Von Vampiren, Kriegern und Dieben. Heike Möller

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Von Vampiren, Kriegern und Dieben - Heike  Möller

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muss furchtbar für dich sein“, wisperte Leilani. „Wie hältst du das aus?“

      Tobias lächelte sie an. Er mochte sie immer mehr, war froh, dass Tristan diese Frau an seiner Seite hatte, „Ich habe eine Frau, die mich liebt und mir Kraft gibt. Und ich habe Freunde, die mich unterstützen. Und ich lebe in dem Glauben, dass meine Gabe hilfreich ist. Manchmal können wir einen der Unseren rechtzeitig finden und befreien.“

      Leilani sah zu Tristan hoch und bemerkte seine zusammengekniffenen Lippen. „Die Frau, die du und Ben auf Kreta befreit habt. Wusstet ihr durch Tobi davon?“

      Tristan sah sie an und nickte. Dann küsste er sie sanft auf die Stirn.

      Ein Handy klingelte und Ben ging ran.

      „Danke, Rup. Ich melde mich wieder.“ Er klappte das Handy zu und sah seine Freun­de nachdenklich an. „Rupert hat mir gerade die Adresse durchgegeben, unter der Tufek Al´Harq gemeldet ist. Offensichtlich wohnt er nur ein paar Häuserblocks von deiner Kollegin Anita Kollwitz entfernt.“

      „Das ist das, was Anita mir auch einmal gesagt hat“, bestätigte Leilani. „Ich glaube nicht, dass sie etwas damit zu tun hat. Bitte, haltet sie da raus.“

      Ben lächelte milde. „Wir werden sie sanft scannen und danach die Erinnerung an uns aus ihrem Gedächtnis löschen. Wenn sie wirklich unschuldig ist, hat sie überhaupt nichts zu befürchten. Was Tufek betrifft, kann ich dir keine Garantien geben. Es hängt davon ab, wie viele er von uns getötet hat. Versuch uns bitte zu verstehen, Lani.“

      Leilani sah Ben in die eisblauen Augen. Der sanfte Riese war kein kaltblütiger Mörder, das wusste sie. Sie war schon tief in diese Welt eingetaucht. Zu tief, als dass sie jetzt moralische Bedenken äußern konnte.

      „Ich verstehe euch. Und ich akzeptiere und respektiere eure Beweggründe. Wie werdet ihr jetzt vorgehen?“

      „Nun, Tris wird hierbleiben und wir …“ Jannik Cerný hatte sich schon fast erhoben, als Tristan ihn zurückhielt.

      „Kommt überhaupt nicht in Frage!“, zischte Tristan und seine grünbraunen Augen blitzten empört auf. „Ich werde mitkommen und euch helfen.“

      Jan schüttelte den Kopf. „Wir sind drei erfahrene männliche Vampire und Helena kann Übung im Scannen brauchen. Und jemand muss auf Lani aufpassen. Nur für den Fall, dass Tufek auf die Idee gekommen ist, dass ihr plötzlicher Aufbruch in dem Büro doch etwas mit seinem Tattoo zu tun haben könnte.“

      Ben stand auf und streckte sich ein wenig. „Jan hat Recht, mein Freund“, sagte er sanft. „Wer kann Leilani besser beschützen als du? Wir melden uns bei dir und geben dir Bericht, einverstanden?“

      Tristan stand da und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Bisher war er derjenige gewesen, der immer und überall an vorderster Front kämpfte. Aber vielleicht war es an der Zeit, auch andere zum Einsatz kommen zu lassen.

      „Okay“, sagte er schließlich und seine Schultern sackten herab. „Aber passt bitte auf euch auf, verstanden? Ich will keinen von euch verlieren!“

      Helena ging lächelnd auf Tristan zu und umarmte ihn. „Jetzt weißt du wie es uns geht, wenn du auf irgendeine Mission gehst. Aber versprochen, wir passen auf.“ Sie gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Dann zwinkerte sie Leilani zu und ging mit Jan aus der Wohnung. Ben folgte ihnen und klopfte dem Lothringer im Vorbeigehen kurz auf die Schulter.

      Tobias Kerner schickte seinem besten Freund und entfernten Verwandten einen freundlichen Gedanken und folgte langsam seinen Freunden.

      „Du wärst sehr gerne mit ihnen gegangen“, stellte Leilani fest.

      „Ja. Aber sie haben schon Recht.“ Er hatte ihr den Rücken zugekehrt und stand unschlüssig im Wohnzimmer.

      „Du musst nicht auf mich aufpassen, Tris. Geh´ schon.“

      Tristan drehte sich um und sah Leilani Stirn runzelnd an. „Nein, Lani. Das wäre falsch. Die anderen haben Recht, du könntest in Gefahr sein. Und ich bin dein bester Schutz, Geliebte.“

      Leilani sah ihn lange an, dann stahl sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. „Na gut. Dann mache ich uns ein kleines Abendbrot.“ Sie stand auf und nahm die Tüte mit den CDs, gab sie Tristan.

      „Habe ich vorhin gekauft. Machst du Musik an, während ich in der Küche bin?“

      Tristan nickte und nahm die Tüte entgegen. Nachdenklich sah er der Frau hinterher, als sie das Wohnzimmer verließ.

      Tristan saß auf der Couch und Leilani hatte sich in seinen Arm gekuschelt. Gedankenverloren streichelten seine Fingerspitzen über ihren Arm, während er mit leerem Blick auf die Wand starrte.

      Leilani spürte die Anspannung in Tristan. Vor drei Stunden waren die anderen gegangen und hatten Tristan bei Leilani zurückgelassen. Sie hatten zu Abend gegessen, Musik gehört und sich unterhalten. Tristan hatte von seinem Schloss in Lothringen mit angrenzendem Gestüt und den Weinbergen erzählt. Von seiner Blockhütte irgendwo in Kanada an einem kleinen See, der ihm ebenfalls gehörte. Von seinem Chalet in den Französischen Alpen.

      „Können wir irgendwann vielleicht gemeinsam Urlaub machen?“, hatte Leilani gefragt. „In Kanada? Oder in deinem Chalet?“

      Tristan hatte gelächelt, aber das Lächeln hatte seine Augen nicht wirklich erreicht.

      „Ich würde gerne wissen, was dir durch den Kopf geht“, sagte sie jetzt leise und zupfte an einem Härchen auf seinem Arm. Auf der braungebrannten Haut wirkten diese Haare heller, als sie eigentlich waren, aber Leilani empfand das als wunder­schönen Kontrast.

      „Ich habe dich in Dinge hineingezogen, deren Tragweite ich hätte voraussehen müssen“, murmelte Tristan.

      Leilani presste ihre Lippen zusammen, holte durch die Nase kurz und scharf Luft. „Bereust du das mit uns?“

      Tristans Herz setzte einen Moment aus, dann durchfuhr ein Zittern seinen Körper. „Egoistisch wie ich bin? Nein. Auf keinen Fall. Aber ich bringe dich nur in Gefahr.“

      Leilani richtete sich auf und sah ihm ernst in die grünbraunen Augen, die jetzt vor Sorge und Kummer dunkelgrün waren.

      „Jetzt hör mir mal gut zu, Tristan. Nicht du hast mich in diese Situation gebracht, sondern, wenn man es genau nimmt, Darius. In der Nacht, als ich erfuhr, wer und was du bist, was ihr alle seid, hätte ich wegrennen können. Du oder ein anderer hätte mir meine Erinnerung nehmen und ich hätte mein Leben wie bisher führen können. Es war meine Entscheidung, bei dir zu bleiben. Meine!“

      Tristan sah in die jadegrünen Augen, deren bronzener Strahlenkranz erzürnte Blitze abfeuerten. Ihre Wangen waren gerötet, die Stirn leicht gerunzelt. „Ich hätte dich wegschicken sollen“, sagte er lahm.

      „Und was dann? Dann würdest du noch mürrischer als vorher umherlaufen, habe ich Recht?“

      Indigniert zog Tristan die Brauen hoch setzte zum Sprechen an.

      „Ich

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