Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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wertvoller Hinweis auf den möglichen Aufenthaltsort der Verschwundenen. Sofern sie immer noch in München wohnte. Erste Versuche, die Tochter des Ahringerbauern dort zu finden, scheiterten indes. Ein an diese Adresse gerichteter Brief kam zurück. Der Zusteller hatte darauf vermerkt, daß die Empfängerin dort nicht bekannt sei.

      Pfarrer Trenker nahm daraufhin Kontakt zu einem Münchner Rechtsanwalt und Notar auf, und beauftragte Dr. Remmler, nach Katharina Ahringer zu suchen.

      »Ich freu’ mich jedenfalls, daß du dich entschieden hast, auf dem Hof zu bleiben«, sagte Sebastian zu dem jungen Knecht. »Ich bin sicher, daß Katharina Ahringer dich behalten wird, wenn sie erst einmal da ist.«

      Florian Brandtner nickte.

      »Das tät’ mich freuen. Ich bin gern hier. Die Arbeit macht Spaß, und mit einer neuen Herrin kommt vielleicht auch ein bissel neuer Schwung ins Haus.«

      »Hoffen wir also, daß es net mehr all zu lang’ dauert, bis wir von dem Rechtsanwalt hören«, meinte er und reichte Florian Brandtner die Hand zum Abschied.

      Während er ins Tal hinunterging, dachte er, wie so oft in den letzten Wochen, an Kathie Ahringer. Fünfundzwanzig Jahre war es jetzt her, daß sie damals verschwand. Wie so oft, waren Vater und Tochter verschiedener Meinung über das Leben auf einem Berghof gewesen. Nach dem Tod seiner Frau hatte sich Urban Ahringer in ein Schneckenhaus verkrochen. Es schien, als käme er niemals über diesen schweren Verlust hinweg. Kathie mußte die Arbeitskraft der Mutter in Haus und Hof ersetzen und wenn sie einmal aufbegehrte, hagelte es Vorwürfe vom Vater. Die beiden lebten sich immer mehr auseinander, bis das Madel schließlich die Konsequenzen zog und einfach fortging.

      Lange Zeit hörte der alte Urban nichts über den Verbleib seiner Tochter, bis eines Tages durch einen Zufall ans Licht kam, daß Kathie in München wohnte. Eine junge Frau aus dem Wachnertal, Christel Hirchler, die mit Bekannten zum Oktoberfest nach München gefahren war, erkannte in einer der Bedienungen im großen Festzelt, Katharina Ahringer wieder. Sie schlug sich eher schlecht als recht durch und schien nicht das große Glück gefunden zu haben.

      Indes war sie mit ihrem jetzigen Leben zufriedener, als sie es auf dem väterlichen Hof gewesen war, und zurückkehren wollte sie auf keinen Fall, wie Christel in St. Johann berichtete.

      Kathie hatte ihr die Anschrift verraten, und die beiden Frauen schrieben sich eine ganze Weile, bis der Kontakt schließlich wieder abbrach. Jedenfalls erfuhr Urban Ahringer so doch noch etwas über seine Tochter und versuchte seinerseits, mit ihr in Verbindung zu treten.

      Dies alles hatte Sebastian Trenker in der letzten Stunde, die der Bauer noch auf Erden weilte, erfahren. Leider konnte er damit nichts mehr anfangen, denn Katharina Ahringer wohnte nicht mehr unter dieser Adresse.

      Als der Bergpfarrer zu Hause ankam, erwartete ihn eine Nachricht aus München.

      »Dr. Remmler hat sich gemeldet, Hochwürden«, berichtete Sophie Tappert. »Sie möchten so bald wie möglich zurückrufen.«

      Sebastian nickte und ging in sein Arbeitszimmer. Die Telefonnummer der Kanzlei stand auf einem Zettel, der neben dem Apparat lag. Der Geistliche wählte und wartete, bis jemand am anderen Ende abnahm. Endlich hörte er die Stimme einer Mitarbeiterin des Anwalts und bat darum, mit Dr. Remmler verbunden zu werden. Der meldete sich gleich darauf.

      »Ich grüße Sie, Pfarrer Trenker«, rief er durch das Telefon.

      »Ich grüße Sie ebenfalls, Herr Doktor. Meine Haushälterin sagte mir, daß Sie um einen Rückruf baten. Haben S’ was herausgefunden?«

      »Ja, das hab’ ich in der Tat«, erwiderte der Anwalt. »Allerdings ist’s keine gute Nachricht. Frau Katharina Ahringer lebt net mehr. Sie ist vor vier Jahren, hier in München, verstorben.«

      *

      Sebastian schluckte. Das war wirklich alles andere als eine gute Nachricht.

      Was sollte jetzt aus dem Hof werden? Und aus Florian Brandtner, dem Knecht, der sich so aufopfernd darum gekümmert hatte, seit der Bauer verstorben war?

      »Wissen Sie Genaueres?« erkundigte sich der Geistliche. »Gibt’s vielleicht Kinder, die sie hatte? Oder einen Mann?«

      »Ja, es gibt schon einiges, was wir über die Verstorbene in Erfahrung bringen konnten«, hörte er Dr. Remmler sagen. »Sie war wirklich verheiratet und hieß zuletzt Hofmeister. Das war der Name ihres Mannes, der aber leider auch net mehr lebt. Außerdem gibt es Hinweise darauf, daß die Eheleute Hofmeister eine Tochter hatten, von der aber niemand weiß, wo sie jetzt lebt.«

      »Eine Tochter? Glauben S’, daß man herausfinden könnt’, was aus ihr geworden ist? Wissen S’ vielleicht einen Namen?«

      »In der Tat. Das Mädchen soll Angela heißen«, antwortete der Anwalt. »Wir arbeiten jetzt daran, etwas über den Aufenthaltsort herauszufinden. Jedenfalls steht’s fest, daß sie net in München gemeldet ist.

      Aber machen S’ sich jetzt darüber noch keine Gedanken, Hochwürden. Heut’ abend treff’ ich mich in meinem Klub mit dem Chefarzt des Krankenhauses, in dem die Katharina Ahringer – oder vielmehr Hofmeister – verstarb. Ich werd’ die Angelegenheit dringend machen und ihn bitten, in den Unterlagen nachsehen zu lassen, wo die Frau zuletzt gemeldet war. Vielleicht kommen wir über diesen Weg weiter. Ich halt’ Sie auf jeden fall auf dem laufenden.«

      »Dafür dank’ ich Ihnen jetzt schon, Herr Dr. Remmler«, sagte Sebastian und beendete das Gespräch.

      Nachdenklich lehnte er sich in seinem Sessel zurück.

      Die Tatsache, daß Katharina Ahringer nicht mehr lebte, veränderte die Situation natürlich gänzlich. Noch immer hatte er dieses hübsche junge Madl vor Augen, als das Kathie seinerzeit fortgegangen war. Jetzt mußte er sich an den Gedanken gewöhnen, daß er sein einstiges Pfarrkind niemals wiedersehen würde.

      Warum mochte sie wohl so jung – sie war ja kaum älter als Mitte vierzig – verstorben sein? War sie krank gewesen oder hatte sie einen Unfall?

      Darüber würde er bestimmt mehr erfahren, wenn der Anwalt mit dem Arzt gesprochen hatte. Indes gab es ein neues Problem. Kathie soll eine Tochter hinterlassen haben, die nun ihrerseits spurlos verschwunden war.

      Wo sollte man nach ihr suchen?

      Auf den ersten Blick war es eine schier unlösbare Aufgabe. Doch Sebastian Trenker wäre nicht der Mann gewesen, als den seine Schäfchen ihn kannten, wenn er gleich die Flinte ins Korn geworfen hätte.

      Probleme sind dazu da, angepackt und gelöst zu werden, war seine Devise. Und bisher hatte der gute Hirte von St. Johann es immer noch geschafft, auch wenn die Situation so aussichtslos war, wie jetzt gerade.

      Sophie Tappert rief zum Abendessen, und Sebastian begrüßte seinen Bruder, der gleich nach Dienstschluß herübergekommen war. Während sie am Küchentisch saßen, wo die Woche über immer gegessen wurde, war die Geschichte um den verwaisten Ahringerhof natürlich Hauptthema der Unterhaltung.

      »Du liebe Zeit«, rief Max aus, »da gibt’s ja unzählige Möglichkeiten, wo das Madl stecken könnt’. Wie will der Dr. Remmler das bloß herausfinden?«

      »Natürlich ist die Sache net einfach«, gab Sebastian zu. »Aber warten wir erst einmal ab, was die Recherchen des Anwalts ergeben. Noch hab’ ich die Hoffnung, daß das Madl gefunden wird.«

      »Und

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