Das Gold der Felder. K.P. Hand

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Das Gold der Felder - K.P. Hand

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      Damit stand er auf, legte Gérard zum Abschied noch ein letztes Mal die Hand auf die Schulter, als wollte er ihn trotz seiner Bemerkung aufmuntern, und torkelte dann betrunken vom Wein zu seinen Kameraden, die ihn grölend empfingen.

      Gérard lehnte sich auf das Fass und stützte das Kinn auf seinen Handrücken, während er weiterhin ungeniert den Capitaine beobachtete, der gelegentlich zu ihm hinübersah und die stummen Blicke erwiderte.

      Das warme Glühen des Lagerfeuers spiegelte sich in seinen hellbrauen Augen, während er über den Rand seines Bechers hinweg Gérard unmissverständlich in die Augen blickte, als wollte er ihn herausfordern.

      Gérard seufzte innerlich wohlig unter diesem Blick, konnte sich aber nicht erklären, was die plötzliche Hitze, die seinen Magen verbrannte, zu bedeuten hatte.

      ***

      Es war der Morgen des dreizehnten Tages, als Gérard runter zum Bach ging, um sich eine kleine Waschung zu gönnen. Wie jeden Morgen brauchte er das eiskalte Wasser im Gesicht, um sich den klebrigen Schweiß der schwülen Nacht abzuwaschen und gleichzeitig seine Müdigkeit abzuwerfen, die er wegen zu heißer Nächte verspürte, in denen er keinen Schlaf finden konnte.

      Doch an jenem Morgen war er dort nicht allein.

      Als er den leichten, von Bäumen bestickten Wiesenhang zum Bach hinunter schlenderte, und die Blätterkronen Schatten spendeten, glaubte er noch, das leise Plätschern in der Umgebung gehörte zum Bachverlauf. Doch je näher er kam, je lauter und unregelmäßiger wurde es.

      Langsam näherte Gérard sich dem Ufer, es könnte ja gut sein, dass eines der Bauernmädchen durch den Bach watete, und vielleicht könnte er einen Blick auf ihre zarten Fesseln erhaschen. Dann hätte er später Jean etwas zu erzählen, der sich vor Neid in den Hintern beißen würde.

      Aber es war kein Mädchen, das im Bach badete, sondern Brix. Und er stand vollkommen nackt im Wasser.

      Über seine strammen Muskeln perlten Wassertropfen, die im schwachen Schein der Morgensonne funkelten. Sie flossen wie ein Wasserfall aus Diamanten über seinen stählernen Körper. Auf seinem Rücken zeichneten sich kreuz und quer blasse Striemen auf der gebräunten Haut ab, sodass Gérard im ersten Moment glaubte, über Brix` Rücken läge ein weißes Netz. Tatsächlich waren es aber alte Narben, wie von brutalen, blutigen Peitschenhieben, die ihm die Haut von den Knochen geschlagen hatten.

      Wurde er ausgepeitscht? Wann? Wo? Von wem?

      Gérard gingen so viele Fragen im Kopf herum, als er Brix zusah, jedoch verloren sie sich in dem Wirrwarr der gleisenden Gefühle, die bei seinem Anblick unter der Oberfläche zu brodeln begannen.

      Er war so … männlich. Seine Schenkel so stramm, dass man hineinbeißen wollte, seine Muskeln von weichem Haar umgeben, das man streicheln wollte. Sein Körper war eine einzig tödliche Waffe, auf ihre gefährliche Weise faszinierend wie der Tod selbst. Gérard blieb wie angewurzelt stehen, während sich seine Augen selbstständig machten und auf dem strammen Soldatenkörper auf Wanderschaft gingen. Er verfolgte den Lauf des klaren Wassers, das durch jede Körperrille floss, und spürte, wie sein Herz raste wie das eines Kaninchens, das aus der Ferne einen Fuchs beobachtete, der seine Beute noch nicht gewittert hatte. Er wusste nicht, woher die seltsame Hitze in seinem Körper kam, aber je mehr sie sich ausbreitete, je größer wuchs in ihm der Wunsch, Brix` nackten Körper statt mit den Augen, mit seinen Händen sehen zu können. Wie ein Blinder, der eine der dekadenten und sündhaft schönen Männerstatuen aus dem alten Rom ertastete.

      Hinter einem der Bäume verborgen, blieb Gérards stehen und linste verstohlen um den Stamm herum, wie ein Junge, der in eine verbotene Stube hineinsah. Brix stand schräg zu ihm, sodass Gérard seinen wohlgeformten Hintern und seinen muskulösen Rücken, aber auch sein Profil sehen konnte, das selten so entspannte wirkte wie an jenem Morgen als er sich unbeobachtet glaubte. Das Bein mit der Narbe war angewinkelt, sodass sein saftiger Schenkel den Blick auf die Lenden verbarg.

      Es wäre gar nichts Ungewöhnliches dabei gewesen, wäre Gérard einfach ins Wasser gegangen um sich ebenfalls zu waschen, sie badeten ständig alle zusammen im Bach und niemand störte sich an der Nacktheit der anderen, doch es gehörte sich ganz sicher nicht, heimlich den Capitaine zu beobachten, ohne überhaupt die Absicht zu haben, sich zu zeigen.

      Aber Gérard konnte einfach nicht anders, obwohl ihm bewusst war, dass er etwas Falsches tat. Etwas Verbotenes, das köstlich süß schmeckte, wie ein Löffel Honig, der auf der Zunge zergeht.

      In seinem Magen staute sich ein seltsames Gemisch aus einer Art Hungergefühl und Ärgernis, etwas an Brix ließ ihm zugleich das Wasser im Mund zusammenlaufen und glutroten Zorn empfinden. Womöglich hatte beides miteinander zu tun, wobei er sich immer noch nicht erklären konnte, was dies zu bedeuten hatte.

      Gérard schluckte, seine Kehle war wie ausgedörrt, während er gebannt die kräftigen Hände beobachtete, die sanft die leichten Erhebungen der Muskeln mit klarem Wasser wuschen. Es schien kalt zu sein, denn die winzigen Brustwarzen hatten sich zu zwei harten Knöpfen zusammengezogen, und über den gesamten Körper legte sich eine deutlich sichtbare Gänsehaut.

      Brix fuhr sich gemächlich über die ausgeprägten Brustmuskeln, und Gérard verfolgte die Berührungen, als wären es seine eigenen. Immer tiefer glitten diese starken Hände, die Gerüchten zu Folge ein Schwert wie einen verlängerten Arm führen konnten. Über die sanften Hügel der Bauchmuskeln, zu dem weichen, behaarten V darunter und schließlich …

      Gérard bemerkte gar nicht, wie er sich streckte, um einen Blick auf jene verborgene und verbotene Körperregion erhaschen zu können. Und tatsächlich, als sich der Capitaine zwischen den Beinen wusch, konnte Gérard seine Männlichkeit entdecken, die Brix mit gleicher Hingabe führte wie sein Schwert.

      Die Sonne glitzerte in Gérards verträumten Blick, seine blassrosafarbenen Lippen öffneten sich um Atem zu holen, ohne dass er irgendetwas davon mitbekam. Brix` Männlichkeit schwoll in seinen massierenden Händen an, während in Gérards Hose nur durch den Anblick bereits ein Zelt wuchs.

      Begierde erstickte Gérard, und da begriff er, was ihn von Beginn an so verärgert hatte. Brix war herablassend, selbstsicher, unnahbar, und dennoch beliebt bei seiner Kompanie … er war ein wahres Mannsbild, wunderschön, faszinierend und absolut unerreichbar.

      Un-er-reich-bar. Das Wort ließ mit jeder Silbe Beklommenheit in Form von trüben Nebel aufkommen.

      Ein Vogel stob plötzlich ausgerechnet direkt über Gérards Kopf aus dem Blätterdach, durchbrach mit einem Schrei die morgendliche Stille und erschrak damit den nichtsahnenden, badenden Brix.

      Gérard zog erschrocken den Atem ein und versteckte sich hinter dem Stamm. Für einen Augenblick hatte er geglaubt, der Capitaine hätte ihn vielleicht gesehen. In der darauffolgenden Stille vergingen die Momente wie viele aneinandergereihte Ewigkeiten. Gérards Herzschlag wurde immer schneller, sodass ihm sein Blut in den Ohren rauschte und er angestrengt ruhig atmete, damit er nicht vor Aufregung keuchte.

      Der Bach plätscherte, als Brix ihm entstieg, Gras raschelte leise, als er sich vom Ufer entfernte.

      Gérard linste um den Baumstamm herum und stellte erleichtert fest, dass der Capitaine den Bach verließ und sich in Richtung Lager aufmachte. Seine einfachen Unterkleider trug er wieder am Leib, die von seiner feuchten Haut leicht durchsehbar wurden.

      Gérard blickte ihm kurz nach. Er lehnte den Kopf an die raue Rinde und schloss verhalten fluchend seine dunkelblauen, großen Augen.

      Sein

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