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schlussfolgerte also, dass Flora sich nie etwas aus ihrem Geburtstag gemacht hatte, weil ihre richtige Familie wahrscheinlich nicht das nötige Kleingeld aufbot. Sollte sie das für ihren Teil glauben. So brauchten wir uns nicht rechtfertigen, dass der heutige Tag der Inbegriff von Zufall war. Auch wenn dieses Datum auf ihrem Personalausweis vermerkt war, schenkte Flora ihm keine Beachtung. Das Einzige, was ich hoffte war jedoch, dass Flora richtig reagierte. Sie würde nicht nur uns verraten, wenn sie alles in Frage stellte, sondern auch Marie damit eine weitere Möglichkeit bieten noch mehr zum Grübeln anzuregen. Ich war sowieso der Meinung, dass man einem Menschen, der oft in unserer Nähe war, nicht wirklich alles verheimlichen konnte. Genau genommen, waren wir recht auffällig mit unserer zwanghaften Art auf keinen Fall auffallen zu wollen.

      Energisch schüttelte ich die Gedanken aus meinem Kopf und machte mich wieder an der Girlande zu schaffen. Mit kleinen Klebestreifen befestigten wir sie an den Wänden des Wohnzimmers. Der rote Schleier legte sich leider über alles und versuchte mir mit alle Macht die Sinne zu rauben, doch ich wusste, dass er bald ein Ende finden würde.

      Alle packten mit an, als wir begannen den Raum festlich zu schmücken. Na ja, alle bis auf Marc, der wieder mit seiner monströsen Lautstärke über unseren Köpfen seine Präsenz äußerte. Für jemanden in Floras Alter wurde die gesamte Aufmachung sicherlich als kitschig und extrem übertrieben abgegolten, doch wenn man bedachte, dass diese Person jahrelang keinen Geburtstag hatte feiern können, fand ich es schon wieder angemessen.

      Li koppelte meine schlichte, weiße Girlande mit einer bunten Lichterkette. Denn wer, wenn nicht er, sollte sich für die Elektronik kümmern?

      Celest stellte etliche Blumengestecke und befüllte Vasen auf. Liebevoll zupfte sie hier und da, um alles in das rechte Licht zu rücken. Der Duft ihrer Pflanzen erfüllte den Raum mit Lebendigkeit, was sonst keiner von uns ihm wirklich einverleiben konnte.

      Dann hüpfte Josy mit riesigen Silbertabletts den Flur entlang. Celest hatte einen Partyservice mit dem Essen beauftragt, doch meines Erachtens war es viel zu viel. Außer Flora und Marie, die die einzigen Menschen auf dieser Feier sein würden, interessierte sich niemand mehr für einen Bissen.

      Als Josy die Tabletts auf den Wohnzimmertisch vor dem langen Sofa abstellte, drang schon das laute, unkontrollierte Tapsen kleiner Pfoten an mein Ohr heran. Ungestüm nahmen sie die Treppenstufen und rangen nach Gleichgewicht und Halt. Einer fiel auf seine Schnauze und begann kläglich zu jaulen. Mit einem Satz war Shila an seiner Seite und stupste ihn behutsam an. Auch wenn sie sich abgefedert hatte, glaubte ich einem Erdbeben beigewohnt zu haben. Sie musste die Treppe mit einem Sprung genommen haben.

      Die Welpen waren bereits in dieser kurzen Zeitspanne gewachsen und hatten ihre Augen geöffnet. Wie alle Welpen waren sie tollpatschig und übermütig, aber nahmen ihre Umgebung bereits mit intensiver Schärfe war. So hatte es mir jedenfalls Josy erklärt. Zusätzlich hatten sie bereits angefangen mit ihr zu sprechen, worüber sie total stolz und zugleich erstaunt war. Sie fand es so niedlich wenn die Kleinen nach Worten suchten und den Gegenstand schließlich dann doch falsch benannten.

      Alex versuchte die kleinen Fellbündel zusammen zu treiben und wollte gerade ihre Mutter anweisen, dass sie sie auf dem schnellsten Wege zurück in Josys Zimmer bringen sollte, als ich einlenkte: ››Lass sie doch hier. Nachher müssen sie sowieso wieder eingesperrt werden. Die freuen sich doch, wenn sie bei uns sein können.‹‹

      Shila legte den Kopf schief, als wenn sie mich verstanden hätte und schnaubte siegessicher. Sanft streichelte ich über ihr weiches Fell.

      Als wenn sie Alexander ihre Meinung kund tun wollte, knurrte sie ihn kurz an und stolzierte anschließen erhaben durch den Raum.

      So wie ich ihrem Anblick folgte, fiel mir Li wieder auf. Er zog gerade einige Kabel in seinen Keller und schien bereits die große Musikanlage angeschlossen zu haben. Mit einem triumphierenden grinsten verschwand er im Türrahmen.

      Kurz darauf schrie er zu uns herauf: ››Darf ich die Anlage mal testen?‹‹

      ››Aber sicher‹‹, antwortete Celest und strich durch ihr Haar während ein gewaltiger Jubelschrei ertönte.

      Josy jedoch zog ihre Augenbrauen grübelnd zusammen und trat einige Meter von den großen Lautsprechern zurück. Irgendwie schien sie ihrem Mann nicht wirklich zu trauen und erschütterte ihre Aura mit Skepsis.

      Neben mir angekommen flüsterte sie mir ins Ohr: ››Ich weiß nicht warum, aber irgendwie sagt mir mein weiblicher Instinkt, dass es gleich gewaltigen Zoff gibt.‹‹

      Gerade als ich zu einer Frage auf das Warum ansetzten wollte, begriff ich prompt was ihre innere Unruhe ihr zu sagen versuchte.

      Die Beleuchtung sprang an und flackerte einige Sekunden. Bunte Lichter zauberten ein Farbenspiel von tanzenden Schatten in das Wohnzimmer. Die Girlande wurde zwar angestrahlt, aber verlor irgendwie ihre Wirkung. Sie wurde regelrecht von einer Elektronikflut erdrückt, was ich sehr schade fand.

      Kurz darauf sprang die Anlange mit einem Klicken an. Der Regler für die Lautstärke drehte sich unaufhörlich weiter und ich starrte ihn aus entsetzten Augen an. Der Boden unter meinen Fußsohlen begann zu vibrieren. Der Schauer durchfuhr mich von den Zehenspitzen bis zum Haaransatz des Kopfes. Das Silbertablett auf dem Tisch begann zu klappern, die Bücher im Regal hüpften und die kleinen Welpen wimmerten kläglich. Schützend vergruben sie sich um Fell ihrer Mutter, die sich um sie geschlängelt hatte.

      Das gesamte Haus schien einem gewaltigen Erdbeben zu erliegen.

      Gequält hielt ich mir die Ohren zu und schaute durch die Augenschlitze zu den anderen herüber. Alex, Josy, Celest und Elest taten es mir gleich. Ihre Gesichter zeugten von Schmerz und Zorn. Nur einer lachte über das Spektakel. Zwar vermochte sein Gelächter nicht den Lärm zu durchdringen, aber sein Abbild zeugte davon. Garyson wusste genau warum Li die Anlage extrem auslastete. Er wollte Marc ärgern und ihm einmal genau den selben Gefühlen aussetzen, die er stets bei uns hervorrief. Wo Marc mit seinem Fanatismus begonnen hatte, führte Li in diesem Augenblick das Spiel fort. Wo sollte das noch hinführen?

      Bald trat Li wieder durch den Türrahmen und klopfte sich siegessicher auf die Schulter, fast so als hätte er gerade die Welt gerettet. Der Anblick der beiden war unfassbar. Wie schafften sie es nur den Ton einfach zu ignorieren?

      Als Shila jedoch mit einem gewaltigen Knurren die laute Musik wie ein Dinosaurier durchbrach, übersetzte Josy schnell und hoffte damit unserem Elend ein Ende zu setzen: ››Wenn du nicht sofort leiser stellst, zerlege ich dieses Teil!‹‹

      Mit einem schnellen Satz stand Li schützend neben seiner geliebten, neu gekauften Stereoanlage und fixierte die Vampirwolfmutter böswillig.

      ››Das Baby war teuer!‹‹, schrie er ihr entgegen und streichelte über die schwarzen Konturen der Anlage. Shila ließ sich jedoch nicht von seiner Verliebtheit beeindrucken, sie knurrte erneut und ihr kehliger Ton war umso drohender geworden. Ihre kleinen Schützlinge krümmten sich und schienen unglaubliche Schmerzen zu empfinden. Das Gehör von Neugeborenen soll viel ausgeprägter sein. Für ihr Gehör musste es einer regelrechten Folter gleichkommen und das ging nun wirklich zu weit!

      Li schweifte mit seinem Blick einmal durch die Runde und verzog das Gesicht. Die Runde fixierte ihn wie einen Schandfleck und niemand wagte es auch nur einen Sekundenbruchteil die Hände von den Ohren zu nehmen. Grummelnd gab er sich geschlagen.

      ››Schade, ich hatte gehofft Marc würde noch länger bei seinem Spiel gestört werden‹‹, maulte Gray und zog einen Schmollmund, als Li den Regler drehte.

      ››Keine

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