Von Vampiren, Kriegern und Dieben. Heike Möller

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Von Vampiren, Kriegern und Dieben - Heike  Möller

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dir die Orchidee geschickt hat? Erzähl schon, wann? Wie?“

      Leilani kicherte. „Nun, wir haben die Woche, in der ich Urlaub hatte, reichlich genutzt, um uns besser kennen zu lernen. Und es hat, wie man so schön sagt, gefunkt. Den Rest überlasse ich deiner Fantasie, Anita.“

      „Bist du jetzt richtig bei ihm eingezogen?“ Anita wusste, dass Leilanis Wohnung aufgrund eines Wasserschadens für eine gewisse Zeit nicht bewohnbar war und sie deshalb zu einem Freund gezogen war.

      „Nein. Ich bin gestern Abend in meine Wohnung zurück. Wir … ich brauche etwas Zeit und Abstand, um, das alles zu begreifen. Und Tris gibt mir die Zeit, die ich brauche, drängt mich nicht.“

      Anita gab einen langen, sehnsuchtsvollen Seufzer von sich. „Ich hoffe, ich lerne irgendwann deinen Traumprinzen kennen!“

      Leilani lachte. Ihr Handy klingelte, sie sah auf das Display und ihr Lächeln wurde wieder breiter. „Hast du mich vermisst?“

      Anitas Augen wurden erneut riesengroß und sie machte lange Ohren, hoffte, irgend­etwas zu erhaschen.

      „Ja. Sehr. Schau mal aus dem Fenster.“

      Leilani runzelte die Stirn, stand auf und sah aus dem Fenster zur Straße hinab. Tristan stand auf der anderen Straßenseite und winkte ihr zu. Dann machte er mit seinem Zeigefinger ein Zeichen nach oben. Sie sah hoch, über die Dächer der gegenüber liegenden Häuser und ihr Mund klappte auf.

      Über ihnen zog eine kleine, einmotorige Sportmaschine ihre Bahn. Am Heck des Fliegers flatterte ein Band, auf dem etwas stand.

      `Je t'aime. Sur toujours et éternellement ! (Ich liebe dich. Auf immer und ewig!) ´, war da sehr deutlich zu lesen.

      „Du bist verrückt, Geliebter. Weißt du das?“ Leilani sprach sanft und leise, Tränen rannen über ihre Wangen.

      „Nun, ich bin kein Mann vieler Worte, wenn es um Gefühle geht. Aber so kann ich dir zeigen, was ich empfinde.“

      „Ich liebe dich auch, Tris.“

      „Also, wir sehen uns morgen Abend, ja?“ Tristan sah immer noch zu ihr hoch und lächelte breit. Natürlich registrierte er Leilanis Kollegen, die allesamt neugierig an den Fenstern klebten, aber er hatte nur Augen für seine Auserwählte.

      Denn das war sie für ihn.

      „Morgen Abend.“ Leilani warf ihm eine Kusshand zu und legte auf. Als sie sich umdrehte sah sie, wie Anita regelrecht an der Fensterscheibe klebte. Aus den Neben­zimmern war anschwellendes Gerede zu hören und ein paar Sekunden später ging die Tür auf.

      Leilani ignorierte die Fragen ihrer Kollegen und setzte sich mit einem Lächeln hin. Sie schwieg und strahlte.

      Kurz vor Feierabend ging die Tür auf und Anita Kollwitz´ Freund Tufek Al´Harq kam in die Büroräume. Er lächelte Leilani höflich zu und beugte sich zu Anita hinunter, die ihn liebevoll anschmachtete.

      „Sie hatten letzte Woche Urlaub, nicht wahr?“, fragte der Tunesier Leilani.

      „Ja, hatte ich. Wie geht es Ihnen, Tufek?“ Leilani betrachtete den Tunesier und fand, dass er ein gut aussehender Mann war, wenn auch etwas klein für ihren Geschmack.

      >Guter Gott! Früher hatte ich solche Gedanken nicht. Aber da wusste ich ja auch nicht, was mein Geschmack ist. Jetzt habe ich Tris. Kein Vergleich nötig. <

      „Tufek hat seit einer Woche ein Tattoo, Leilani“, sagte Anita plötzlich.

      „Will ich wissen, wo?“, fragte Leilani und grinste die beiden an.

      „Nichts Spektakuläres“, grunzte Tufek und funkelte leicht verärgert seine Freundin an. „Nur ein … Schutzzeichen. Hier.“

      Tufek streckte Leilani seinen linken Unterarm entgegen. Dort war ein auf dem ersten Blick unterbrochenes, rundes Muster. Leilani sah genauer hin und entdeckte, dass ein gleichschenkliges Kreuz tätowiert worden war. Die Zwischenräume waren mit T-förmigen Kreuzen gefüllt.

      „Das ist interessant. Hat das eine besondere Bedeutung? Sie sagten ja, es wäre ein Schutzzeichen.“

      „Gegen das Böse. Ich bin religiös, wissen Sie?“

      Leilani nickte. „Dabei dachte ich immer, Sie wären Moslem. So kann man sich irren. Entschuldigt mich jetzt, ihr zwei, aber ich muss unbedingt einkaufen gehen. Mein Kühlschrank ist leer.“

      Leilani griff ihre Handtasche, vergewisserte sich, dass sie ihren Arbeitsplatz ordentlich verließ und ging aus dem Büro. Sie lief schnell zur Treppe, lief sie noch schneller hinunter und rannte zu ihrem Auto auf dem Parkplatz. Kaum saß sie in ihrem Fiesta verriegelte sie die Türen und fuhr mit quietschenden Reifen vom Parkplatz. Sie fuhr nicht direkt nach Hause, sondern raste förmlich auf den Parkplatz eines Supermarktes, bremste hart auf einem Parkhafen ab, starrte mit panischem Blick über das Lenkrad auf das Gebäude des Supermarktes.

      >Das kann nicht sein. Das sind einfach zu viele Zufälle! <

      Leilani schaltete mit zitternden Händen den Motor aus und atmete erst einmal tief durch. Dann suchte sie ihr Handy aus der Handtasche und wählte eine Nummer, die in ihrem Telefonbuch gespeichert war.

      „Wer hat denn jetzt Sehnsucht?“, fragte Tristans warme Stimme in seinem atembe­raubenden Bass.

      Leilani beruhigte sich augenblicklich, aber sie wusste, dass ihre Botschaft Tristan in Alarm versetzen würde. „Der Freund meiner Kollegin hat neuerdings eine Täto­wierung auf seinem linken Unterarm. Es ist das koptische Kreuz, dass du mir gezeigt hast.“

      Es vergingen mehrere Sekunden, bis Tristan langsam und zischend die Luft aus seinen Lungen stieß. „Wo bist du jetzt?“

      „Auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Nachdem ich das Tattoo gesehen habe bin ich sofort los. Ich habe meiner Kollegin und ihrem Freund gesagt, dass ich noch dringend einkaufen gehen müsste, da mein Kühlschrank leer sei. Ist nicht mal gelogen. Ich glaube nicht, dass Tufek Al´Harq Verdacht geschöpft hat.“

      „Hat er was gesagt?“

      „Dass es ein Schutzzeichen gegen das Böse wäre.“

      Leilani spürte regelrecht, wie es in Tristan arbeitete, ohne ihn zu sehen.

      „Gut. Geh in Ruhe einkaufen, bring die Sachen nach Hause. Lass dir Zeit, geh noch shoppen oder so. Ich trommle die Jungs zusammen und wir sind in etwa einer Stunde in deiner Wohnung. Dann kannst du alles erzählen.“

      „Ist gut, Tris.“

      „Lani?“

      „Ja, Tristan?“

      „Pass bitte auf dich auf. Geh kein Risiko ein. Wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, verschwinde.“

      „Verlass dich drauf.“

      Leilani

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