Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 19

Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

Скачать книгу

lachte meckernd.

      »Aber er hat sich umsonst bemüht. Wir waren schneller.«

      »Er war hinter euch her?«

      Anton Kaiser sah seine Söhne besorgt an.

      »Und wenn er nun eure Spur verfolgt hätt’?«

      Wolfgang zuckte die Schultern.

      »Wenn schon. Erst einmal muß er uns beweisen, daß wir’s waren, die geschossen haben.«

      Der alte Schausteller zog ein grimmiges Gesicht.

      »Das dürfte ihm auch net weiter schwerfallen, wenn er das hier findet.«

      Tobias arbeitete schweigend weiter. Er hatte den anderen Lauf vom Fell befreit und legte die Keule frei. Wolfgang Kaiser hingegen war in Plauderlaune.

      »Wird er aber net, Vater«, sagte er im Brustton der Überzeugung.

      »So? Und wo wollt ihr damit bleiben? Wollt ihr das Fell vielleicht in die Müllcontainer vom Festplatz stecken?«

      Der Sohn schüttelte den Kopf.

      »Ich hab’ eine viel bessere Idee«, meinte er und zog seinen Vater mit an das Fenster.

      Gleich gegenüber stand der Wohnwagen, in dem Wenzel Ottinger lebte.

      »Wir packen’s irgendwo dort drüben hin«, erklärte er. »Wenn der Förster tatsächlich einen Verdacht hat, dann findet der die Beweise net bei uns, sondern bei unserem lieben Nachbarn.«

      Tobias Kaiser unterbrach seine Arbeit. »Das kommt überhaupt net in Frage!« rief er.

      Sein Bruder lächelte süffisant.

      »Ach, der Kleine hat Angst um seinen zukünftigen Schwiegervater«, zichelte er.

      Anton Kaisers Augen verengten sich zu Schlitzen.

      »Ich hab’ dir gestern schon gesagt, daß nix daraus wird. Schlag’ dir das Madl aus dem Kopf!«

      Tobias schluckte. Nur zu gut erinnerte er sich daran, was sein Vater ihm gestern alles gesagt hatte. Sogar, daß er ihm die Losbude fortnehmen wollte, wenn er, Tobias, darauf bestand, etwas mit Christel Ottinger anzufangen, hatte der Alte gedroht.

      Als Tobias später seinen Bruder zur Rede stellte und beschuldigte, ihn beim Vater angeschwärzt zu haben, zuckte Wolfgang gleichmütig mit den Schultern.

      »Du hast doch net wirklich geglaubt, daß du das vor Vater hättest geheimhalten können«, meinte er nur.

      Als Tobias jetzt hörte, was für einen perfiden Streich sein Vater und Bruder dem alten Ottinger spielen wollten, da kam für einen Moment das Gute in dem jungen Schausteller durch. Sich gegen die beiden anderen durchzusetzen, wagte er aber nicht. Also widmete er sich wieder dem Abziehen des Wildes und achtete nicht mehr auf sie.

      Wolfgang und Anton Kaiser standen immer noch am Fenster und schauten zu den Nachbarn hinüber.

      »Vielleicht sollten wir der Polizei sogar einen Tip geben«, schlug der Sohn vor.

      Sein Vater grinste.

      »Würd’ ihm recht geschehn, diesem Hirschen«, lachte er.

      Der Gedanke gefiel dem Alten. Vielleicht wanderte der Ottinger ja sogar ins Kittchen. Immerhin war Wilderei kein Kavaliersdelikt, sondern wurde schwer bestraft.

      Dann hätte er wenigstens seine Ruhe vor dem verhaßten Kerl, überlegte er.

      »Laß dich aber net erwischen, wie du die ›Beweise‹ plazierst«, ermahnte er seinen älteren Sohn.

      »Keine Angst«, schüttelte der den Kopf. »Ich weiß schon wo und wie. Der Kerl da drüben wird sich noch wundern, wenn die Polizei ihn festnimmt!«

      *

      Sebastian war alles andere als erfreut, als er von dem nächtlichen Fehlschlag erfuhr.

      »Kann’s denn sein, daß der Wilderer doch hier aus der Gegend kommt?« fragte er seinen Bruder.

      Max war, nachdem er aus der Kreisstadt zurückgekommen war und ein wenig geschlafen hatte, zu einem verspäteten Frühstück ins Pfarrhaus gekommen. Sophie Tappert servierte ihm ein paar deftige Rühreier mit Schinkenstreifen. Der Polizist nickte ihr dankbar zu.

      »Möglich ist’s«, erwiderte er auf die Frage des Geistlichen. »Es könnt’ auch sein, daß es sich um zwei handelt. Der Christian und ich wollen das nachher besprechen.«

      Er wandte sich der Journalistin zu, die neben ihm saß.

      »So wie’s ausschaut, wirst’ heut’ abend wirklich mit dem Sebastian zum Tanz gehen«, meinte er. »Solange der Kerl net zur Strecke gebracht ist, werden wir uns weiterhin die Nächte um die Ohren schlagen müssen.«

      Claudia lächelte teilnahmsvoll und strich ihm über den Arm.

      »Schad«, sagte sie. »Aber natürlich hab’ ich dafür Verständnis.«

      »Wird Christian denn die Jagdpächter informieren?« erkundigte sich Pfarrer Trenker.

      »Das wird er wohl müssen«, nickte Max. »Aber erst einmal nur die beiden, in deren Revieren gewildert wurde. Das ist einmal der Brandnerbauer und dann der Xaver Hofstetter.«

      Er trank einen Schluck Kaffee und sah auf die Uhr.

      »Tut mir leid«, entschuldigte er sich und stand auf. »Ich muß los. Christian und sein Schwiegervater werden schon auf mich warten.«

      Er gab Claudia einen Kuß und verabschiedete sich von seinem Bruder.

      Gott sei Dank hat’s mit dem Kollegen geklappt, der für mich einspringt, dachte der Polizeibeamte, während er zum Forsthaus fuhr.

      Es war gar nicht so einfach, jemanden zu finden. Aber Max Trenker hatte die Angelegenheit mit dem Wilderer dringlich gemacht, so daß der Vorgesetzte ein Einsehen hatte.

      Der Förster empfing ihn mit einem grimmigen Lächeln.

      »Na, da haben wir uns ja schön blamiert, was?« meinte Christian Ruland.

      Max winkte ab.

      »Das hätt’ jedem passieren können«, erwiderte er. »Woher hätten wir denn wissen sollen, daß der Bursche diesmal aus der anderen Richtung kommt?«

      »Schon. Trotzdem ist’s ärgerlich.«

      Der Förster bat Max herein. Der Polizist begrüßte Maria Ruland und den Buben.

      »Vater schläft noch«, erklärte Christian. »Ich hab’ inzwischen die beiden Jagdpächter herbestellt. Sie müßten eigentlich jeden Moment kommen.«

      Seine Frau hatte Kaffee gekocht und eine Suppe vorbereitet. Inzwischen war es Mittag geworden, und wenn Max auch gerade erst gefrühstückt hatte, war für einen Teller Suppe immer noch Platz.

      Sie

Скачать книгу