Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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und sein Bruder in der kommenden Nacht wieder losziehen – vorausgesetzt, sie sind’s wirklich«, meinte Sebastian Trenker.

      Max stimmte ihm zu.

      Das Gespräch drehte sich noch eine Weile um dieses Thema, dann verabschiedete sich der Polizeibeamte. Er wollte noch ein paar Stunden schlafen, bevor er sich mit dem Förster und den anderen Männern traf.

      Claudia Bachinger war schon für den festlichen Abend umgezogen. Natürlich bedauerte sie es, daß Max sie nicht begleiten konnte. Aber die Aussicht, mit Sebastian tanzen zu können, tröstete sie ein wenig darüber hinweg.

      *

      Christel hatte die Haare frisiert und ein hübsches Kleid angezogen.

      »Himmel, wie schaust’ aus, Madl?« hatte ihr Vater verblüfft ausgerufen, als er sie nach dem Abendessen sah.

      Dann nickte er anerkennend.

      »Ich wußte doch, daß meine Tochter das hübscheste Madl ist, das es gibt«, sagte er stolz und sah Karsten Steiner an. »Oder bist’ vielleicht anderer Meinung?«

      Der Schaustellergehilfe schüttelte stumm den Kopf und stieg in den Wohnwagen.

      »Was hat er denn?« fragte Wenzel.

      Christel Ottinger zuckte die Schultern.

      »Keine Ahnung«, erwiderte sie, obwohl sie genau wußte, was dem Schaustellergehilfen die Laune verdorben hatte. »Ich geh’ dann jetzt.«

      »Ist recht, Christel, amüsier dich gut«, rief ihr der Vater hinterher. »Ich komm’ später nach.«

      Christel wartete ein paar Meter entfernt. Sie wollte nicht, daß ihr Vater sah, daß sie mit einem Mann zum tanzen ging, den er nicht kannte. Hier, im Gedränge, würde sie ungestört warten können, bis Thomas kam.

      Dazu brauchte es nicht lange. Der Bauernsohn war gleich nach dem Abendessen aufgebrochen, obgleich sein Vater ihn lieber mitgenommen hätte, um dem Wilderer das Handwerk zu legen.

      »Trägst das Geld noch hin, zum windigen Lumpenpack!« schimpfte er.

      Thomas indes ließ sich nicht verbieten, zum Tanzen zu gehen.

      »Es ist doch gar net erwiesen, daß es einer von denen war’«, meinte er. »Und selbst wenn, dann kannst’ net alle über einen Kamm scheren.«

      Dann ging er schnell hinaus und stieg in seinen Wagen. Hätte sein Vater gewußt, daß er sich mit einem Madl aus einer Schaustellerfamilie traf, würde er ihn ganz bestimmt nicht fahren lassen.

      Jetzt stand er vor ihr und zog sie in seine Arme.

      »Wunderschön schaust’ aus«, sagte er und küßte Christel liebevoll.

      Hand in Hand gingen sie los, und Thomas zog sie in Richtung der Schießbude.

      »Komm, ich schieße eine Rose für dich«, sagte er fröhlich.

      Christel wehrte ab. Das wollte sie auf keinen Fall.

      »Laß uns lieber gleich ins Zelt gehen«, bat sie. »Da bekommen wir jetzt vielleicht noch einen Platz.«

      Drinnen herrschte schon großes Gedränge, auch wenn später, wenn die Fahrgeschäfte und Buden nicht mehr geöffnet waren, der Andrang noch größer werden würde.

      Sie hatten Glück, an einem der Tische wurde beiseite gerückt und Platz für sie geschaffen. Aber lange hielt es sie nicht auf der Bank. Die Musik lockte zum Tanz

      Christel war glücklich, wie lange nicht mehr. Nur einmal blickte sie grüblerisch vor sich hin.

      Bei all ihrem Glücksgefühl hatte sie ganz vergessen, daß es da noch ein kleines Madl gab, mit dem Thomas zweimal auf der Kirchweih gewesen war.

      Wer war dieses Kind? Seine Tochter?

      »Was schaust’ so nachdenklich?« wollte Thomas Hofstetter wissen.

      »Ich hab’ wirklich über etwas nachgedacht«, gab sie zu.

      Sie hatten recht lange schon getanzt und sich zwischendurch am Tresen erfrischt. Jetzt zog Christel Thomas mit nach draußen.

      »Laß uns ein bissel abseits gehen«, sagte sie. »Ich muß dich was fragen.«

      Der Bauernsohn folgte gehorsam. Am Rande des Festplatzes, wo die Musik und der Lärm der Kirchweih nicht ganz so laut waren, blieben sie stehen. Thomas zog sie in seine Arme und blickte Christel fragend an.

      »Also, was hast’ auf dem Herzen?«

      »Das..., das Madl, mit dem du gestern und vorgestern hier warst..., ist das deine Tochter?«

      Thomas Hofstetter schmunzelte.

      »Nein«, erklärte er. »Die Lisa ist meine Nichte, die Tocher meines älteren Bruders. Aber wenn ich einmal eine haben sollte, dann wünsch’ ich mir so ein Prachtexemplar, wie die Lisa.«

      Christel atmete erleichert auf.

      »Weißt’, ich hab’ mir alle möglichen Gedanken gemacht. Daß du vielleicht verheiratet bist, oder geschieden.«

      Thomas lachte.

      »Dann hast’ mich vielleicht sogar für einen Casanova gehalten?«

      »Lach’ net«, bat sie. »Dazu ist’s mir zu ernst mit uns.«

      »Entschuldige«, sagte er und schaute sie zärtlich an. »Du hast recht. Natürlich mußtest du sonstwas denken. Aber jetzt, wo der Irrtum aufgeklärt ist, können wir doch darüber nachdenken, wie’s mit uns weitergehen soll.«

      »Darüber hab’ ich nachgedacht. Am Montag bauen wir das Karussell ab und fahren weiter.«

      »Aber wir werden uns doch wiedersehen.«

      Thomas machte ein erschrecktes Gesicht.

      »Oder heißt das, daß es zu End’ ist, bevor’s angefangen hat?«

      Christels Augen füllten sich mit Tränen.

      »Ich weiß net«, antwortete sie. »Ich kann Vater ja net allein lassen, mit dem Geschäft.«

      »Warum setzt er sich net zur Ruhe?« fragte Thomas. »Alt genug ist er doch schon.«

      Die junge Frau nickte zustimmend.

      »Schon. Ich hab’s ihm oft genug schon gesagt, aber er hat gemeint, net eher, bis daß ich geheirate hab’ und das Karussell übernehm’.«

      »Lohnt sich das denn überhaupt noch? Ich mein’, reich kannst doch damit net werden, oder?«

      »Nein, net reich, net glücklich ist er, der Vater«, antwortete sie. »Und überhaupt, was soll ich machen? Gelernt hab’ ich nix. Ich bin ein Schaustellerkind, das ist mein Leben.«

      Thomas hatte sie fest umarmt.

      »Aber

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