt oder so?” Es war vor allem der Versuch dem Thema eine etwas andere Richtung zu geben.

      „Nein. Draußen ist alles ruhig. Das wundert mich aber auch nicht, sie haben schließlich nicht mal direkt vom Haus aus versucht, uns zu verfolgen. Ich denke, sie haben einfach nicht schnell genug geschaltet, dass wir weg sind oder sie waren nicht hinter uns, sondern hinter dem Teil aus deiner Scheune her. Wäre es anders gewesen, wären wir vermutlich nicht so einfach entkommen.”

      Bei seinen Worten lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken und sie war heilfroh, dass es nicht noch komplizierter und aufregender gewesen war.

      Sie spürte seine

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