Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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Glaubst’ net, daß du als Bäuerin mit mir glücklich werden könntest?«

      Christel lächelte.

      »Soll das jetzt ein Heiratsantrag gewesen sein?«

      »Ja«, erklärte Thomas Hofstetter mit fester Stimme. »Seit einem Jahr lieb’ ich dich und trag’ diese Liebe in mir. An jedem Tag hab’ ich an dich gedacht, und dabei ist mir immer bewußter geworden, daß du die Frau bist, mit der ich mein Leben teilen will. Laß uns mit deinem Vater reden. Er muß einsehen, daß du nicht länger mit dem Karussell über die Rummelplätze ziehen willst.«

      Die junge Frau lehnte sich an seine Brust.

      »Laß uns nix überstürzen«, bat sie. »Ich red’ mit Vater und bereit ihn schonend darauf vor.«

      »Gut«, nickte Thomas. »Aber wart’ net zu lang damit. Ich möcht’ dich schon bald zum Traualtar führen.«

      Christel nickte glücklich und bot ihm ihren Mund zum Kusse dar.

      Bald schon werd’ ich deine Frau sein, dachte sie selig.

      *

      Mißmutig brachen die Männer am nächsten Morgen die Aktion ab. Entgegen ihrer Annahme war es die ganze Nacht über ruhig geblieben, der oder die Wilderer hatten sich nicht sehen lassen.

      »Treffen wir uns am Nachmittag zur Lagebesprechung«, verabschiedete Christian Ruland die anderen.

      Sebastian und Max fuhren gemeinsam ins Dorf zurück. Es war kurz nach sechs Uhr in der Frühe, und bis zur Messe waren es nur noch ein paar Stunden.

      »Ich leg’ mich noch ein wenig hin«, erklärte Max, als sie St. Johann erreicht hatten

      Sein Bruder nickte.

      »Etwas Schlaf kann nicht schaden«, verabschiedete er sich und ging zum Pfarrhaus hinüber.

      Max schloß die Tür zum Revier auf, über dem seine Wohnung lag. Eher beiläufig nahm er wahr, daß in dem Briefkasten neben der Haustür ein Umschlag steckte. Der Polizist öffnete den Kasten, nahm den Umschlag heraus und schaute darauf.

      Merkwürdig, dachte er, weder eine Anschrift, noch ein Absender.

      Kopfschüttelnd steckte er den Brief in seine Uniformtasche und stieg die Treppe hinunter. Gewiß hatte es bis später Zeit, den Brief zu lesen.

      Leise, um Claudia nicht zu wecken, legte er sich schlafen und wachte erst auf, als frischer Kaffeeduft ihn Stunden später weckte.

      Verschlafen richtete er sich auf, und über sein Gesicht lief ein helles Strahlen, als er seine Liebste sah, die mit einem Tablett vor seinem Bett stand.

      »Frühstück, Liebster«, sagte die Journalistin.

      »Hm, was hast’ denn da Gutes?«

      Auf dem Tablett standen Kaffee und belegte Brote, ein gekochtes Ei und frischgepreßter Orangensaft, Max richtete sich auf und schnalzte genießerisch mit der Zunge. »Himmel, das schaut lecker aus!«

      Claudia gab ihm einen Kuß und setzte sich zu ihm. Max trank einen Schluck Kaffee, und blickte zu seiner Uniform hinüber, die ordentlich auf einem Stuhl hing.

      »Sei so gut, in der rechten Tasche ist ein Brief, der heut’ morgen im Kasten steckte«, bat er.

      Claudia gab ihm den Umschlag, und Max schaute noch einmal, ob er etwas über den Absender fand. Aber beide Seiten waren unbeschrieben.

      »Komisch«, meinte er und öffnete den Brief.

      Claudia sah er, wie sich sein Gesicht zu einer verdutzten Miene verzog, dann runzelte er die Stirn.

      »Was ist denn?« fragte sie.

      Max deutete auf den Brief in der Hand.

      »Jemand teilt mir mit, wer der Wilderer ist«, antwortete er. »Anonym natürlich. Allerdings gibt der Unbekannte auch an, wo wir die Beweise für diese Behauptung finden.«

      Er griff nach dem Wecker.

      »Wie spät ist’s eigentlich?«

      Es war kurz nach ein Uhr, mittags. Max schwang sich aus dem Bett und zog sich rasch an.

      »Ruf’ bitte im Pfarrhaus an«, sagte er. »Sebastian soll gleich her-überkommen. Wir müssen zum Festplatz.«

      Bevor er das Revier verließ, benachrichtigte er den Förster. Christian Ruland versprach, sofort zu kommen. Vor dem Haus wartete schon Sebastian auf den Polizisten.

      »Was ist das für ein merkwürdiges Schreiben?« fragte der Bergpfarrer.

      Sein Bruder reichte es ihm.

      »Wenzel Ottinger soll der Wilderer sein?« rief Sebastian aus. »Das glaub’ ich net!«

      »Ich weiß net, ob’s stimmt«, sagte Max. »Auf jeden Fall muß ich der Sache nachgeh’n.«

      Sie stiegen in den Streifenwagen und fuhren los. Vor dem provisorischen Revier hielten sie an. Auf dem Festplatz war noch kein Betrieb, die meisten Schausteller saßen beim Mittagessen. Max’ Kollegen trafen mit ihnen ein. In einer halben Stunde war Dienstbeginn für die erste Schicht. Der junge Polizist unterrichtete die beiden anderen Beamten.

      »Jetzt warten wir nur noch auf den Förster.«

      Der hatte sich beeilt und kam kurz darau. Bei ihm war Xaver Hofstetter.

      »Hab’ ich’s net gesagt«, schimpfte der Bauer. »Es konnt’ ja nur einer von denen sein.«

      »Reg’ dich net auf«, sagte Max Trenker. »Erstens ist’s noch gar net erwiesen, daß die Anschuldigung stimmt, und zweitens darfst’ überhaupt nur dabei sein, weil in deinem Revier gewildert worden ist. Allerdings forder’ ich dich auf, daß du dich zurückhältst.«

      Der Bauer duckte sich unter den Worten und brummte sich etwas in den Bart.

      »Also los«, bestimmte der junge Polizist. Sie überquerten den Platz und blieben vor dem Kinderkarussell stehen. Wenzel Ottinger und Karsten Steiner saßen vor ihrem Wohnwagen. Auf dem Tisch vor ihnen standen leere Teller. Der Schausteller sah die Männer fragend an.

      »Nanu, ist was passiert?«

      »Das wissen wir noch net, Herr Ottinger«, erwiderte Max Trenker und stellte sich vor. »Jemand beschuldigt Sie der Wilderei. Wir sind gekommen, um festzustellen, ob diese Anschuldigung der Wahrheit entspricht.«

      Nach dem Mittagessen hatte Christels Vater seine Pfeife gestopft und angezündet. Jetzt fiel sie ihm beinahe aus dem Mund.

      »Was sagen S’ da? Was soll ich gemacht haben?«

      »Tut mir leid, Wenzel«, wandte sich Sebastian an ihn. »Aber der Max muß das überprüfen, auch wenn er net glaubt, was in dem anonymen Brief steht. Genauso wenig wie ich.«

      Der Schausteller breitete die Arme aus.

      »Bitte

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