Werwolfsgeheul. Melanie Ruschmeyer

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Werwolfsgeheul - Melanie Ruschmeyer

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Bündel von blauem Papier, welches begutachtet wurde, als wäre es der wertvollste Schatz der ganzen Welt.

      Behutsam begann Flora die Verpackung zu öffnen und versuchte dabei das Papier in einmal ansatzweise zu beschädigen. Alles hier schien ihr viel zu kostbar, als dass sie auch nur den kleinsten Riss zu ließ. Josy wurde von Sekunde zu Sekunde nur noch unruhiger. Für sie war das Warten eine Qual, denn die Verpackung würde sowieso in den Müll wandern.

      Dann glitt das Papier mit einem Mal an dem Geschenk herunter und es rollte sich aus wie ein Teppich. Flora wusste nicht wie ihr geschah. Ohne eine Regung starrte sie es an und ihr Unterkiefer entglitt jeder Fassung.

      Triumphierend über ihren erstaunten und begeisterten Gesichtsausdruck verschränkte Josy die Arme vor ihrer Brust und nickte zufrieden. Sie schien den Effekt hervorgerufen zu haben, den sie beabsichtigt hatte.

      ››Du kennst sie ja‹‹, begann Li und zuckte mit den Schultern, ››Sie hat dieses Kleid bei einem teuren Designer in Auftrag gegeben.‹‹

      Kopfschüttelnd hielt Flora den Bügel mit der einen Hand fest und mit der anderen strich sie über das samtige Stück. Ich musste zugeben, dass schwarze Kleid war atemberaubend. Überall war es mit kleinen Swarovskisteinen besetzt. Der Wasserfallausschnitt würde ihr ein wunderbares Dekoltee zaubern und die Vermutung lang nahe, wenn sie dieses Kleid einmal auf einen Schulball tragen würde dass wir bald männlichen Besuch bekommen würden.

      ››Es ist von Li und mir zusammen‹‹, sagte Josy. ››Lass es uns gleich mal anprobieren. Bei diesem schönen Anlass kannst du es doch schließlich sofort tragen.‹‹

      Bevor auch nur einer Einspruch erheben konnte, entführte sie Flora und ließ uns in dem Raum zurück.

      ››War eigentlich klar, erst sie und nach ihr die Sinnflut!‹‹, maulte Gray missmutig und schaute auf die restlichen Geschenke, die genauso wie wir wartend im Raume verharren mussten. Manchmal, aber nur manchmal, war Josy extrem selbstsüchtig!

      Als die beiden wieder ins Wohnzimmer kamen, hatten wir uns bereits gesetzt. Flora sah in ihrem Kleid wunderschön aus. Ihre blonden, kurzen Haare und der Pony, der ihr über das Auge fiel, standen im perfekten Einklang mit dem schwarzen Stoff, der sich nun an ihren Körper schmiegte.

      ››Sieht toll aus‹‹, sagte ich und alle stimmten mir zu.

      ››Mit so etwas kann ich nicht aufwarten‹‹, gab Marie leicht traurig von sich.

      ››Das ist doch egal! Ich bin so glücklich, dass mir dieser Abend überhaupt möglich gemacht wurde.‹‹ Flora tänzelte zu uns herüber und setzte sich auf einen der Sessel. Gezielt griff sie nach Maries Geschenk und zwinkerte ihr zu. Marie lächelte verlegen.

      Doch als Flora ihr ausgepacktes Geschenk betrachtete, erstarrte ich zu einer Statue. Ich dachte nicht einmal daran zu blinzeln oder gar zu atmen. Alex suchte reflexartig nach meiner Hand, denn ihm blieb meine Reaktion nicht verborgen. Schnell versuchte ich meine Beherrschung wieder zu finden und starrte auf den Terminplaner. Es kam mir vor wie ein Stich ins Herz, als Flora durch die noch unbeschrieben Seiten blätterte. Ein Bild wie damals, was ich selbst es getan hatte. Wie ein Film, wo ich einst die Hauptperson gespielt hatte und ihn nun selbst zum ersten Mal auf der Leinwand sehen konnte. Keiner, und ich glaubte auch nicht Alex, wussten dass ich damals selbst von meiner besten Freundin ein solches Geschenk bekommen hatte. Sicherlich war es passend bei jemanden, der in dieser Familie alles zu haben schien und noch zur Schule ging, aber mir tat es enorm weh. Es wühlte meine Gedanken auf und ich fühlte wie mein Verstand den Atem wieder anregte. Ich brauchte Luft, so schnell wie möglich. Doch ich keuchte wie einem Marathon erlegen und suchte nach einem gesunden Maß, das weniger Aufsehen erregte. Auch wenn ich mehrere fragende Blicke von Alexander erntete und seine Sorge bereits durch die Handberührung spürte, sagte ich nichts und versuchte es hinunter zu schlucken.

      Mit einem Mal war ich abwesend und nur noch körperlich vorhanden. Ich schaute ihr zu, wie sie die Geschenk öffnete und sich über jedes freute. Sie umarmte selbst Marc, der damit so gar nichts anfangen konnte und dessen Arme lange in der Luft verharrten. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, drückte er Flora schließlich doch an sich.

      Von Celest hatte sie eine Seltenheit geschenkt bekommen, die sie selbst begonnen hatte zu züchten. Es dauerte Jahre eine schwarze Rose selbst zu kreieren und Flora bekam ihre aller erste Vollendung.

      Elest hatte ihr ein Gemälde von der Golden Gate Bridge und der dahinter liegenden Stadt San Francisco gemalt. Ich war immer noch beeindruckt über ihre exakten Farbgebungen und den lebendigen Pinselstrichen. Es lag sogar ein kleines bisschen Neid darin, da ich diese Gabe als wunderschön empfand und sie selbst gerne erlernen würde. Allerdings kennzeichnete sich dieser Gedanke nur mit einem ekligem Geschmack auf der Zunge.

      Von Marc und Grayson hatte sie zwei Musicalkarten geschenkt bekommen. Auch wenn die beiden sich allen Anschein nach nicht wirklich verstanden, waren sie ein Herz und eine Seele. Da lag es nicht fern, dass sie Flora etwas gemeinsam schenkten. Sie selbst hatte Wochen zuvor bereits von diesem Musical geschwärmt und wollte es unbedingt sehen. Nun, wo sie die Chance hatte, lud sie Marie ein, sie an dem gebuchten Tag zu begleiten. Ihre Freundin war fassungslos und bedankte sich mehrere Male bei ihr.

      Mein Puls überschlug sich nicht mehr, aber es fiel mir schwer in diesem Zimmer zu sein. Zu oft starrte ich den Terminplaner an und ertrank in Fragen, derer ich nicht Herr wurde. Es tat mir leid ihr in diesen Stunden etwas vorzumachen und eine Maske aus Freude und Glück aufzusetzen, aber ich durfte ihr diesen Tag nicht nehmen.

      Zu allem Übel sollte sich noch etwas anderes zu meinem Magengeschwür gesellen. Es war Li, der mir in diesen Stunden ein Bild abgab, was mir mehr als klar machte, dass etwas nicht stimmte!

      Zusammen verwandelten wir die Nacht zum Tag. Marie schlief bei Flora im Zimmer und blieb bis zum nächsten Morgen. Dabei waren wir wirklich froh, dass es Marie überhaupt nicht auffiel, das wir nichts gegessen hatten.

      Bereits auf der Party war mir aufgefallen, dass Li ungewöhnlich oft in seinem Keller verschwunden war. Immer wenn er wieder zu uns stieß, lag sein Gesicht in tiefe, nachdenkliche Falten und es machte mich extrem misstrauisch.

      Meine Vermutung wurde bestätigt, als Li seinen Kopf durch den offenen Schlitz der Küchentür schob und Alex um ein Gespräch bat. Wir beide hatten uns zu Flora und Marie begeben, um ihnen noch etwas Gesellschaft zu leisten, bevor Flora sie wieder nach Hause brachte.

      Abrupt war der Chinese für ihn geworden und mit schnellen Schritten folgte Alexander ihm.

      Jetzt befand ich mich in einer sehr misslichen Lage. Ich konnte nicht einfach die Küche verlassen, das wäre zu auffällig gewesen. Vielleicht hätten die beiden Mädchen es auch irgendwann einmal erwähnt und mich somit verraten, bevor mein Entschluss in die Tat umgesetzt werden konnte. Wenn ich das denn wirklich noch wollte, oder aber konnte. Man ließ mich wieder einmal im Ungewissen, was sich in den Grenzgebieten wirklich regte!

      Schritt um Schritt entfernten sich die Männer ohne ein Wort. Beide vermieden eine Konversation und es schien glasklar, das sie etwas vor mir geheim hielten!

      Ich hörte den beiden Freundinnen gar nicht mehr zu. Mein Unterbewusstsein war so aufgewühlt, als wenn es durch einen Mixer gedreht wurde. Schwindel überkam mich und ich glaubte jede Sekunde des Wartens vom Stuhl zu fallen. Verdammt! Es musste wichtig sein! Was passierte da? Was hatte Li für Neuigkeiten?

      Flora fuchtelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum und versuchte fest zustellen, ob ich noch lebte. Ruckartig zuckte ich zusammen und grinste breit. Trotzdem schienen sie aufzuhören mich im Gespräch mit ein

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