Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 20

Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

Скачать книгу

wie der Förster und der Polizeibeamte.

      »Hoffentlich erwischen wir den Burschen«, knurrte der Brandnerbauer. »Wenn’s sein muß, trommeln wir alle Jagdpächter zusammen und riegeln den Wald ab.«

      Der junge Förster bat die beiden Männer, sich erst einmal zu setzen.

      »Das wird hoffentlich net nötig sein«, sagte er und wandte sich an Xaver Hofstetter. »In diesem Revier hat er in der letzten Nacht zugeschlagen. Ist dir vielleicht schon früher was aufgefallen? Möglicherweise ist der Kerl schon länger am Werk, nur hat’s keiner gemerkt.«

      Der Bauer schüttelte den Kopf.

      »Nein, aufgefalllen ist mir nix«, antwortete er. »Aber jetzt hat die Jagd ja auch noch net begonnen. So oft war ich net im Revier.«

      Christian nickte verstehend.

      »Und du?« fragte er den anderen Jagdpächter.

      »Nein, ich weiß auch nix«, erwiderte Walter Brandner. »Der Xaver hat ja schon gesagt, daß noch keine Saison ist. Wir haben auf dem Hof alle Hände voll zu tun, da ist net viel Zeit fürs Revier.«

      »Ich frag’ mich die ganze Zeit, ob der Wilderer sich ›sein‹ Jagdrevier zufällig aussucht, oder ob er mit System vorgeht«, sagte Max Trenker. »Vielleicht könnt’ man daraus schließen, ob er von hier stammt oder von außerhalb kommt.«

      »Also, ich glaub’ net, daß es einer aus dem Dorf oder überhaupt hier aus der Gegend ist«, meinte Christian Ruland.

      Walter Brandner strich sich nachdenklich über die Nase.

      »Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ob’s jemand von den Schaustellern sein könnt’?« fragte er in die Runde. »Immerhin ist’s doch merkwürdig, daß es erst jetzt zutage gekommen ist, daß hier jemand wildert.«

      »Moment«, hob Max mahnend die Hand. »Bitte keine voreiligen Verdächtigungen. Wir wissen net, wann es angefangen hat. Daß der Nero gestern morgen das Fell des Tieres gefunden hat, das in der Nacht zuvor geschossen worden war, kann reiner Zufall sein. Vielleicht sind die Überreste von anderen Tieren an allen möglichen Stellen vergraben.«

      »Natürlich ist’s möglich«, gab der Bauer zurück. »Aber denk’ mal an die Kirchweih im letzten Jahr, als in zahlreichen Häusern eingebrochen wurde. Das hörte schlagartig auf, als die Schausteller wieder abgezogen waren.«

      »Da hat er net unrecht«, nickte Xaver Hofstetter zustimmend. »Man weiß doch, was das für ein Gesindel ist, diese fahrenden Leut’.«

      »Ich weiß, daß ich damals den oder die Täter net hab’ überführen können«, sagte der Polizist scharf. »Und ich bin auch heut’ noch net sicher, ob die beiden, die ich in Verdacht hatte, es wirklich getan haben. Aber das ist noch lang’ kein Grund pauschal alle Schausteller in einen Topf zu werfen und zu verdächtigen. Unter ihnen gibt’s genauso anständige Leut’ und schwarze Schafe, wie in anderen Berufsgruppen auch.«

      Der Hofstetterbauer senkte den Kopf. Die Zurechtweisung durch Max Trenker ärgerte ihn. Für ihn waren Schausteller eben nicht Menschen, wie du und ich.

      So, wie die lebten!

      »Irgendwas muß geschehn«, brummte er und schlug wütend auf den Tisch. »So kann’s jedenfalls net weitergehn!«

      »Da bin ich ganz deiner Meinung«, stimmte Christian Ruland ihm zu. »Aber Max hat recht. Wir sollten vorsichtig mit schnellen Verdächtigungen sein. Laßt uns lieber überlegen, wie wir vorgehen wollen. Mit meinem Schwiegervater sind wir zu fünft. Wenn wir uns an markanten Stellen postieren und uns über Handys verständigen, sollte es uns eigentlich gelingen, den Täter zu fassen.«

      »Sofern er überhaupt wieder zuschlägt«, bemerkte Walter Brandner.

      Die anderen nickten.

      Das war natürlich Voraussetzung. Wenn der Wilddieb die kommende Nacht nicht wieder für einen Streifzug nutzte, war alle Mühe vergebens.

      *

      Karsten Steiner war gerade damit beschäftigt, zu überprüfen, ob im Karussell alles in Ordnung war, als Thomas Hofstetter über den Kirchweihplatz gelaufen kam.

      »Grüß Gott«, sagte er. »Ist die Christel zu sprechen?«

      Der Schaustellergehilfe hatte seinen Rivalen schon erkannt, bevor der ganz herangekommen war. Seine Miene verfinsterte sich, während der Bauernsohn ihn erwartungsvoll ansah.

      »Im Wohnwagen«, erwiderte Karsten kurz angebunden und schluckte, als er den anderen an die Tür klopfen sah.

      Christel öffnete und blickte überrascht auf den Besucher.

      »Du?« fragte sie ungläubig. »Dann war’s doch kein Traum.«

      Nachdem sie sich am Abend getrennt hatten, war die junge Frau noch lange wach gewesen. Erst nach Stunden schlief sie langsam ein, unruhig und immer wieder aus merkwürdigen Träumen aufwachend, in denen verschiedene Männer vorkamen.

      Karsten Steiner, Tobias Kaiser und – natürlich – Thomas Hofstetter.

      Der lächelte sie jetzt an.

      »Guten Morgen«, sagte er. »Wenn du von mir geträumt hast, dann hoff’ ich, daß es schön war.«

      Christel warf einen Blick zu Karsten hinüber, der wie angewurzelt beim Kassenhäuschen stand und zu ihr sah. Als sich ihre Augen begegneten, wandte er sich ab.

      »Ich hab’ eigentlich gar keine Zeit«, erklärte der Bauernsohn. »Ich bin nur gekommen, weil du gestern abend so schnell fort warst, und wir uns gar net haben verabreden können. Sag’, Christel, gehst’ heut’ abend mit mir zum Tanz?«

      Die Schaustellertochter zuckte unwillkürlich mit den Schultern. Als sie gestern wachlag, hatte sie darüber nachgedacht, ob der Abend ein einmaliges Erlebnis gewesen war. Schließlich wußte sie selbst am besten, daß es am Montag schon wieder zu einem anderen Ort ging.

      Daß Thomas sie jetzt darum bat, mit ihm den Abend zu verbringen, sprach indes nicht dafür, daß es für ihn nur eine Episode war.

      »Ich weiß net«, antwortete sie ausweichend.

      Thomas Hofstetter machte ein enttäuschtes Gesicht.

      »Aber warum denn net?«

      Christel stand immer noch in der offenen Wohnwagentür. Karsten Steiner hatte sich irgendwohin verdrückt, und von ihrem Vater war ebenfalls nichts zu sehen. Sie blickte Thomas an und lächelte.

      »Weißt’..., wir fahren am Montag weiter«, erwiderte sie. »Was glaubst’ denn, was aus uns werden soll?«

      Der junge Bursche nahm ihre Hand.

      »Aber genau darüber will ich doch mit dir reden«, sagte er beschwörend. »Wie’s mit uns weitergehen soll.«

      Bittend sah er sie an.

      »Ich hab’ gedacht, daß wir auch ein bissel Zeit für uns finden würden«, fuhr er fort. »Christel, ich hoff’, du weißt, was du mir bedeutest. Ich hab’ dich lieb, wie kein Madl zuvor!«

Скачать книгу