DER KELTISCHE FLUCH. Christoph Hochberger

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DER KELTISCHE FLUCH - Christoph Hochberger

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Briganter, schon ein ganzes Heer in Marsch gesetzt hatten, doch bis zur Ankunft dieser Kriegshaufen waren sie und ihre Mitstreiter auf sich allein gestellt.

      Sie mussten Mac o Tauroc aufhalten, sonst waren Frauen und Kinder in den Dörfern verloren!

      Toromic und Tarcic schritten die Reihen der Krieger ab. Der Häuptling hob sein Schwert und rief: „Heute ist der Tag gekommen, an dem viele von uns ihre Ahnen in der Anderswelt wieder treffen werden. Tut alles, um ihnen von großen Taten berichten zu können, bevor ihr in ein neues Leben eingehen werdet.“

      Die Krieger nickten grimmig.

      Er sah sich um. „Wer hier und heute stirbt, wird als Held in die Sagen eingehen, unsere Namen werden überleben.“

      „Überleben!“ brüllten einige Krieger.

      Große, mit Met gefüllte Lederschläuche wurden herumgereicht, gierige Münder hoben sich ihnen entgegen. Toromic wies seinen Untergebenen und den Häuptlingen der Vunier und der Dumnoier Positionen im Schlachtkeil zu, Tarcic kümmerte sich um die eigenen Männer.

      Die Selgovater würden im Zentrum der Schlachtreihe, die die vereinigten Clans gebildet hatten, angreifen. Nur ein kleiner Trupp Selgovater blieb mit Wurfspeeren und Pfeil und Bogen bewaffnet im Wald zurück, um einen Rückzug decken zu können, von dem niemand annahm, dass er überhaupt möglich sein würde.

      Als die Schlachtlinie der vereinten Selgovaterclans unter Führung der mit zwei Mann besetzten Streitwagen aus dem Wald hervorkam, hob wilder Lärm auf Seiten der Caledonier an. Diese sahen nun die geringe Stärke des Gegners, und waren sich, da sie selbst leicht hügelan standen, ihrer Sache sicher.

      Lediglich der Vacomagerkönig, Mac o Tauroc, traute dem Schauspiel nicht. Er sandte Spähtrupps aus, die das Waldstück umgehen sollten, aus dem Toromic und Tarcic mit ihren Gefolgsleuten gekommen war. Er wollte herauszufinden, ob auf diese Abwehrmacht nicht noch größere Truppenteile folgten.

      Die Selgovater sahen sich inzwischen einem Heer von mindestens fünfzig Streitwagen, vielen Berittenen und einem riesigen Schlachtkeil zu Fuß kämpfender Caledonier gegenüber.

      Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin, preschten Streitwagenbesatzungen beider Parteien auf die freie Fläche zwischen den Heeren. Die Speerwerfer sprangen bei voller Fahrt auf die Deichsel des Wagens und riefen dem Feind Schimpfworte zu, während die Wagenlenker halsbrecherische Bahnen durch das unebene Gelände fuhren. Die Fußtruppen der Selgovater begannen gleichzeitig in ohrenbetäubendes Gebrüll auszubrechen. Die Krieger sangen, schrien, hoben die Waffen, schlugen mit ihren Schwertern, Äxten, Kriegskeulen und Lanzen auf ihre Schilde, bliesen die Hörner und schlugen die Trommeln im Stakkato.

      Einen Augenblick lang schien es, als würden die hochgestellten Stachelfrisuren, die bunt bemalten Schlachtschilde und das Getöse die Caledonier beeindrucken, doch dann brach auch ihr Geschrei von neuem los.

      Die ersten Krieger, vornehmlich Edle und Unterführer, traten auf beiden Seiten aus den Reihen, gingen auf den gegnerischen Haufen zu und forderten Feinde zum Zweikampf heraus. Sie priesen die Tapferkeit ihrer Ahnen und schmähten die des Feindes, bis sich ein Gegner fand, der zum Kampf bereit war. Die ersten Todesmutigen begannen sich grausame Duelle zu liefern. Auf beiden Seiten gab es Tote, und die Sieger hoben die abgeschlagenen Schädel ihrer Feinde entweder triumphierend den eigenen Reihen oder aber höhnend den gegnerischen entgegen. Dann zogen sie sich in ihre Gruppen zurück, wo sie gelobt und beglückwünscht wurden.

      Plötzlich stellten die Caledonier ihr Geschrei ein und auch Toromics Männer wurden still. Es geschah, als hätte eine unsichtbare Macht den Kriegern befohlen, den Atem anzuhalten. Gespanntes Schweigen senkte sich über die Reihen beider Heere, während die Schatten der an der Sonne vorüber ziehenden Wolken träge über das Feld wanderten.

      Dann hob Mac o Tauroc das Schwert und das gesamte Caledonierheer eröffnete unter ohrenbetäubendem Gebrüll den Angriff.

      Wie eine dunkle Woge ergoss sich die Heermasse der in Tierfelle gekleideten Krieger über das Feld und brandete Toromics Männern entgegen. Nun gaben auch Tomoric und Tarcic das Zeichen zum Angriff. Die Kriegstrompeten erschallten, und ihr nerv durchdringender Klang riss die Streiter mit sich.

      Borix stand, wie immer, als Wagenlenker neben Toromic und gab den Pferden die Peitsche zu spüren, während einige Meter weiter Turumir, mit Tarcic als Speerwerfer lospreschte. Der Boden erbebte unter den eisenbeschlagenen Rädern der Streitwagen und hunderten Paaren von Hufen und Füßen ...

      ... Tarcic spürte die Stöße, die den Boden des Streitwagens erschütterten, durch seinen Leib fahren. Die Erregung des Angriffs erfasste ihn und versetzte ihn in Raserei. Während Turumir neben ihm die Pferde antrieb, brüllte Tarcic aus voller Kehle seinen Hass dem Feind entgegen. Er ergriff den ersten Wurfspeer, hob ihn über den Kopf und stieß den Kampfruf der Selgovater aus. Mit der freien Hand hielt er sich am Wagenrand fest, während er gleichzeitig seinen Schild mit dem Körper zwischen sich und die Wagenwand presste. Die Masse der Feinde schien eine drohende Wand zu bilden, die sich durch einen Schleier aus Vibrationen, Staub und Lärm näher schob. Während er sich mit zitternden Gliedern auf dem dahinrasenden Wagen hielt, nahm Tarcic seinen Körper bis in den letzten Winkel wahr: der kalte Schweiß, der aus seinen Poren trat, das Pulsieren des Blutes in seinem Kopf, das ihn wahnsinnig zu machen drohte, donnernde Wagenräder, auf und ab hüpfende Lanzenspitzen, wild verzogene Gesichter ...

      Die Zeit schien still zu stehen, die Reihen der Gegner eine unwirkliche Masse zu bilden

      ... dann prallten die Schlachtkeile der beiden Heere aufeinander.

      Berstendes Krachen, fürchterliches Getöse, Schreie, spritzendes Blut, brechende Schilde, das Klirren aufeinander schlagender Schwerter, das dumpfe Geräusch eingeschlagener Schädel, Staub-, Gras- und Dreckbrocken, die durch die Luft flogen, umstürzende Streitwagen, sich niederringende Krieger, Chaos, Blut und Tod überall.

      Tarcic schleuderte den Wurfspeer und sah, wie die Waffe einem Caledonier den Hals durchschlug, dann erreichte auch sein Streitwagen die Kampflinie und donnerte in die Masse der Feinde.

      Der Keulenhieb eines feuerhaarigen Gegners brach einem der Pferde die Läufe, woraufhin Turumir, trotz aller Mühen, die Kontrolle über das Gefährt verlor und der Wagen umstürzte.

      Tarcic und Turumir wurden herausgeschleudert und flogen in hohem Bogen in die tobende Schlacht ...

      Während Borix auf die feindlichen Massen einhieb, bemerkte Toromic aus dem Augenwinkel den Sturz seines Bruders. Er selbst wurde von seinen Kriegern geschützt, doch Tarcics Gefolge schien schon beim ersten Zusammenstoß mit den Caledoniern aufgerieben worden zu sein.

      Toromic versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, doch er sah nur im Nahkampf verkeilte Kriegerhaufen, und im nächsten Augenblick musste er sich unter einem heran schießenden Speer abducken.

      Sei stark, Bruder! dachte er und wandte sich dem Kampf zu. Er griff sich Speer um Speer und schleuderte sie in die ihn umtobenden Menschenmassen. Als er den letzten geworfen hatte, zog Toromic sein Hiebschwert und begann, wie Borix, auf die sie bedrängenden Feinde einzuschlagen.

      Nach endlos scheinendem, blindem Gemetzel bekam Toromic einen Augenblick Luft. Er blickte wieder in die Richtung, in der er Tarcic das letzte Mal gesehen hatte. Doch wo vor wenigen Augenblicken noch die stolzen Fahnen der Selgovater geweht hatten, tobte jetzt das Handgemenge, und er konnte Freund und Feind kaum auseinander halten. Er hob sein Schwert und brüllte: „Mir nach, Männer! Wir müssen Tarcic helfen!“

      Borix und die übrigen Krieger seiner Leibwache hieben

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