Werwolfsgeheul. Melanie Ruschmeyer

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Werwolfsgeheul - Melanie Ruschmeyer

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Carlos und vielleicht eine Darlegung meiner Beweggründe ihr Territorium betreten zu haben. Nun gut, vielleicht würden sie mich auf der Stelle töten, bevor ich meine Ursachen überhaupt vorlegen konnte, doch es war einen Versuch wert. Außerdem war der gute Nebeneffekt, dass ich vielleicht genau diese ganzen Fragen aufklären könnte. Dazu kam der Gedanke endlich meiner Rache Freiraum zu gewähren. Mein angestauter Jagdtrieb kitzelte, seit dem Tag an dem ich das erste Mal wieder von Carlos gehört hatte, jede Zelle meines Körpers und er würde mich nicht mehr loslassen. Und selbst wenn mein Verstand diese Missgeburt begrub, weil so viel Naivität in diesem Handeln lag, würde mein zweites Ich es noch lange nicht tun! Es war verlockend; einfach viel zu verlockend!

      Selbst der salzige Meereswind konnte meine brodelnden Gedankenschwaden nicht auf den Schwingen seiner Lüfte davontragen. Sie waren allgegenwärtig und gruben sich so tief in mich hinein, das jeder Kampf zwecklos war.

      Aufbruchstimmung

      In den letzten drei Tagen hatte sich mein Verstand nur um diese eine Sache gedreht. Sie ließ mich nicht mehr los und beeinträchtigte jegliches Handeln. Vollends ging ich darin auf und tat mich schwer es geheim zu halten. Aber es hatte auch einen gewissen Charme ein Geheimnis zu haben, welches so gefährlich und süß zugleich war.

      Am liebsten wäre ich sofort nach meinem endgültigen Entschluss aufgebrochen, doch ich übte mich in Geduld. Auf der einen Seite hätte es zu viel Aufsehen erregt, wenn ich umgehend verschwunden wäre und zum anderen brauchte ich einen wasserdichten Plan. Mein Geruch würde schnell im Wolfsrevier erkannt werden. So viel Glück wie damals, hatte man nicht zwei Mal. Außerdem war ich in dieser Zeit auch nicht alleine gewesen. Meine damalige Begleitung hatte zu dem noch wesentlich mehr Erfahrung mit dieser drohenden Gefahr, die von den Werwölfen ausging, als ich. Leider würden sie mir nun nicht zur Seite stehen können und ich musste mich voll und ganz auf meinen eigenen Instinkt verlassen.

      Chinesisch war wirklich keine einfache Sprache, das musste ich zugeben. Ich hatte mich mit ihr auseinandergesetzt um in der Region nicht als Tourist zu gelten. Die Zeit zum Lernen war knapp bemessen, doch ich war voller Zuversicht dass meine schnelle Auffassungsgabe mir erneut ein Rettungsanker sein würde.

      Vor allem würde ich Nahrung brauchen und das war das größte Problem, was sich mir stellte. Ich weigerte mich in der Stadt oder auf dem Land dem Jagdtrieb nachzugehen, ich wollte keine Menschen töten. Des Weiteren würde diese Art der Nahrungssuche zusätzlich schlafenden Hunde wecken und das war bei weitem nicht das, was ich mir wünschte! Außerdem wusste ich nicht, wie ich die Unmengen von Blutkonserven transportieren sollte.

      Als wir nach Deutschland geflogen waren hatte sich Li darum gekümmert, dass wir unsere Ration hatten mitnehmen können. Er wusste genau wie er die Geräte umgehen oder austricksen konnte. Nun war ich auf mich alleine gestellt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie er es angestellt hatte die Konserven durch den Zoll und die ganzen Beamten zu schmuggeln. Ihn zu fragen, hätte etliche andere Rückfragen zur Folge gehabt und ich wollte niemanden auch nur den kleinsten Anhaltspunkt dalassen. Dies war meine Schlacht. Eine Schlacht, in die ich niemanden hineinziehen wollte. Angst einen erneuten Krieg herauf zu beschwören, kam mir dabei gar nicht. Genau genommen, war jetzt der beste Zeitpunkt um meine Jagd zu beginnen. Die Werwölfe waren in den Grenzgebieten beschäftigt, oder führten Verhandlungen mit Carlos. Was es auch immer wahr, in diesen Unruhen sah ich die Möglichkeit unterzutauchen.

      Schließlich hatte sich mir auch eine Variante eröffnet das Blut einzuschmuggeln. Über die drei Tage hinweg hatte ich unseren Essensvorrat etwas dezimiert.

      Die Post hatte es mir möglich gemacht meinen Plan etwas umzugestalten, aber dennoch einwandfrei durchzuführen. Ich fand eine Zustellmöglichkeit, in der ich den Tag der Auslieferung bestimmten konnte. Das Blut wurde somit bei der Post eingelagert. Auch wenn ich es als Kühlware kennzeichnete, glaubte ich nicht recht, dass sich jemand daran hielt. Wenn es auch nicht mehr allzu frisch wäre, war es immer noch besser, als nichts. Meine Wahl für den Auslieferungsort fiel auf ein altes, fast abgerissenes Lagergebäude. Bei dem Wucherpreis, den ich denen dafür bezahlt hatte, war es auch das Mindeste, dass sie mein kostbares Gut pünktlich überbringen würden. Anfangs wollten sie mir ein Schließfach andrehen, doch gleich nach meiner Landung direkt in die Stadtmitte zu fahren, um mein Paket entgegenzunehmen, war mir doch etwas zu riskant. Schließlich wollte ich mich nicht sofort in den Menschenmassen der Großstadt tummeln und eine leichte Zielscheibe abgeben. Das war mir einmal zu viel in Hong Kong passiert! Mein Plan war weitaus ausgefeilter.

      Heute würde ich zum Flughafen aufbrechen müssen, um letzten Endes rechtzeitig an dem besagtem Ort zu sein, wenn das Paket geliefert wurde.

      Es war alles perfekt auf einander abgestimmt. Heute war Alexander mit den anderen zu einem Basketballspiel verabredet. Wir Frauen hatte nicht sonderlich das Interesse daran und ich hatte bereits angekündigt, dass ich während des Spiels einkaufen ginge. Am Anfang war Josy total begeistert gewesen und ich hatte schon Sorge, wie ich sie loswerden sollte. Doch es war alles anders gekommen. Zwei der kleinen Vampirwölfe waren erkrankt. Sie hatten Fieber und Josy würde zu Hause bleiben müssen. Es war nicht so schlimm, wie es anfangs ausgesehen hatte. Trotz allem blieb sie bei den Kleinen und ihrer verängstigten Mutter.

      Manchmal hatte eben auch ich pures Glück, obwohl es mir trotzdem um die kleinen Welpen leid tat. Aber sie würden wieder gesund werden und das war die Hauptsache.

      Um mir wenigstens einen kleinen Vorsprung zu verschaffen, hatte ich einen Zettel hinterlassen, der meine Familie auf eine ganz andere Fährte bringen sollte:

       Ich habe mich so eben entschlossen nach Deutschland zu fliegen und das Grab meiner Mutter aufzusuchen, auch wenn ich nicht genau weiß, ob es wirklich existiert. Es war mehr eine Kurzschlussreaktion, denn der Todestag von Alexanders Mutter hatte mich wach gerüttelt. Auch ich hoffe einen Ort zu haben, an dem ich Trauern und meine Mutter besuchen kann. Ich entschuldige mich schon jetzt für meine aufbrausende Art, aber es ließ mich nicht mehr los. Ich werde zurück sein, sobald ich mich richtig von ihr verabschieden konnte.

       Alles Liebe,

       Sarah

      Eigentlich war das schon ziemlich gemein, denn Alexander hatte mir versprochen mich zu diesem Grab zu begleiten. Genau auf diese Geste vertraute ich im stillen. Er sollte sich überstürzt aufmachen und mich suchen. Die Zeit, die ich dabei gewann, wäre von unschätzbarem Wert. Allerdings nutzte ich seine Zuwendung schamlos aus, was mich in jeglicher Hinsicht sehr traf. In meinen Augen gab es aber keine andere Möglichkeit.

      Vermutlich würde Alex anfangs keine großen Nachforschungen anstellen. Obgleich mir Li wohl sehr schnell auf die Schliche kommen würde, dass ich einen ganz anderen Flug angesteuert hatte, als es den Anschein hatte.

      Wieder einmal nervte mich der Verkehr und ich fluchte innerlich über meine eigene Dummheit nicht das Motorrad genommen zu haben. Irgendwie hätte ich das Teil schon zum Laufen gebracht und das Fahren wäre sicher mit den Vampirinstinken eine Leichtigkeit gewesen. Okay, ich gab zu, dass sich hier die erste Lücke in meinem Plan auftat und ich hoffte, dass ich mich nicht noch mehr Fehldiagnosen gegenübersah.

      Genervt zuckte mein linkes Auge und ich krallte mich in das Lenkrad. Dabei gab ich Obacht dass meine Fingernägel nicht meine Lederhandschuhe löcherten. Genau genommen hatte ich genügend Zeit mich in aller Seelenruhe aus dem Staub zu machen und trotzdem wollte ich jede Sekunde herausholen, die ich nur finden konnte. Alles stand im Zeichen der Panik und füllte mich komplett aus wie ein Ballon, der sich unaufhörlich aufblies. Adrenalin suchte sich seine Wege und reizte mich extrem. Wie die Lava in einem Vulkan heizte es mich an und wollte mich zum explodieren bringen. Doch trotz meiner eigentlich gut durchdachten Planung, ließen mich die negativen Gedanken nicht alleine. Alles kreiste um die Zeit und all

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